Kleine Hefte zur Denkmalpflege Heft 10: Lucas Cranach und Sachsen-Anhalt

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Ursprünglicher Preis war: 29,90 €Aktueller Preis ist: 14,00 €.

2015 war das Jahr Lucas Cranachs des Jüngeren, dessen fünfhundert jähriges Geburtsjubiläum Anlass für eine Vielzahl von Ausstellungen und Publikationen wurde. Museen zeigten in bislang nie gekanntem Umfang ihre eigenen Bestände und zahlreiche Leihgaben; die Evangelische Kirche in Mitteldeutschland (EKM) hatte schon Jahre vorher ein Forschungs- und Restaurierungsprojekt unter dem Titel »Cranach- Werke am Ort ihrer Bestimmung. Tafelbilder der Malerfamilie Cranach und ihres Umkreises in den Kirchen der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland« initiiert. Die Evangelische Landeskirche Anhalts machte – wie auch Kirchgemeinden in Sachsen, Thüringen und Franken – an verschiedenen Standorten auf ihre Cranach-Schätze aufmerksam. Die Stadtkirche Wittenberg präsentierte sich gar als »Cranachs Kirche«. In Wörlitz gab es »Cranach im Gotischen Haus« zu sehen, in Dessau »Cranach in Anhalt«, in den Wittenberger Cranachhäusern »Cranachs Welt«. Das »Ernestinische Wittenberg« verfolgte in einem umfangreichen Forschungsvorhaben mit öffentlichen Vorträgen und Aufsatzband die »Spuren Cranachs in Schloss und Stadt«. Und die Landesausstellung Sachsen-Anhalt im Wittenberger Collegium Augusteum versprach nichts weniger als die »Entdeckung eines Meisters«. Außerhalb des Landes fanden ähnliche Ausstellungen in Torgau, Weimar, Gotha, Leipzig, Nürnberg und auf der Wartburg statt. Die Werke Lucas Cranachs d. J. und die Orte seines Lebens sind jedoch nicht nur Museumsgut und Ausstellungsexponate; sie sind auch Gegenstände denkmalpflegerischer Arbeit. Die Schauplätze der Jubiläumsausstellungen sind hochrangige Baudenkmale, deren Instandsetzung und Pflege in enger Abstimmung mit den Denkmalschutzbehörden vor Ort und dem Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie Sachsen-Anhalt (LDA) erfolgte. Das LDA war am Forschungsprojekt der EKM beteiligt. Es betreut seit der weitgehenden Zerstörung des Cranachaltars der Stadtkirche in Kemberg die Konservierung und Präsentation der erhaltenen Reste und begleitete fachlich die Restaurierung vieler Kunstwerke wie des Epitaphs für Otto von Pogk in der Stadtkirche St. Nicolai in Coswig (Anhalt), des Marienretabels in der Marktkirche Halle oder des Doppelbildnisses der Fürsten Wolfgang und Joachim von Anhalt in der Bartholomäuskirche in Zerbst. Im Rahmen der täglichen »Routinearbeit« kommt es darüber hinaus auch zu interessanten Neuentdeckungen. Deren not wendige vertiefende Erforschung kann wegen dringenderer Terminaufgaben oft aber erst nach Jahren geleistet werden. Dabei konnten die für Kopien gehaltenen Gemälde des Barockaltars in Bleddin als Originale aus der Werkstatt Lucas Cranachs d. J. erkannt werden. Einige überraschende Funde wie die Deckenmalereien im Schloss Pretzsch, die reformationszeitlichen Holzschnitte, die sich unter barocken Gemälden an der Emporenbrüstung der Kirche in Brumby verbargen, Fassadenmalereien im Hof der Mittelstraße 5 in Wittenberg oder die für das Auge der Betrachter kaum sichtbaren gemalten Figürchen auf den Alabasterreliefs des Epitaphs für Matthias von der Schulenburg in der Wittenberger Stadtkirche sollen hier in ihrem kunsthistorischen Zusammenhang vorgestellt, der Wissenschaft und allen Interessierten zugänglich gemacht werden. Längst überfällig schien auch die Analyse der Flügelgemälde Lucas Cranachs d. Ä. sowie des dazu gehörigen Altarschreins in Klieken bei Coswig (Anhalt). Die Flügelbilder waren 1980 Opfer eines Einbruchdiebstahls geworden und konnten nach glücklicher Wiederauffindung in Bamberg 2007 zu Ostern 2013 in die restaurierte Patronatskirche zurückgeführt werden. Das Denkmalschutzgesetz des Landes Sachsen-Anhalt definiert die wissenschaftliche Erfassung, Erforschung und Dokumentation des Bestandes an Kulturdenkmalen – wie die Ausführung bzw. Mitwirkung bei Restaurierungs- und Konservierungsarbeiten – neben der fachlichen Unterstützung und Beratung für die Denkmalschutzbehörden, für Eigentümer und Verfügungsberechtigte von Denkmalen als zentrale Aufgabe des LDA. Die vorliegende Aufsatzsammlung ist in diesem Sinne ein Leistungsnachweis über einen Teil der Arbeit des Fachamtes, der der Öffentlichkeit häufig verborgen bleibt. Das halbe Millenium Lucas Cranachs d. J. war deshalb eine willkommene Gelegenheit, thematisch damit verwandte Beiträge zu einer eigenen Publikation zusammenzufassen. Unser Band erscheint im »Jahr danach« – nicht, weil seine Autoren das Jubeljahr verschlafen hätten, sondern, weil sie die Ergebnisse der bis einschließlich 2015 erfolgten Konservierungs- und Restaurierungsmaßnahmen resümierend vorstellen und die in Ausstellungskatalogen und Tagungsprotokollen publizierten jüngsten Erkenntnisse all der genannten Forschungsprojekte berücksichtigen.
Er trifft hoffentlich auf ein breites Interesse und vermag das 2015 enorm gewachsene Wissen über den jüngeren Cranach und seine Mitarbeiter sowie die Kunst ihrer Zeit noch um einige weitere Facetten zu bereichern.
(Auszug aus Vorwort)

