Die Forschungen Albert Kiekebuschs am slawischen Burgwall Pennigsberg begannen im Jahre 1926 und dauerten bis 1935. Sie werden erst jetzt, gut 75 Jahre später, zum Abschluss gebracht. Ein so großer zeitlicher Abstand zwischen Grabung und Auswertung hat unbestreitbare Nachteile. Als Vorteil der späten Aufarbeitung mag man die verbesserten methodischen Grundlagen der Archäologie und der Naturwissenschaften betrachten, die eine tiefergehende Auswertung erlauben, als es Kiekebusch möglich gewesen wäre.
Die verschiedenen Beiträge in diesem Band gelten zunächst der Burg am Pennigsberg, ihren Funden und ihrer Umwelt. Darüber hinaus sind diese Forschungen aber auch Ausgangspunkt einer siedlungs- und wirtschaftsgeschichtlichen sowie historischen Analyse eines größeren Gebietes, des Teltows und des Berliner Raums (Berlin-Warschauer Urstromtal und südlicher Barnim von Spandau bis Köpenick). Für eine solche regionale Studie ist ein lokaler Ausgangspunkt wie der Pennigsberg von großem Nutzen, wenn nicht sogar unumgänglich. Denn die an sich reiche Forschungsgrundlage im besagten Gebiet weist manche Unklarheiten auf, insbesondere in Bezug auf die Datierungen.
Inhaltsverzeichnis:
Geleitwort
Vorwort
Einleitung
• Über das Projekt (Felix Biermann)
• Die Ausgrabungen Albert Kiekebuschs auf dem Pennigsberg von 1926 bis 1935.(Felix Biermann)
• Erinnerungen an die Ausgrabungen auf dem Pennigsberg von 1931 bis 1935 (Walter Kropf)
• Albert Kiekebusch. Ausgräber und Museumsmann (Heinz Seyer)
• Überlieferung von Funden und Dokumentation der Altgrabung (Felix Biermann und Katrin Frey)
• Die Nachgrabung auf dem Pennigsberg im Jahre 1998 (Felix Biermann)
Der Kleinraum Mittenwalde in frühgeschichtlicher Zeit (Felix Biermann und Katrin Frey)
• Die geomorphologische Situation im Raum Mittenwalde und im weiteren Arbeitsgebiet (Teltow und Berliner Raum)
• Die frühmittelalterlichen Siedlungsstätten im Kleinraum Mittenwalde
• Pennigsberg und Kleinraum Mittenwalde. Deutung der Siedlungsentwicklung
Siedlungstätigkeit und Befestigungsbau auf dem Pennigsberg (Felix Biermann)
• Überblick
• Probleme der Stratigraphie und die Verknüpfung von Alt- und Nachgrabung
• Zur Datierung von Befestigung und Besiedlung
• Baugrund und vorburgwallzeitliche Ablagerungen
• Zur Frage einer älteren frühmittelalterlichen Siedlung
• Anlage und Burgentyp
• Die Befestigung
• Die Innenfläche
• Art und technisch-kulturelle Bezüge der Wallbauweise (zugleich Erläuterungen zu den Rekonstruktionszeichnungen)
• Ein frühmittelalterlicher Burgwall bei Angriff und Verteidigung
• Die Siedlungs- und Hausbefunde am Pennigsberg
• Befundbeschreibungen, Kataloge und Listen
Untersuchungen zu den Funden des Pennigsbergs
• Die Keramik und die Kleinfunde des Pennigsbergs (Katrin Frey)
• Die mikroskopische Untersuchung der Keramik des Pennigsbergs (Josef Riederer)
• Die Nachbildung des Hakensporns und des Volutenmessers vom Pennigsberg (Uwe Michas)
• Die Riemenzunge aus der untersten Schicht des Pennigsbergs (Heinz Seyer)
• Zur Herstellungstechnik der karolingerzeitlichen Riemenzunge vom Pennigsberg (Hermann Born)
Untersuchungen zu Flora und Fauna am Pennigsberg
• Dendrochronologische Untersuchungen der Holzfunde vom Pennigsberg (Thorsten Westphal und Karl-Uwe Heußner)
• Pollenanalysen am Burggrabensediment des Pennigsbergs (Susanne Jahns)
• Pflanzliche Großreste und Mollusken aus dem Burg- und Innengraben des Pennigsbergs (Felix Bittmann)
• Die Tierreste vom Pennigsberg (Norbert Benecke)
Siedlungs- und Wirtschaftsgeschichte vom 7./8. bis 12. Jahrhundert am Teltow und im Berliner Raum (Felix Biermann und Katrin Frey)
• Arbeitsgebiet und zeitlicher Rahmen
• Siedlungsentwicklung
• Landwirtschaft und nichtagrarische Wirtschaft am Pennigsberg und im Arbeitsgebiet vorwiegend nach den archäologischen Funden
Die Funktion des Pennigsberges und die politischen Verhältnisse am Teltow und im Berliner Raum im 9./10. Jahrhundert (Felix Biermann)
Zusammenfassung (Felix Biermann und Katrin Frey)
Streszczenie
Quellen- und Literaturverzeichnis
Autoren
Tafeln
Beilage 1 (Abb. 19): Pennigsberg, Schnitt I, Gesamtplan aller Befunde.
Beilage 2 (Abb. 53): Holzhausbau auf Burgen des 8. bis 12. Jahrhunderts im westslawischen Siedlungsraum (Polen, Tschechien, Slowakei, Ostdeutschland).