Die Mythen beschreiben Otto den Großen und seine Frau Editha als Gründer der Stadt Magdeburg. Schriftquellen und archäologische Befunde belegen hingegen eine weiter zurückreichende Geschichte. Anhand von vier ausgewählten archäologischen Ausgrabungen aus den Jahren 1998 bis 2000 wird der Frage nach den Ursprüngen der Siedlungsentwicklung im Umfeld des Magdeburger Domes nachgegangen. Dafür werden die Funde und Befunde ausführlich vorgestellt und in einen übergreifenden räumlichen Kontext gestellt. Einen Schwerpunkt der Arbeit bildet die Neubewertung der Keramik. Mithilfe statistischer Untersuchungen werden verschiedene Keramikgruppen herausgearbeitet. Ergänzend treten naturwissenschaftliche Analysen zur Datierung und Herkunft der Keramik hinzu.
Die materielle Kultur Magdeburgs spiegelt nicht nur die Entwicklung von der Kaiserpfalz zum Erzbistum wider, sondern auch die kulturelle Grenzlage zwischen Sachsen und Slawen.
Inhaltsverzeichnis:
Danksagung
1. EINLEITUNG
1.1 Fragestellung und Vorgehensweise
1.2 Anmerkung zu den Plänen
1.3 Zur Topografie
1.4 Forschungstand
• Historischer Forschungsstand
• Archäologische Forschung
• Onomastische und siedlungshistorische Forschung
2. DIE NATÜRLICHEN BESIEDLUNGSGRUNDLAGEN
2.1 Bodenrelief
2.2 Kleingewässer der Niederterrasse
2.3 Bodenverhältnisse
2.4 Klima
2.5 Geologischer Aufbau
2.6 Die Eibe
2.7 Urgeschichtliche Besiedlung der Elbaue und des Niederufers
3. ANLASS UND ABLAUF DER ARCHÄOLOGISCHEN UNTERSUCHUNGEN
3.1 Ausgrabungen an der Westseite des Domplatzes – Flächen 2 und 3
• Fläche 2 – Breiter Weg 8-10
• Fläche 3 – Breiter Weg 5-7
• Geländemorphologie
• Historische Überlieferung
3.2 Ausgrabungen auf dem Friedensplatz – Fläche 4
• Geländemorphologie
• Historische Überlieferung
3.3 Ausgrabungen an der Großen Klosterstraße – Fläche 1
• Geländemorphologie
• Historische Überlieferung
3.4 Quellenkritik
4. PERIODISIERUNG DER BEFUNDE
4.1 Urgeschichtliche Besiedlungen
4.2 Mittelalterliche Siedlungsperioden und ihre Datierung
4.3 Siedlungsperiode 1 – Befestigung und Siedlung
• Domplatz-Westseite
• Zusammenfassung und Diskussion
4.4 Siedlungsperiode 2 – Überbauung des Befestigungsgrabens
• Domplatz-Westseite (Fläche 2 und 3)
• Friedensplatz (Fläche 4)
• Große Klosterstraße (Fläche 1)
• Zusammenfassung und Diskussion
4.5 Siedlungsperiode 3 – Anfänge der Parzellierung
• Die Domplatz-Westseite (Fläche 2 und 3)
• Der Friedensplatz (Fläche 4)
• Die Große Klosterstraße (Fläche 1)
• Zusammenfassung und Diskussion
4.6 Siedlungsperiode 4
• Domplatz-Westseite (Fläche 2 und Fläche 3)
• Zusammenfassung und Diskussion
5. EINORDNUNG UND DEUTUNG DER BEFUNDE
5.1 Grabenwerke
• Befestigungsgraben
• Der Sohlgraben bzw. der Graben einer Eigenbefestigung
5.2 Die Bauten
• Die Grubenhäuser
• Die Keller und der Pfostenbau
• Der Steinbau
• Die Kapelle
5.3 Die Versorgungseinrichtungen
• Die Gruben
• Der Abfallschacht
• Die Steinbrunnen
• Der Fassbrunnen
• Die Kalkbrenngruben
5.4 Die Baustoffe
• Das Steinmaterial
• Dachziegel
• Sonstige Bauteile
• Steinmetzzeichen
6. ABSOLUTE UND RELATIVE DATIERUNG DER BEFUNDE
6.1 Absolut- und relativchronologisch bewertbare Befunde und Funde aus Magdeburg
6.2 Zur Diskussion des Übergangs vom Standbodengefäß zum Kugeltopf
6.3 14C-Radiokarbonmethode
• Der Befestigungsgraben
• Die Grubenhäuser
• Die Überschwemm- und Verfüllschichten in der Großen Klosterstraße
6.4 Dendrochronologie
6.5 Münzen
6.6. Zusammenfassung
7. DAS FUNDMATERIAL
7.1 Die Keramik
• Stand der Keramikforschung
• Materialaufnahme
• Die Waren
• Seriation
• Auswertung der chronologisch bedeutsamen Merkmale – Die Keramikgruppen
7.2 Die Kleinfunde
• Glas
• Stein
• Eisen
• Buntmetall
• Münzen
• Knochen und Geweih
• Spinnwirtel und Webgewichte
• Bronzezeitliche Keramik
8. NATURWISSENSCHAFTLICHE UNTERSUCHUNGEN ZUR HERKUNFT DER MAGDEBURGER KERAMIK
9. SIEDLUNGSGESCHICHTE BEWERTUNG
9.1 Slawisch oder deutsch?
9.2 Die Siedlung der Kaufleute
9-3 Die Parzellenstruktur
10. ZUSAMMENFASSUNG
11. BEFUNDKATALOG
12. FUNDKATALOG
13. TAFELN
14. PLÄNE
ANHANG
• Quellen- und Literaturverzeichnis
• Abbildungsnachweis