Inhaltsverzeichnis:

Mario Titze:
• Vorwort

Marin Titze:
• Ein Cranach-Altar in der Dorfkirche Bleddin, Lkr. Wittenberg

Birthe Rüdiger:
• Holzschnitte der Renaissance unter den Gemälden der Südempore in der Kirche von Brumby – Auffindung, Sicherung und Zuordnung

Insa Christiane Hennen:
• Das Epitaph für Otto von Pogk in der Coswiger Nicolaikirche

Albrecht Körber, Andrea Himpel, Linda Haselbach:
• Das Epitaph des Amtshauptmanns Otto von Pogk († 1577) von 1578 in der Stadtkirche St. Nicolai zu Coswig (Anhalt) – Ein Überblick zum aktuellen Konservierungs- und Restaurierungsprojekt

Katja Matauschek:
• Das Marienretabel in der Marktkirche Halle (Saale) – Material, Technik und Restaurierungsgeschichte

Karoline Danz, Diana Wolff:
• Das Retabel von Lucas Cranach d. J. in der Stadtkirche zu Kemberg (1565)

Mario Titze:
• Der Kliekener Altar von Lucas Cranach d. Ä.

Mario Titze:
• Das Epitaph für Matthias von der Schulenburg in der Stadtkirche St. Marien in Wittenberg

Mario Titze:
• Fassadenmalerei der Renaissance am Seitengebäude des Hauses Mittelstraße 5 in Wittenberg

Mario Titze:
• Bemalte Holzbalkendecken im Schloss Pretzsch – Unbekannte Arbeiten aus der Werkstatt Lucas Cranachs d. J.

Silke Hönig:
• Bildnis der Fürsten Wolfgang und Joachim von Anhalt in der Kirche St. Bartholomäus in Zerbst – Untersuchung der Technologie und des Erhaltungszustandes

Bettina Seyderhelm:
• Restaurierung, Forschung und Vermittlung – Das Cranach-Projekt der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland (EKM) und das Projekt »Cranachs Kirche« für St. Marien in Wittenberg 2013-2015

Autoren

BISHER ERSCHIENENE »KLEINE HEFTE ZUR DENKMALPFLEGE«

Gewicht 1013 g
Bestellnr

4-10-10

Produktgruppe

Verlagsprogramm

Reihe

Kunst- und Kirchengeschichte

Hauptgruppe

Lutherarchäologie & Reformation

Untergruppe

Lutherarchäologie & Reformation

ISBN

978-3-944507-38-5

KurzbezTitel

Heft 10: Lucas Cranach und Sachsen-Anhalt

Autor

Mario Titze, Birthe Rüdiger, Insa Christiane Hennen, Albrecht Körber, Andrea Himpel, Linda Haselbach, Katja Matauschek, Karoline Danz, Diana Wolff, Silke Hönig und Bettina Seyderhelm ——– Hrsg. Elisabeth Rüber-Schütte

