Moderne und Monumentalität — Das Landesmuseum für Vorgeschichte in Halle von Wilhelm Kreis und seine expressionistischen Wandbilder

Angebot!

Ursprünglicher Preis war: 39,90 €Aktueller Preis ist: 19,00 €.

Das 1918 eröffnete Landesmuseum für Vorgeschichte in Halle wurde vor und während des Ersten Weltkrieges nach Entwürfen von Wilhelm Kreis errichtet, der sich damit als führender Museumsarchitekt seiner Zeit profilierte. Der neoklassizistische Bau birgt nicht nur eine der bedeutendsten archäologischen Sammlungen Deutschlands. Er ist das erste eigens als vor- und frühgeschichtliches Museum konzipierte Gebäude überhaupt. Das Buch macht mit Architektur und Entstehungsgeschichte des Bauwerks bekannt und rückt es in die spannenden und auch zeitgeschichtlich brisante Architektur-, Kunst- und Kulturdebatten der Weltkriegsepoche. Hauptattraktion der baufesten Ausstattung sind bis heute die 1918 vollendeten Wandmalereien mit germanischen Retual-Szenen im Treppenhaus. Konzipiert und ausgeführt von Paul Thiersch, dem Gründungsdirektor der halleschen Kunsthochschule Burg Giebichenstein, handelt es sich dabei um die erste Raumausmahlung im Stil des deutschen Expressionismus, die in monumentalen Dimensionen in einem öffentlichen Profanbau ausgeführt werden konnte. Die Wandbilder werden hier zum ersten Mal umfassend fotografisch dokumentiert und kunsthistorisch gedeutet. Architektur, moderne Museumskultur und zeitgenössische Kunst verbinden sich in diesem Bau des frühen 20. Jahrhunderts zu einem Gesamtkunstwerk von einzigartiger kulturhistorischer Bedeutung.

Inhaltsverzeichnis:

Vorwort

Bernd Zich:
VORGESCHICHTE

Anmerkungen und Bemerkenswertes zu Gründung und Werdegang des Landesmuseums für Vorgeschichte
• Zum 100jährigen Bestehen kein Grund zum Feiern
• Zeitgeist
• Hans Hahne: Museumsdirektor im Spannungsfeld von Wissenschaft und Weltanschauung
• Der Weg von der wissenschaftlichen Kulturstätte zur weltanschaulichen Kultstätte
• Landesmuseum für Vorgeschichte nach 1945 – ein schwieriges Erbe
• Das Landesmuseum für Vorgeschichte heute

Holger Brülls
IDEEN

• Zugang: Architektur, Archäologie und Kunst als »Gesamtkunstwerk« – Annäherungen an einen deutschen Museumsneubau des frühen 20. Jahrhunderts
• Zur Geschichte von Institution und Bau
• »aus Vorzeitwissen Licht für die Gegenwart« – Museumsdirektor Hans Hahne als völkischer Prophet, Ästhet und Ideologe
• Notizen zur Berufsbiografie Hahnes
• Kriegsende und Anfang der Museumsarbeit
• Museales Gesamtkunstwerk und populärwissenschaftlicher Adressatenbezug
• Moderne Museumsarbeit als Mittel zum »völkischen« Zweck
• Vor-Geschichte als Un-Geschichte
• Neuheidnische Ersatzreligion
• Einheitlicher Stil
• Expressionismus als Steinzeitkunst der Gegenwart
• Gleichschaltung
• Ausdruck und Unterdrückung

PLÄNE

• Zur Planungsgeschichte des Museums
• Wilhelm Kreis und sein Engagement für Halle
• Von der Warenhausplanung zum Museumsbau
• Wilhelm Kreis in der Weimarer Republik und im »Dritten Reich«
• Der Bauplatz

BAU

• Die Außenarchitektur des Museums
• Die neuen Bauideen von Wilhelm Kreis
• Weg vom Warenhaus: die neue Fassade
• Anziehung durch Abweisung
• Distanzpathos
• Museum als Monument
• Vitalistischer Monumentalismus
• Kein »Neuklassizismus«
• Städtebauliche Kunstgriffe

