Band 47, Heft 3

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G. Görmer Zu bronzezeitlichen Depots in Mitteleuropa und ihrer Deutung C. Clados Neue Erkenntnisse zur Ikonographie der Geoglyphen von Nazca T. Kinkeldey Kavelstorf – eine mittel- bis spätslawische Siedlung an der Warnow Diskussion C. Holtorf Über archäologisches Wissen. Mit Kommentar von U. Veit und Antwort des Verfassers Rezensionen und Annotationen S. Marinescu-Bîlcu & A. Bolomey Dr?gu?eni, A Cucutenian Community. Tübingen 2000. (J. Petrasch) A. Bieger, Kugelfibeln. Bonn 2003. (M. Meyer) S: Frommer & A: Kottmann, Die Glashütte Glaswasen im Schönbuch. Büchenbach 2004. (G. H. Jeute) Halbturn I. Hrsg. F. Daim & N. Doneus. Innsbruck 2004. (O. Heinrich-Tamaska) Polish Lands at the Turn of the First and the Second Millenia. Ed. P. Urba?czyk. Warsaw 2004. (F. Biermann) J. Ja. Rassamakin, Die nordpontische Steppe in der Kupferzeit. Mainz 2004. (H. Schwarzberg) A. Bräuning et al., Kelten am Hoch- und Oberrhein. Stuttgart 2005. (C. Theune) A. Thiel, Das römische Jagsthausen. Stuttgart 2005. (C. Theune) Archaeological Fantasies. Ed. G. G. Fagan. London – New York 2006. (U. Ickerodt) Aros – das Århus der Wikinger. Ausstellungskatalog. Århus 2006. (O. Grimm & L. Klos) Bronzezeitliche Depots in Mitteleuropa und ihre Deutung von Gerald Görmer (Krombach) Viele und wahrscheinlich die meisten bronzezeitlichen Depots wurden als Schutz vor fremdem Zugriff angelegt. Dies gilt insbesondere für Barren-, Bronzebruch- und gemischte Fertigwarendepots abseits naturheiliger Orte. Es ist jedoch für jeden Einzelfall (Depotfund) abzuwägen, ob profane oder sakrale Deponierungsgründe wahrscheinlich sind. Für eine bronzezeitliche Geldwirtschaft bestehen keine hinreichenden Anzeichen. Neue Erkenntnisse zur Ikonografie der Geoglyphen von Nazca1 von Christiane Clados (Berlin) Die Bodenzeichnungen der Kulturen von Paracas und Nasca gehören zu den bedeutendsten Hinterlassenschaften der vorspanischen Kulturen der peruanischen Südküste. Trotz großer Fortschritte in der Forschung besteht über ihre einstige Bedeutung und Funktion immer noch Unklarheit. Der vorliegende Artikel präsentiert neue Erkenntnisse zu den Geoglyphen, die im Rahmen einer ikonographischen Analyse gewonnen wurden. In einem ersten Schritt richtet sich die Analyse zunächst auf die Identifikation der figürlichen und abstrakten Motive der Geoglyphen, indem die Einbettung in den Bildkontext auf Keramiken und Textilien erfolgt. In einem weiteren Schritt konzentriert sich die Untersuchung auf die Identifikation von Geoglyphen in der Malerei von Nasca. Alle Geoglyphenmotive finden sich auf anderen Bildträgern der Nasca-Kunst wieder. So können innerhalb der tiergestaltigen Motive eine Spinne, ein Kapuzineraffe, eine Eidechse, ein Guanako, ein Kolibri, eine Reiherart und ein Fisch identifiziert werden. Zu der Klasse der pflanzengestaltigen Motive zählen eine Blüte unbestimmbarer Pflanzenart und eine jicima-Knollenfrucht. Interessant ist die Identifikation einer Geoglyphe in Form einer Goldfeder und eines Fächers, beides Machtsymbole der frühen Nasca-Zeit. In die Zeit der Paracas-Kultur (Ocucaje 10) fällt die Entstehung einer Geoglyphe in Form eines Kriegers mit Diadem und eine Geoglyphe in Gestalt des „Oculate Being“. Die Geoglyphe des hier als Wal-Menschen bezeichneten „killer whale“ fällt dagegen in die frühe Nasca-Zeit. Ebenfalls bis jetzt unerkannt waren einige Geoglyphen in Form von kosmischen Einheiten, so die Motive zweier Sterne und des Nachthimmels. Geoglyphen von abstrakter Form wie Trapeze und Spiralen können als verkürzte Formen von trapezförmigen Keulen und Wasserschnecken erkannt werden. Die einstige Funktion der Geoglyphen wird u. a. in Verbindung mit einem Jagd-, Ernte- und Kriegszauber gebracht. Kavelstorf – eine mittel- bis spätslawische Siedlung an der Warnow von Thomas Kinkeldey (Greifswald) Die slawische Siedlung von Kavelstorf (Lkr. Bad Doberan), nahe Rostock, erbrachte 156 Befunde auf ca. 8000 m2 Grabungsfläche. 41 davon entfallen auf ein vorslawisches Langhaus. Die slawischen Gruben weisen eine Art Haufensiedlung nach. Ein Objekt kann als Teermeilergrube identifiziert werden; die übrigen, weniger charakteristischen Eintiefungen waren meist wohl Bestandteile von ebenerdigen Gebäuden und dienten u. a. als Vorrats- und Traufgruben. Einige wenige Befunde von Pfostenlöchern sind weder genau zu datieren noch zeigen sie eine erkennbare Struktur. Die Siedlung ist weitgehend arm an Fundmaterial, und nur drei Gruben erbrachten 200 bis 300 Scherben. Die Keramik zeigt hauptsächlich mittelslawische (meist Menkendorfer Typ), seltener spätslawische Merkmale. Daraus ergibt sich eine Datierung in den Zeitraum von der ersten Hälfte des 10. Jh. n. Chr. bis in das mittlere 11. Jh. n. Chr.

