(AEF) Neue Folge 5: Verschiebungen der Höhengrenzen der ur- und frühgeschichtlichen Besiedlung am Erzgebirge.

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1985 hat der Verfasser eine Diplomarbeit mit dem Titel ‘Höhenstufender urgeschichtlichen Besiedlung im Erzgebirge und dessen Umland dargestellt an einem Transsekt’ an der Humboldt – Universität zu Berlin vorgelegt und verteidigt. Eine Zusammenfassung der Ergebnisse dieser Arbeit wurde auf Anregung und ausdrücklichen Wunsch vieler Fachkollegen im Druck vorgelegt, daß dies in den ‘Archeologicke Rozhledy’ (Christ11989) erfolgt ist, zeigt unter anderem das Interesse der böhmischen Kollegen an diesem Forschungsgegenstand. Eine Vorlage der gesamten Arbeit einschließlich ihrer Quellen erfolgte jedoch nicht. Die Notwendigkeit einer Gesamtpublikation unter Einschluß der Quellenbasis wurde durch Kollegen oft angesprochen. Im Zeitraum zwischen Neolithikum und Völkerwanderungszeit ließ sich eine Parallelität zwischen Phasen besseren Klimas und gebirgswärtigem Vordringen der Besiedlung nachweisen. Deshalb kann damit gerechnet werden, daß die Betrachtung des gesamten Zeitraumes zwischen dem Ende der letzten Eiszeit und der Kolonisation – sprich der Rodung des Gebirges – weiterführende Ergebnisse und bislang nicht beachtete Aspekte liefert. Diesem Thema habe ich mich, besonders nach dem ich gebeten worden war 1993 auf dem Deutschen Archäologenkongress in Siegen einen der Grundsatzvorträge zum Thema ‘Nutzung und Besiedlung des sächsischen Erzgebirges und des Vogtlandes bis zur deutschen Ostkolonisation’ zu halten (Christl/Simon 1995), erneut verstärkt zugewandt. Durch eine Rücksprache mit Herrn Professor Dr. Klaus-Dieter Jäger, wurde ich in dem Entschluß bestärkt, die Fortsetzung der Arbeit im Rahmen einer Dissertation zu be-ginnen. Besonders vielversprechend war die Behandlung des Mittelalters, wo neben den archäologischen weitere Quellengattungen weiterreichende Aufschlüsse erwarten ließen. Für die davorliegenden Zeitabschnitte galt es vor allem zu überprüfen, ob durch neuere For-schungsergebnisse wesentliche Veränderungen oder Neuheiten im Kenntnisstand zur Ge-birgsnutzung und -besiedlung eingetreten sind, bzw. eine bessere Datierung der gebirgswärts vordringenden Besiedlung möglich ist. Weil sich der damals gewählte Ausschnitt aus dem mittleren Bereich des Erzgebirges, zwischen Zschopau und Freiberger Mulde, als repräsentativ erwiesen hatte, wurde dieser auch der hier vorliegenden Arbeit zu Grunde gelegt. Für die Bearbeitung konnte auf das 1985 in den Archiven des damaligen Landesmuseums für Vorgeschichte Dresden (heute Archäologisches Landesamt mit Landesmuseum für Vorgeschichte) und des Archäologischen Instituts der Akademie der Wissenschaften in Prag gewonnene Material zurückgegriffen werden, dieser Grundstock ist durch seither publiziertes sowie anders zugängliches Neufundmaterial ergänzt worden.

Inhaltsverzeichnis:

1. Vorwort

2. Problemstellung

3. Kennzeichnung des Arbeitsgebietes

4. Forschungsgeschichte
4.1. Böhmen
4.2. Sachsen

5. Arbeitsmethode und Materialgrundlage
5.1. Karten
5.2. Material
5.2.1. Materialbasis
5.2.2. Materialgliederung
5.2.3. Die Kartierung und das Diagramm als Hilfsmittel für die Veranschaulichung be-siedlungsgeschichtlicher Zusammenhänge

6. Fundbestand
6.1. Bemerkungen allgemeiner Art
6.2. Erläuterungen zum Katalog

7. Auswertung des Zeitraumes bis zum Beginn des Mittelalters
7.1. Steinbeilfunde im Erzgebirge und ihre Rolle im Aberglauben
7.2. Begehung und Besiedlung des Gebirges und des Gebirgsvorlandes – generelle Feststellungen
7.3. Zeitliche Differenzierung
7.4. Archäologische und naturwissenschaftliche Untersuchungsergebnisse im Vergleich – Zeugnisse von Begehung und Besiedlung in archäologischem Fundmaterial und Pollenprofil eines Hochmoores
7.5. Räumliche Differenzierung
7.5.1. Nord- und Südabfall des Gebirges
7.5.2. Gebirge und Vorland
7.5.3. Täler und Höhen
7.6. Beziehungen zu den Erzlagerstätten

8. Das Mittelalter im Arbeitsgebiet
8.1. Siedlungsgeographische und politische Ausgangssituation
8.2. Historische Zeugnisse und geographische Überlegungen zu einer Nutzung des Erzgebirges vor der Rodung
8.2.1. Das Hersfelder Eigen in der Mark Meißen
8.2.2. Anzeichen für eine Nutzung des Gebirges vor der Rodung
8.3. Die bäuerliche Rodung für den Ackerbau
8.3.1. Die Waldhufendörfer und ihre Datierung
8.3.2. Die spätere Herrschaft Lauterstein im Spiegel von Urkunden und archäologischen Befunden als Beispiel für den Siedlungsgang im oberen Erzgebirge
8.3.3. Forchheim als Beispiel für die Entwicklung eines Waldhufendorfes
8.3.4. Die Wüstungsphase im Übergang vom 13. zum 14. Jahrhundert – potentielle Ursachen und Auswirkungen auf die Höhengrenzen der Besiedlung

9. Zusammenfassung der Untersuchungsergebnisse für die vorgeschichtliche Zeit und das Mittelalter. Gemeinsamkeiten – Unterschiede – Schlußfolgerungen

10. Abkürzungsverzeichnis

11. Literatur

Kartenangaben

Katalog

Teil I: Sachsen
• Erläuterungen zum Katalog
• Verzeichnis der im Arbeitsgebiet liegenden politischen Gemeinden. Teil I: Sachsen
• Regierungsbezirk Chemnitz
• Regierungsbezirk Dresden
• Regierungsbezirk Leipzig

Teil II: Böhmen
• Verzeichnis der im Arbeitsgebiet liegenden politischen Gemeinden. Teil II: Böhmen
• Okres Chomutov
• Okres Most

Abbildungen 1- 43
Farbtafeln
Karten

Beilage I:
• Chronologietabelle

Beilage II:
• Schematische Darstellung des gebirgswärtigen Vordringens der Besiedlung in Beziehung zum Auftreten von Anzeichen für den Klimawandel

Gewicht 860 g
Bestellnr

1-3-05

Reihe

Alteuropäische Forschungen

ISBN

978-3-930036-81-3

KurzbezTitel

(AEF) Neue Folge 5: Verschiebungen der Höhengrenzen der ur- und frühgeschichtlichen Besiedlung am Erzgebirge.

Autor

Andreas Christel

Erscheinungsjahr

2004

Technische Angaben

202 Seiten, zahlreiche Abb., 8 Farbtafeln, 10 Farbkarten, 2 Beilagen, gebunden

Besonderheiten

Gebunden — Reihe kann abonniert werden.