Bergsenkungen als Folge des Steinkohlenabbaus sind im Ruhrgebiet spätestens seit dem Ende des 19. Jahrhunderts bekannt: Der Tiefbau hatte die Emscherzone erreicht, und zur Feststellung der Schäden begannen Eisenbahngesellschaften mit Höhenmessungen. Heute nehmen Bergsenkungsgebiete einen Großteil des zentralen Ruhrgebiets ein.
Ihre Entstehung ist auf die flächenhafte Erschließung der unterirdischen Lagerstätte im Langfrontbau zurückzuführen. Nach Gewinnung der Steinkohle verbleibt ein Volumendefizit, das sich oberhalb des Abbaubereichs als weiter Senkungstrog bis zur Erdoberfläche durchpaust und ein irreversibel verändertes Relief hinterlässt. Nur selten sind Bergsenkungsgebiete im Ruhrgebiet jedoch so eindeutig zu erkennen wie nach der Bildung eines Bergsenkungssees. Die flächendeckende und systematische Identifizierung von Bergsenkungsgebieten war daher das Ziel einer Forschungsarbeit, deren Ergebnisse in dem vorliegenden Band präsentiert werden. Erstmalig liegen nunmehr für annähernd das gesamte Ruhrgebiet großmaßstäbige Daten zur bergbaubedingten Veränderung der Geländehöhen seit 1892 vor, die Rückschlüsse auf die Lage von Bergsenkungsgebieten und das Ausmaß der Senkungen zulassen.
Inhaltsverzeichnis:
Abbildungsverzeichnis
Tabellenverzeichnis
Vorwort
Einführung
• Anlass der Arbeit
• Fragestellung
• Zielsetzung
Untersuchungsraum
• Lage und Abgrenzung
• Das natürliche Relief des Ruhrgebiets
• Geologie des Steinkohlengebirges
• Historische Entwicklung des Steinkohlenbergbaus im Ruhrgebiet
• Anthropogeomorphologie des Steinkohlenbergbaus im Ruhrgebiet
Stand der Forschung
• Forschungsgeschichte, Begriff und Gegenstand der Anthropogeomorphologie
• Geländeabsenkungen im Spiegel anthropogeomorphologischer und ingenieurgeologischer Forschung
• Methoden des Steinkohlenabbaus und die Entstehung von Bergsenkungen
• Erfassung und Überwachung von Bergsenkungen im Ruhrgebiet
• Beispiele dokumentierter Bergsenkungen außerhalb des Ruhrgebiets
Material und Methoden
• Karten der Preußischen Landesaufnahme
• Digitale Geländemodelle
• Berechnung von Differenzmodellen
• Weitere Daten und ihre Anwendung
Ergebnisse und Diskussion
• Räumliche Muster, Ausmaß und Interpretation der berechneten Höhendifferenzen
• Bilanzierung von Volumenverlusten und -zuwächsen
• Fehlerbetrachtung der berechneten Höhendifferenzen
• Validierung der berechneten Höhendifferenzen
• Diskussion der Ergebnisse
Schlussbetrachtung und Ausblick
Zusammenfassung
Verzeichnis der Quellen
Kartenbeilage: Veränderung der Geländehöhen im Ruhrgebiet seit 1892
