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Cistercienser Chronik Heft 1-2024
Schlesische Nachrichten 12-2023
Das Kreuz ist das wichtigste Symbol der europäischen Kulturgeschichte. Es tritt in vielfältigen Formen auf und hat verschiedene Bedeutungen. Heute gilt es nur noch als Symbol des christlichen Glaubens oder christlicher Traditionen und gerät in einer sich wandelnden Gesellschaft, die immer weniger historische Kenntnisse hat, an öffentlichen Gebäuden zunehmend in eine kritische Diskussion. In früheren Zeiten war das Kreuz nicht nur Zeichen des Glaubens an Christus sondern auch ein uraltes Schutzzeichen, ein christliches Friedens- und Siegeszeichen sowie ein Rechtssymbol. Seine verschiedenen Bedeutungen können Fragen beantworten wie: Hatten Kreuze an Kirchen nur eine religiöse Bedeutung und was war ihre Aufgabe an profanen Gebäuden? Ungewiss ist vor allem die Bedeutung der zahlreichen Steinkreuze, die seit Jahrhunderten vereinzelt oder in kleinen Gruppen unter freiem Himmel stehen. Bereits im 16. Jahrhundert fielen sie aufmerksamen Reisenden auf, die versuchten, ihren Zweck zu erfragen. Im späten 18. Jahrhundert begann man sich wissenschaftlich für Steinkreuze zu interessieren und im geschichtsbegeisterten 19. Jahrhundert machte man sich daran, sie systematisch zu erfassen und publizistisch zu deuten. Erste Fotos entstanden Anfang des 20. Jahrhunderts. Die Sammlungstätigkeit hält bis heute an. Engagierte Steinkreuzforscher nutzen noch immer ihre freie Zeit, um die sagenumwobenen Steine in unwegsamem Gelände aufzuspüren und zu dokumentieren. Deutsche Volkskundler deuten Steinkreuze seit langem als Sühnekreuze, die im späten Mittelalter und in der frühen Neuzeit Totschläger als Teil der vereinbarten Sühne für ihre Tat zu setzen hatten. Rechtshistoriker haben sich dieser Meinung angeschlossen. Dabei ist es bis heute geblieben. In den südlichen Ländern Europas gelten Kreuze auf Säulen meist als Wegekreuze oder Kreuzwegstationen.
Aber ist das alles richtig?
Inhaltsverzeichnis
Einleitung
Das Kreuz in der Antike
Das Kreuz an kirchlichen Bauwerken und Plätzen
Das Kreuz an profanen Bauwerken und Plätzen
Das Kreuz an Gerichtsplätzen und Gerichtsgebäuden
• Kreuzformen: Irische Kreuze, Kreuze auf Säulen und Stufenkreuze
• Kreuzformen: Kreuze auf Stelen und Pfeilern, auf Pfählen, Ständern und Stäben
• Kreuzformen: Kreuzsteine, besonders mit Strich- und Balkenkreuzen
• Kreuzformen: Radkreuze, Scheibenkreuze, Weihekreuze
• Kreuzformen: Rad- und Scheibenkreuze auf Säulen, Ständern und Stäben
• Große Rad- und Scheibenkreuze
• Kleine Radkreuze und kleine Kreuze im Kreis
• Kreuzformen: Steinkreuze
• Abbildungen auf Kreuzen: Schutzkreiszeichen
• Abbildungen auf Kreuzen: Schöffenzeichen
• Abbildungen auf Kreuzen: Schwur- und Gerichtszeichen
• Das Schwert als Schwurzeichen
• Das Schwert als Gerichtszeichen
• Spieß und Stab als Schwur- und Gerichtszeichen
• Abbildungen auf Kreuzen: Warnzeichen
• Gerichtskreuze im System ostmitteldeutscher, oberfränkischer und nordböhmischer Fernwege
• Fernwege durch Thüringen ins Markengebiet und nach Nordböhmen; die Regensburger Straße
• Die Halleschen Salzstraßen, die nordböhmische Querstraße und die Fernwege von Oberfranken nach Obersachsen
• Fernwege östlich der Elbe
• Das Kreuz bei der Strafvollstreckung
Das Kreuz an Herrschaftsgrenzen
Das Ende des Kreuzes als Friedens- und Rechtssymbol
Nachwort und Danksagung
Bildtafeln
Bild- und Kartennachweis
Ortsregister
Abkürzungsverzeichnis
Beilage:
• Skizze der ältesten Wege in Sachsen, aus: Hugo Wiechel, Alte Steinkreuze in Sachsen, in: Mitteilungen des Vereins für Sächsische Volkskunde, Bd. 1 (1897/1899), Heft 11.