Erscheinungsjahr

Halle (Saale) 2016

TechnischeAbgaben

256 Seiten, 13 Beiträge zum Stand der Forschung, zahlreiche meist farbige Abbildungen, 21, 5 x 28, 0 x 1, 5 cm, Klappbroschur

Inhalt

2015 war das Jahr Lucas Cranachs des Jüngeren, dessen fünfhundert jähriges Geburtsjubiläum Anlass für eine Vielzahl von Ausstellungen und Publikationen wurde. Museen zeigten in bislang nie gekanntem Umfang ihre eigenen Bestände und zahlreiche Leihgaben; die Evangelische Kirche in Mitteldeutschland (EKM) hatte schon Jahre vorher ein Forschungs- und Restaurierungsprojekt unter dem Titel »Cranach- Werke am Ort ihrer Bestimmung. Tafelbilder der Malerfamilie Cranach und ihres Umkreises in den Kirchen der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland« initiiert. Die Evangelische Landeskirche Anhalts machte – wie auch Kirchgemeinden in Sachsen, Thüringen und Franken – an verschiedenen Standorten auf ihre Cranach-Schätze aufmerksam. Die Stadtkirche Wittenberg präsentierte sich gar als »Cranachs Kirche«. In Wörlitz gab es »Cranach im Gotischen Haus« zu sehen, in Dessau »Cranach in Anhalt«, in den Wittenberger Cranachhäusern »Cranachs Welt«. Das »Ernestinische Wittenberg« verfolgte in einem umfangreichen Forschungsvorhaben mit öffentlichen Vorträgen und Aufsatzband die »Spuren Cranachs in Schloss und Stadt«. Und die Landesausstellung Sachsen-Anhalt im Wittenberger Collegium Augusteum versprach nichts weniger als die »Entdeckung eines Meisters«. Außerhalb des Landes fanden ähnliche Ausstellungen in Torgau, Weimar, Gotha, Leipzig, Nürnberg und auf der Wartburg statt. Die Werke Lucas Cranachs d. J. und die Orte seines Lebens sind jedoch nicht nur Museumsgut und Ausstellungsexponate; sie sind auch Gegenstände denkmalpflegerischer Arbeit. Die Schauplätze der Jubiläumsausstellungen sind hochrangige Baudenkmale, deren Instandsetzung und Pflege in enger Abstimmung mit den Denkmalschutzbehörden vor Ort und dem Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie Sachsen-Anhalt (LDA) erfolgte. Das LDA war am Forschungsprojekt der EKM beteiligt. Es betreut seit der weitgehenden Zerstörung des Cranachaltars der Stadtkirche in Kemberg die Konservierung und Präsentation der erhaltenen Reste und begleitete fachlich die Restaurierung vieler Kunstwerke wie des Epitaphs für Otto von Pogk in der Stadtkirche St. Nicolai in Coswig (Anhalt), des Marienretabels in der Marktkirche Halle oder des Doppelbildnisses der Fürsten Wolfgang und Joachim von Anhalt in der Bartholomäuskirche in Zerbst. Im Rahmen der täglichen »Routinearbeit« kommt es darüber hinaus auch zu interessanten Neuentdeckungen. Deren not wendige vertiefende Erforschung kann wegen dringenderer Terminaufgaben oft aber erst nach Jahren geleistet werden. Dabei konnten die für Kopien gehaltenen Gemälde des Barockaltars in Bleddin als Originale aus der Werkstatt Lucas Cranachs d. J. erkannt werden. Einige überraschende Funde wie die Deckenmalereien im Schloss Pretzsch, die reformationszeitlichen Holzschnitte, die sich unter barocken Gemälden an der Emporenbrüstung der Kirche in Brumby verbargen, Fassadenmalereien im Hof der Mittelstraße 5 in Wittenberg oder die für das Auge der Betrachter kaum sichtbaren gemalten Figürchen auf den Alabasterreliefs des Epitaphs für Matthias von der Schulenburg in der Wittenberger Stadtkirche sollen hier in ihrem kunsthistorischen Zusammenhang vorgestellt, der Wissenschaft und allen Interessierten zugänglich