Der vorliegende Band entstand aus Forschungen, die die Kulturanstalten Aschersleben mit dem Stadtmuseum in Vorbereitung auf den 700. Geburtstag des Stephaneums und dem 500. Jahrestag des Bauernkrieges angestoßen haben.
Ursprünglich sollte dabei das Wirken Thomas Müntzers an der Schule ergründet werden, die zu DDR-Zeiten seinen Namen trug. Dies erwies sich jedoch rasch als wenig ergiebige Fragestellung, da es zu Müntzer einen abgerundeten Forschungsstand gibt und viele Archive, die für Recherchen in Frage kamen, einschließlich dem Stadtarchiv Aschersleben und dem eigentlich sehr umfangreichen Archiv der Stephanikirche keine Bestände aus der Zeit Müntzers haben oder die wenigen Akten keine neuen Rückschlüsse zuließen. Jenseits einer kurzen Bemerkung, die ihm nach der Schlacht bei Frankenhausen unter Folter abgerungen worden war und an deren Glaubwürdigkeit nicht wenige Historiker Zweifel geäußert haben, gibt es keine Hinweise für Müntzers Tätigkeit in Aschersleben und der Schule. Der Forschungsstand zum Bauernkriegsführer scheint durch die umfangreiche von der Sächsischen Akademie der Wissenschaften herausgegebene Briefedition abgerundet, während sich zu seiner Zeit in dieser Region nichts hinzufügen ließe, was über den Kenntnisstand des Aufsatzes „Thomas Müntzer in Aschersleben und Frose“ hinausgeht, den Manfred Kobuch 1989 in der Zeitschrift für Geschichtswissenschaft publizierte.
Diese frühe Erkenntnis führte zu einer Umwichtung des Themas. Während das Stephaneum selbst mit großem Engagement eine neue Festschrift zur eigenen Geschichte vorbereitete, stellte sich so die Frage, ob es nicht sinnvoll sei, anstatt Thomas Müntzer das Thema Bauernkrieg generell in den Fokus zu nehmen.
Inhaltsverzeichnis
Einleitendes
Aschersleben im ausgehenden Mittelalter
Die Krise der mittelalterlichen Kirche und Thomas Müntzers Tätigkeit in Aschersleben
Aschersleben im Bauernkrieg
Thomas Müntzer und Aschersleben
Abschließendes
Quellen
Exkurs (Hans-Jürgen Beier)
• Die Wiederauferstehung eines Baudenkmals