Diese Arbeit ist ein Beitrag zur Darstellung der Forschungsergebnisse, die den urgeschichtlichen Silexbergbau in Europa betreffen. Die große Nachfrage nach qualitätvollen Silex-Werkzeugen – vor allem aus Feuerstein – führte zu regional, aber auch überregional wichtigen Gewinnungs- und Verarbeitungszentren. Solche Zentren entwickelten sich
vornehmlich während der fortgeschrittenen Phasen des Neolithikums, als eine sich ständig erhöhende Bevölkerungszahl die Nachfrage nach Werkzeugen aus diesem Rohmaterial steigerte. Die Ursprünge liegen jedoch weiter zurück und lassen sich anhand einiger weniger aber aussagekräftiger Befunde erkennen.
Mit dem Aufkommen des Metalls, zunächst in Form von Kupfer und dann als Bronze, sinkt die Bedeutung des Selix als Werkzeug-Rohmaterial schnell ab. Die Gewinnungsstellen werden verlassen. Erst in historischer Zeit erlebte die Feuersteinindustrie eine kurzfristige Renaissance mit dem Aufkommen von Steinschloßgewehren, den „Flinten“.
Mein Thema ist jedoch der urgeschichtliche Silexbergbau und seine verschiedenen Facetten. Wichtige Fragen sind die nach dem Verbreitungsareal, werden doch so erstmals unter Umständen dicht- und weitgespannte Verteilungs- und Handelsnetze erkennbar, nach der Organisation des Abbaus und vor allem nach der chronologischen Position der verschiedenen Abbauplätze. Gerade der letzte Punkt wird häufig diskutiert, da die Abbauplätze aufgrund ihres speziellen Fundanfalls häufig kaum fassbare Hinweise auf ihre Datierung liefern.
Inhaltsverzeichnis:
Vorbemerkungen
• Thema der Arbeit
• Abgrenzung des Arbeitsgebietes
• Danksagung
Die Silexvorkommen im Arbeitsgebiet
Forschungsgeschichtlicher Abriß zum europäischen Silexbergbau
Grundlegende Fragestellungen zum urgeschichtlichen Silexbergbau in Europa
• Die tatsächlich nachgewiesenen Silexabbaue im Arbeitsgebiet. – Eine kritische Wertung der Literatur
• Chronologie der urgeschichtlichen Silexbergwerke im Arbeitsgebiet – unter Berücksichtigung der nicht näher dargestellten Fundplätze
• Mögliche Zusammenhänge zwischen Geologie – Abbaumethode – Gezähe – Chronologie
• Zur Ökonomie der urgeschichtlichen Selixabbau in Europa
Erläuternde Bemerkungen zum Katalog (Kapitel I)
• Vorbemerkungen
• Aufbau der Fundstellenliste
Zusammenfassung
Literatur
Abbildungsverzeichnis/Nachweis
Katalog der in der Literatur erwähnten urgeschichtlichen Silexabbaue
Fundplätze in Großbritannien
• Balleygalley Hill
• Den of Boddam
• Skelmuir Hill
• Massingham
• Grime’s Graves
• Liddington
• Peppard
• Pistone HilI
• Martin’s Clump
• East Horsley
• Findsbury
• Windover Hill
• Blackpatch
• Church Hill
• Cissbury
• Harrow Hill
• Tolmere
• Slonk Hill
• Bow HilI
• Lavant
• Stoke Down
• Easton Down
• Long Down
• Durrington
• Hambledon Hill
• Beer Head
• Weitere Hinweise auf Silexgewinnung auf den britischen Insel
Fundplätze in Dänemark
• Hov
• Bjerre
• Hillerslev
• Aalborg-Skovbakken
• Fornes
• Stevns Klint
Fundplätze in Schweden
• Kvarnby
Fundplätze in Belgien
• Spiennes
• Obourg
• Flénu
• Mesvin-Ciply
• Strépy
• Saint-Symphorien
• Ghlin, „Le Moulineau“
• Baudour-Douvrain
• Harchies
• Avennes
• Wansin
• Jandrain-Jandrenouille
• Aubel
Fundplätze in den Niederlanden
• Valkenburg
• Rijckholt-St. Geertruid
• Simpelveld
• Eine weitere – mögliche – Feuersteingewinnungsstelle in den südlichen Niederlanden
Fundplätze in Deutschland
• Lousberg
• Bottmersdorf
• Bergheide
• Seulohe
• Nonnhof
• Tegernheim
• Michelsneukirchen
• Flintsbach-Hardt
• Maierhof-Weng
• Birnbach
• Baiersdorf
• Riedenburg-Emmerthal
• Viehhausen- Thalhof
• Alling-Süd
• Lengfeld
• Abensberg-Arnhofen
• Paintener Forst
• Eitensheim-Buxheim
• Ochsenfeld
• Ochsenhart
• Inching
• Sehernfelder Forst
• Schutterberg
• Haunsheim
• Mehrstetten
• Bindstein-Höfe
• Wittislingen
• Asch-Borgerhau
• Blaubeuren
• Wittlingen
• Kleinkems, „Jsteiner Klotz“
• Schliengen-Liel
• Weitere – z.T. postulierte – Abbaustellen in Deutschland
Fundplätze in der Schweiz
• Pleigne-Löwenburg
• Olten-Chalchofen
• Olten-Föhrenwald
• Otelfingen-Lägern
• Lampenberg-Stälzler
Fundplätze in Österreich
• Mauer-Antonsböhe
• Wien-Flohberg
Tafeln
Beilage 1 (= Abbildung 8)