RÄUME

• Innenarchitektur und Raumdramaturgie
• Eingangssituation und Vestibül
• Der Lichthof
• Lichtführung und Plastizität
• Raumtypologie und Vorbilder
• Architektursprache, Stilstreit und Stilkrieg
• Vom Dunkel ins Licht: das Treppenhaus

FARBEN

• Materialästhetik und Architekturoberflächen
• Historische Raumfarbigkeit
• Architektonische und museale Funktionalität der historischen Farbigkeit
• Licht und Farbe heute

BILDER

• Eddastimmung: die expressionistische Ausmalung des Treppenhauses
• Initiator und Bildprogramm
• Der Maler und Architekt Paul Thiersch
• Die »Weltesche« in den Treppenläufen
• Die symbolische Ausmalung im Altangeschoss
• Der szenische Bildfries in der oberen Treppenhalle
• Völkische Prophetie zwischen Kriegsniederlage und Machtergreifung
• Ein Gemeinschaftswerk
• Malerei und Choreographie
• Expressionismus als »deutsche Kunst« – zur kunst- und zeitgeschichtlichen Deutung der Wandbilder
• Die Monumentalkünste im architektonischen Schaffen von Wilhelm Kreis
• Parallelen: zur Erneuerung der Monumentalmalerei im frühen 20. Jahrhundert
• Die erste große Raumausmalung des Expressionismus in einem profanen Monumentalbau
• Die Wandbilder am Anfang einer modernen Tradition architekturbezogener Wandmalerei in Halle
• Die Wandbilder in der Zeit des Nationalsozialismus und in der DDR
• Zustand und Zukunft des Wandmalereizyklus

Anmerkungen
Literatur
Namen- und Ortsregister
Abbildungsnachweis

Gewicht 2256 g
Bestellnr

4-5-73

Produktgruppe

Verkaufsprogramm

Reihe

Bildbände

Untergruppe

Bildbände

ISBN

978-3-944507-52-1

KurzbezTitel

Moderne und Monumentalität — Das Landesmuseum für Vorgeschichte in Halle von Wilhelm Kreis und seine expressionistischen Wandbilder

Autor

Herausgeber: Harald Meller — Fotos von Juraj Liptàk

Erscheinungsjahr

Halle (Saale) 2016

TechnischeAbgaben

336 Seiten, s/w und farbig bebildert, Namen- und Ortsregister, Abbildungsnachweis, Literaturverzeichnis, Festeinband, 30, 5 x 24, 7 x 2, 9 cm

