Kleine Hefte zur Denkmalpflege Heft 21: Bad Dürrenberg im Wandel der Zeit – Betrachtungen aus Sicht der Denkmalpflege

18,90 

Landesgartenschauen verfolgen gemeinhin mehrere Ziele: Die Stärkung von Gartenkultur und Tourismus, die Unterstützung von Natur- und Denkmalschutz, die Ermöglichung regionalpolitischer und stadtplanerischer Entwicklungsziele, der Ausgleich infrastruktureller Defizite sowie nicht zuletzt auch eine Verbesserung der Lebensqualität.
Die 2024 in Bad Dürrenberg stattfindende Gartenschau berührt überdies ausgesprochen aktuelle Themen des Klimaschutzes, denn Grün, Wasser und Gesundheit stehen im Mittelpunkt. Damit sind bedeutende gegenständliche Zeugnisse des menschlichen Lebens aus vergangener Zeit verbunden, weshalb das Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie Sachsen-Anhalt in Planung und Ausführung der Landesgartenschau »Salzkristall und Blütenzauber« eingebunden ist. Zudem ist das Landesmuseum für Vorgeschichte Halle Partner der Landesgartenschau – insgesamt also Grund genug, um in diesem Sonderheft auf die umfangreiche Kulturgeschichte und die Denkmallandschaft Bad Dürrenbergs aufmerksam zu machen. Diese werden in dem einleitenden Beitrag »Die Solestadt Bad Dürrenberg: Junge Stadt mit langer Geschichte« anschaulich umrissen.
Der Bad Dürrenberger Kurpark ist als Baudenkmal ausgewiesen und zudem Bestandteil des touristisch-denkmalpflegerischen Netzwerkes »Gartenträume – Historische Parks in Sachsen-Anhalt«. In Vorbereitung der Landesgartenschau konnte eine vertiefende Erfassung und Bewertung vorgenommen werden. Die Ergebnisse werden in dem Resümee »Gartenhistorische Zielplanung« vorgestellt. Der Beitrag »Sachsen-Anhalt – Ein Land im Spiegel seiner Gartengeschichte« bietet nicht nur einen Überblick, sondern beleuchtet am Beispiel des Wirkens von Harry Maasz in Bad Dürrenberg auch die Bedeutung der Gartenkunst für den Städtebau.
Die bemerkenswert reiche Kulturgeschichte von Bad Dürrenberg geht thematisch über die Garten- und Parkanlagen hinaus. Erster Höhepunkt ist die Fundstelle der Schamanin, die früheste bezeugte Bestattung im heutigen Mitteldeutschland. Das 1934 entdeckte Grab wurde jüngst in einer Forschungsgrabung vertieft untersucht, deren wissenschaftliche Ergebnisse in einer eigenen Darstellung veröffentlicht werden. Zusätzlich fanden »Archäologische Untersuchungen im Vorfeld der Landesgartenschau« statt, die zu neuen Erkenntnissen über die lange Kulturgeschichte von Bad Dürrenberg führten und in dieser Publikation zusammenfassend vorgestellt werden.
Aus vorgeschichtlicher Zeit stammt der in Keuschberg gefundene und in den Kurpark von Bad Dürrenberg umgesetzte »Hunnenstein«, um den sich eine Legende zur Ungarnschlacht des Jahres 933 rankt. Der Beitrag »Die Erinnerung an den Sieg Heinrichs I. über die Ungarn« berichtet von einer langen Rezeptionsgeschichte in der Gegend von Merseburg und Bad Dürrenberg.

Zusammenhänge zwischen Industriekultur, Kurpark und Gesundheitswesen umreißt der Beitrag »Die Saline von Bad Dürrenberg«, denn die Anfänge des Kurparks liegen im Bergbau und der Salzproduktion des 18. Jahrhunderts begründet. Einen weiteren Aspekt der Verbindung von Industrie und Kurort beleuchtet der Artikel »Die Kurstadt Bad Dürrenberg und die Leuna-Werke«, in dem schwerpunktmäßig die Infrastruktur seit den späten zwanziger Jahren des 20. Jahrhunderts in den Blick genommen wird. Städteplanerischer Höhepunkt ist dabei die Großsiedlung für die Leuna-Werke in Bad Dürrenberg. Städtebaulich ebenso bedeutend sind die der Wasserversorgung der Stadt dienenden und bislang noch zu wenig beachteten Türme, die in dem Beitrag »Nicht zu übersehen – Wassertürme« vorgestellt werden. Zur Innovationsgeschichte einer Industriekultur gehören architektonische und künstlerische Zeugnisse, wie es der Beitrag »Sakrale Gesamtkunstwerke der klassischen Moderne« verdeutlicht. In den beiden vorgestellten Kirchenbauten von Bad Dürrenberg wurden Anfang der 1930er Jahre aktuelle architektonische, künstlerische und liturgische Strömungen aufgegriffen und in bemerkenswerter Weise umgesetzt.
Erste Eindrücke zu »Salzkristall & Blütenzauber« illustrieren ein Kurztext und Bilder im Anhang.

Inhaltsverzeichnis:

Vorwort
Elisabeth Rüber-Schütte

Die Solestadt Bad Dürrenberg: Junge Stadt mit langer Geschichte
Christoph Schulze

Gartenhistorische Zielplanung
Birgit Pätzig, Heidrun Richter

Sachsen-Anhalt – Ein Land im Spiegel seiner Gartengeschichte
Heike Tenzer

Archäologische Untersuchungen im Vorfeld der Landesgartenschau
Stefan Koch

Die Erinnerung an den Sieg Heinrichs I. über die Ungarn
Gerrit Deutschländer

Die Saline von Bad Dürrenberg. Von der Salzherstellung zum Kurort
Martin Schneider

Die Kurstadt Bad Dürrenberg und die Leuna-Werke. Licht und Schatten der Großindustrie des 20. Jahrhunderts
Lysann Gahmig

Nicht zu übersehen – Wassertürme. Ein kleiner Einblick in eine selten gewordene Baugattung mit Beispielen aus der Solestadt Bad Dürrenberg
Dorothee Honekamp-Könemann

Sakrale Gesamtkunstwerke der Klassischen Moderne. Moderne Architektur und expressionistische Kunst um 1930 in Bad Dürrenberg
Holger Brülls

Salzkristall & Blütenzauber. Die 5. Landesgartenschau in Sachsen-Anhalt eröffnet in Bad Dürrenberg
Claudia Klepzig

Autoren

Gewicht 452 g
Größe 28 × 21 cm
Bestellnr

4-10-21

Hauptgruppe

Kleine Hefte zur Denkmalpflege (Sachsen-Anhalt)

ISBN

9783948618483, 978-3-948618-78-0

KurzbezTitel

Heft 21: Bad Dürrenberg im Wandel der Zeit – Betrachtungen aus Sicht der Denkmalpflege

Autor

Hrsg. Elisabeth Rüber-Schütte (Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie Sachsen-Anhalt – Landesmuseum für Vorgeschichte)

Erscheinungsjahr

Halle (Saale) 2024

Technische Angaben

96 Seiten mit 112 Abbildungen, 28 x 20 cm, Broschur mit Klappen

Besonderheiten

Reihe kann abonniert werden !