Gewicht 350 g
Bestellnr

2-36-47-3

Produktgruppe

Verkaufsprogramm

Reihe

Zeitschrift/Reihen

Hauptgruppe

Ethnographisch-Archäologische Zeitschrift (EAZ)

Untergruppe
ISBN
KurzbezTitel

Band 47, Heft 3

Autor

Hrsg von J. Callmer und R. Struwe

Erscheinungsjahr

2006

TechnischeAbgaben

Beiträge zum Stand der Forschung, zahlr. Abb. in SW

Inhalt

G. Görmer Zu bronzezeitlichen Depots in Mitteleuropa und ihrer Deutung C. Clados Neue Erkenntnisse zur Ikonographie der Geoglyphen von Nazca T. Kinkeldey Kavelstorf – eine mittel- bis spätslawische Siedlung an der Warnow Diskussion C. Holtorf Über archäologisches Wissen. Mit Kommentar von U. Veit und Antwort des Verfassers Rezensionen und Annotationen S. Marinescu-Bîlcu & A. Bolomey Dr?gu?eni, A Cucutenian Community. Tübingen 2000. (J. Petrasch) A. Bieger, Kugelfibeln. Bonn 2003. (M. Meyer) S: Frommer & A: Kottmann, Die Glashütte Glaswasen im Schönbuch. Büchenbach 2004. (G. H. Jeute) Halbturn I. Hrsg. F. Daim & N. Doneus. Innsbruck 2004. (O. Heinrich-Tamaska) Polish Lands at the Turn of the First and the Second Millenia. Ed. P. Urba?czyk. Warsaw 2004. (F. Biermann) J. Ja. Rassamakin, Die nordpontische Steppe in der Kupferzeit. Mainz 2004. (H. Schwarzberg) A. Bräuning et al., Kelten am Hoch- und Oberrhein. Stuttgart 2005. (C. Theune) A. Thiel, Das römische Jagsthausen. Stuttgart 2005. (C. Theune) Archaeological Fantasies. Ed. G. G. Fagan. London – New York 2006. (U. Ickerodt) Aros – das Århus der Wikinger. Ausstellungskatalog. Århus 2006. (O. Grimm & L. Klos) Bronzezeitliche Depots in Mitteleuropa und ihre Deutung von Gerald Görmer (Krombach) Viele und wahrscheinlich die meisten bronzezeitlichen Depots wurden als Schutz vor fremdem Zugriff angelegt. Dies gilt insbesondere für Barren-, Bronzebruch- und gemischte Fertigwarendepots abseits naturheiliger Orte. Es ist jedoch für jeden Einzelfall (Depotfund) abzuwägen, ob profane oder sakrale Deponierungsgründe wahrscheinlich sind. Für eine bronzezeitliche Geldwirtschaft bestehen keine hinreichenden Anzeichen. Neue Erkenntnisse zur Ikonografie der Geoglyphen von Nazca1 von Christiane Clados (Berlin) Die Bodenzeichnungen der Kulturen von Paracas und Nasca gehören zu den bedeutendsten Hinterlassenschaften der vorspanischen Kulturen der peruanischen Südküste. Trotz großer Fortschritte in der Forschung besteht über ihre einstige Bedeutung und Funktion immer noch Unklarheit. Der vorliegende Artikel präsentiert neue Erkenntnisse zu den Geoglyphen, die im Rahmen einer ikonographischen Analyse gewonnen wurden. In einem ersten