Inhalt

Das 1918 eröffnete Landesmuseum für Vorgeschichte in Halle wurde vor und während des Ersten Weltkrieges nach Entwürfen von Wilhelm Kreis errichtet, der sich damit als führender Museumsarchitekt seiner Zeit profilierte. Der neoklassizistische Bau birgt nicht nur eine der bedeutendsten archäologischen Sammlungen Deutschlands. Er ist das erste eigens als vor- und frühgeschichtliches Museum konzipierte Gebäude überhaupt. Das Buch macht mit Architektur und Entstehungsgeschichte des Bauwerks bekannt und rückt es in die spannenden und auch zeitgeschichtlich brisante Architektur-, Kunst- und Kulturdebatten der Weltkriegsepoche. Hauptattraktion der baufesten Ausstattung sind bis heute die 1918 vollendeten Wandmalereien mit germanischen Retual-Szenen im Treppenhaus. Konzipiert und ausgeführt von Paul Thiersch, dem Gründungsdirektor der halleschen Kunsthochschule Burg Giebichenstein, handelt es sich dabei um die erste Raumausmahlung im Stil des deutschen Expressionismus, die in monumentalen Dimensionen in einem öffentlichen Profanbau ausgeführt werden konnte. Die Wandbilder werden hier zum ersten Mal umfassend fotografisch dokumentiert und kunsthistorisch gedeutet. Architektur, moderne Museumskultur und zeitgenössische Kunst verbinden sich in diesem Bau des frühen 20. Jahrhunderts zu einem Gesamtkunstwerk von einzigartiger kulturhistorischer Bedeutung. Inhaltsverzeichnis: Vorwort Bernd Zich: VORGESCHICHTE Anmerkungen und Bemerkenswertes zu Gründung und Werdegang des Landesmuseums für Vorgeschichte • Zum 100jährigen Bestehen kein Grund zum Feiern • Zeitgeist • Hans Hahne: Museumsdirektor im Spannungsfeld von Wissenschaft und Weltanschauung • Der Weg von der wissenschaftlichen Kulturstätte zur weltanschaulichen Kultstätte • Landesmuseum für Vorgeschichte nach 1945 – ein schwieriges Erbe • Das Landesmuseum für Vorgeschichte heute Holger Brülls IDEEN • Zugang: Architektur, Archäologie und Kunst als »Gesamtkunstwerk« – Annäherungen an einen deutschen Museumsneubau des frühen 20. Jahrhunderts • Zur Geschichte von Institution und Bau • »aus Vorzeitwissen Licht für die Gegenwart« – Museumsdirektor Hans Hahne als völkischer Prophet, Ästhet und Ideologe • Notizen zur Berufsbiografie Hahnes • Kriegsende und Anfang der Museumsarbeit • Museales Gesamtkunstwerk und populärwissenschaftlicher Adressatenbezug • Moderne Museumsarbeit als Mittel zum »völkischen« Zweck • Vor-Geschichte als Un-Geschichte • Neuheidnische Ersatzreligion • Einheitlicher Stil • Expressionismus als Steinzeitkunst der Gegenwart • Gleichschaltung • Ausdruck und Unterdrückung PLÄNE • Zur Planungsgeschichte des Museums • Wilhelm Kreis und sein Engagement für Halle • Von der Warenhausplanung zum Museumsbau • Wilhelm Kreis in der Weimarer Republik und im »Dritten Reich« • Der Bauplatz BAU • Die Außenarchitektur des Museums • Die neuen Bauideen von Wilhelm Kreis • Weg vom Warenhaus: die neue Fassade • Anziehung durch Abweisung • Distanzpathos • Museum als Monument • Vitalistischer Monumentalismus • Kein »Neuklassizismus« • Städtebauliche Kunstgriffe RÄUME • Innenarchitektur und Raumdramaturgie • Eingangssituation und Vestibül • Der Lichthof • Lichtführung und Plastizität • Raumtypologie und Vorbilder • Architektursprache, Stilstreit und Stilkrieg • Vom Dunkel ins Licht: das Treppenhaus FARBEN • Materialästhetik und Architekturoberflächen • Historische Raumfarbigkeit • Architektonische und museale Funktionalität der historischen Farbigkeit • Licht und Farbe heute BILDER • Eddastimmung: die expressionistische Ausmalung des Treppenhauses • Initiator und Bildprogramm • Der Maler und Architekt Paul Thiersch • Die »Weltesche« in den Treppenläufen • Die symbolische Ausmalung im Altangeschoss • Der szenische Bildfries in der oberen Treppenhalle • Völkische Prophetie zwischen Kriegsniederlage und Machtergreifung • Ein Gemeinschaftswerk • Malerei und Choreographie • Expressionismus als »deutsche Kunst« – zur kunst- und zeitgeschichtlichen Deutung der Wandbilder • Die Monumentalkünste im architektonischen Schaffen von Wilhelm Kreis • Parallelen: zur Erneuerung der Monumentalmalerei im frühen 20. Jahrhundert • Die erste große Raumausmalung des Expressionismus in einem profanen Monumentalbau • Die Wandbilder am Anfang einer modernen Tradition architekturbezogener Wandmalerei in Halle • Die Wandbilder in der Zeit des Nationalsozialismus und in der DDR • Zustand und Zukunft des Wandmalereizyklus Anmerkungen Literatur Namen- und Ortsregister Abbildungsnachweis