Das anhaltende Interesse und die unverminderte öffentliche Aufmerksamkeit für dieses wohl bedeutendste und älteste Sakralobjekt im Harz rechtfertigt eine neuere und zusammenfassende Betrachtung der historischen Abläufe.
Häufig war diese Karsthöhle Gegenstand speläologischer (höhlenkundlicher) Untersuchungen (W. Biese, F. Stolberg, J. Tschorn, H. Förster), die in der vorliegenden Betrachtung nicht wiederholt werden müssen.
Die zahlreichen, hauptsächlich im Internet verbreiteten, Darstellungen zur Geschichte dieser einmaligen Anlage zeigen aber allzu oft unzutreffende, ja sogar falsche Zusammenhänge. Mit dieser Publikation soll nun versucht werden, alle bekannten, erkennbaren und nachweisbaren Nutzungsformen dieser natürlichen Höhle und ihres Umfeldes zusammenzufassen.
Die Verfasser verbinden mit dem „Volkmarskeller“ persönliche und langjährige Beziehungen sowie eine fortdauernde, ergiebige Forschungstätigkeit. Die vorliegenden Ergebnisse sollen im Folgenden dargestellt werden. So konnte beispielsweise die Lage der Klause der Liutbirg auf Grund der Forschungen zum Kanonissenstift Wendhusen im Ergebnis wieder eindeutig an den Alt Michaelstein zurückverortet werden. Viele Jahre dominierten hierzu Irritationen, die leider immer noch, auch in der allwissenden Wikipedia, verbreitet werden.
Die unterschiedlichen Namen „Michaelstein“, „Alt Michaelstein“, „capelle in monte“ und dann ab 1277 „Capelle S. Volkmanni“ und in der Neuzeit „Volkmarskeller“ verwirren eher. Wir haben uns in Anlehnung an die Ursprünge für die Bezeichnung „Alt Michaelstein“ zur Unterscheidung von „Neu Michaelstein“ (das Kloster am Talausgang) entschieden.
Inhaltsverzeichnis:
Vorbemerkung
Lage und geologische Verhältnisse
Beschreibung der Karsthöhle und der Bauten
Heidnischer Kultplatz und der Erzengel Michael
Eisenerzbergbau und Verhüttung
Altsächsische Adlige als Ortsgründer: Egino und Ricbert
Die Klause der Liutbirg
Erzbischof Ansgar – „Apostel des Nordens“
Volkmar, Volkmann – Legenden und Wirklichkeit
Otto der Große und das Reichsstift Quedlinburg
Urkundliche Überlieferung
Äbtissin Beatrix II. von Quedlinburg
Alt Michaelstein eine Pilgerstätte
Zusammenfassung
Literatur- und Quellenübersicht