Schritt richtet sich die Analyse zunächst auf die Identifikation der figürlichen und abstrakten Motive der Geoglyphen, indem die Einbettung in den Bildkontext auf Keramiken und Textilien erfolgt. In einem weiteren Schritt konzentriert sich die Untersuchung auf die Identifikation von Geoglyphen in der Malerei von Nasca. Alle Geoglyphenmotive finden sich auf anderen Bildträgern der Nasca-Kunst wieder. So können innerhalb der tiergestaltigen Motive eine Spinne, ein Kapuzineraffe, eine Eidechse, ein Guanako, ein Kolibri, eine Reiherart und ein Fisch identifiziert werden. Zu der Klasse der pflanzengestaltigen Motive zählen eine Blüte unbestimmbarer Pflanzenart und eine jicima-Knollenfrucht. Interessant ist die Identifikation einer Geoglyphe in Form einer Goldfeder und eines Fächers, beides Machtsymbole der frühen Nasca-Zeit. In die Zeit der Paracas-Kultur (Ocucaje 10) fällt die Entstehung einer Geoglyphe in Form eines Kriegers mit Diadem und eine Geoglyphe in Gestalt des „Oculate Being“. Die Geoglyphe des hier als Wal-Menschen bezeichneten „killer whale“ fällt dagegen in die frühe Nasca-Zeit. Ebenfalls bis jetzt unerkannt waren einige Geoglyphen in Form von kosmischen Einheiten, so die Motive zweier Sterne und des Nachthimmels. Geoglyphen von abstrakter Form wie Trapeze und Spiralen können als verkürzte Formen von trapezförmigen Keulen und Wasserschnecken erkannt werden. Die einstige Funktion der Geoglyphen wird u. a. in Verbindung mit einem Jagd-, Ernte- und Kriegszauber gebracht. Kavelstorf – eine mittel- bis spätslawische Siedlung an der Warnow von Thomas Kinkeldey (Greifswald) Die slawische Siedlung von Kavelstorf (Lkr. Bad Doberan), nahe Rostock, erbrachte 156 Befunde auf ca. 8000 m2 Grabungsfläche. 41 davon entfallen auf ein vorslawisches Langhaus. Die slawischen Gruben weisen eine Art Haufensiedlung nach. Ein Objekt kann als Teermeilergrube identifiziert werden; die übrigen, weniger charakteristischen Eintiefungen waren meist wohl Bestandteile von ebenerdigen Gebäuden und dienten u. a. als Vorrats- und Traufgruben. Einige wenige Befunde von Pfostenlöchern sind weder genau zu datieren noch zeigen sie eine erkennbare Struktur. Die Siedlung ist weitgehend arm an Fundmaterial, und nur drei Gruben erbrachten 200 bis 300 Scherben. Die Keramik zeigt hauptsächlich mittelslawische (meist Menkendorfer Typ), seltener spätslawische Merkmale. Daraus ergibt sich eine Datierung in den Zeitraum von der ersten Hälfte des 10. Jh. n. Chr. bis in das mittlere 11. Jh. n. Chr.

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