gemacht werden. Längst überfällig schien auch die Analyse der Flügelgemälde Lucas Cranachs d. Ä. sowie des dazu gehörigen Altarschreins in Klieken bei Coswig (Anhalt). Die Flügelbilder waren 1980 Opfer eines Einbruchdiebstahls geworden und konnten nach glücklicher Wiederauffindung in Bamberg 2007 zu Ostern 2013 in die restaurierte Patronatskirche zurückgeführt werden. Das Denkmalschutzgesetz des Landes Sachsen-Anhalt definiert die wissenschaftliche Erfassung, Erforschung und Dokumentation des Bestandes an Kulturdenkmalen – wie die Ausführung bzw. Mitwirkung bei Restaurierungs- und Konservierungsarbeiten – neben der fachlichen Unterstützung und Beratung für die Denkmalschutzbehörden, für Eigentümer und Verfügungsberechtigte von Denkmalen als zentrale Aufgabe des LDA. Die vorliegende Aufsatzsammlung ist in diesem Sinne ein Leistungsnachweis über einen Teil der Arbeit des Fachamtes, der der Öffentlichkeit häufig verborgen bleibt. Das halbe Millenium Lucas Cranachs d. J. war deshalb eine willkommene Gelegenheit, thematisch damit verwandte Beiträge zu einer eigenen Publikation zusammenzufassen. Unser Band erscheint im »Jahr danach« – nicht, weil seine Autoren das Jubeljahr verschlafen hätten, sondern, weil sie die Ergebnisse der bis einschließlich 2015 erfolgten Konservierungs- und Restaurierungsmaßnahmen resümierend vorstellen und die in Ausstellungskatalogen und Tagungsprotokollen publizierten jüngsten Erkenntnisse all der genannten Forschungsprojekte berücksichtigen. Er trifft hoffentlich auf ein breites Interesse und vermag das 2015 enorm gewachsene Wissen über den jüngeren Cranach und seine Mitarbeiter sowie die Kunst ihrer Zeit noch um einige weitere Facetten zu bereichern. (Auszug aus Vorwort) Inhaltsverzeichnis: Mario Titze: • Vorwort Marin Titze: • Ein Cranach-Altar in der Dorfkirche Bleddin, Lkr. Wittenberg Birthe Rüdiger: • Holzschnitte der Renaissance unter den Gemälden der Südempore in der Kirche von Brumby – Auffindung, Sicherung und Zuordnung Insa Christiane Hennen: • Das Epitaph für Otto von Pogk in der Coswiger Nicolaikirche Albrecht Körber, Andrea Himpel, Linda Haselbach: • Das Epitaph des Amtshauptmanns Otto von Pogk († 1577) von 1578 in der Stadtkirche St. Nicolai zu Coswig (Anhalt) – Ein Überblick zum aktuellen Konservierungs- und Restaurierungsprojekt Katja Matauschek: • Das Marienretabel in der Marktkirche Halle (Saale) – Material, Technik und Restaurierungsgeschichte Karoline Danz, Diana Wolff: • Das Retabel von Lucas Cranach d. J. in der Stadtkirche zu Kemberg (1565) Mario Titze: • Der Kliekener Altar von Lucas Cranach d. Ä. Mario Titze: • Das Epitaph für Matthias von der Schulenburg in der Stadtkirche St. Marien in Wittenberg Mario Titze: • Fassadenmalerei der Renaissance am Seitengebäude des Hauses Mittelstraße 5 in Wittenberg Mario Titze: • Bemalte Holzbalkendecken im Schloss Pretzsch – Unbekannte Arbeiten aus der Werkstatt Lucas Cranachs d. J. Silke Hönig: • Bildnis der Fürsten Wolfgang und Joachim von Anhalt in der Kirche St. Bartholomäus in Zerbst – Untersuchung der Technologie und des Erhaltungszustandes Bettina Seyderhelm: • Restaurierung, Forschung und Vermittlung – Das Cranach-Projekt der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland (EKM) und das Projekt »Cranachs Kirche« für St. Marien in Wittenberg 2013-2015 Autoren BISHER ERSCHIENENE »KLEINE HEFTE ZUR DENKMALPFLEGE«

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