Im Laufe des 6. Jahrtausends v. Chr. vollzog sich in Mitteleuropa die sog. neolithische Revolution. Die materielle Kultur der ersten Ackerbauern und Viehzüchter in Zentraleuropa wurde von F. Klopfleisch (1884) nach den typischen Verzierungen auf entsprechender Keramik als „Bandkeramische Kultur“ bezeichnet. Kennzeichnend für diesen Entwicklungsabschnitt ist auch die Anlage von festen Siedlungen und Gräberfeldern.
Während gut untersuchte Siedlungsfunde dieser Kultur in größerer Zahl vorliegen, zählen vollständig ausgewertete Gräberfelder noch immer zu den außerordentlichen archäologischen Seltenheiten Mitteleuropas. Aus der Zeit der älteren Linienbandkeramik lagen bisher nur spärliche Informationen vor, z.B. von den Gräberfeldern Flomborn bei Alzey (Rheinhessen) und von Vedrovice (Tschechien). Nunmehr treten die Dokumentationen der beiden systematisch ergrabenen thüringischen Gräberfelder Sondershausen und Bruchstedt hinzu. Beide Fundstellen schließen eine seit langem klaffende Kenntnislücke zu den zeitlich anschließenden Gräberfeldern der jüngeren Linienbandkeramik, z.B. von Wandersleben bei Gotha (Thüringen), Aiterhofen-Ödmühle bei Straubing und Sengkofen bei Regensburg (Bayern), Niedermerz bei Düren (Nordrhein-Westfalen) sowie von Nitra (Slowakei), Elsloo (Niederlande) und Mulhouse-Est (Frankreich).
Inhaltsverzeichnis:
Dem Gräberfeld mit älterer Linienbandkeramik von Sondershausen
• Das Gräberfeld
• Die Siedlung mit Linienbandkeramik von Sondershausen, Wippertal – ein zusammenfassender Überblick
• Die Bestattungssitten der Linienbandkeramiker von Sonderhausen
Das Gräberfeld mit älterer Linienbandkeramik von Bruchstedt
• Das Gräberfeld
• Die Siedlung mit Linienbandkeramik von Bruchstedt – ein zusammenfassender Überblick
• Die Bestattungssitten der Linienbankeramiker von Bruchstedt
Zusammenfassung
Summery
Literaturverzeichnis
Tafeln