Die Ottonen-Dynastie schuf seit dem 10. Jh. aus dem einstigen Ostfrankenreich das Römisch-Deutsche Kaiserreich. Damit begann die rund 500-jährige Entwicklung der komplexen Kultur des Hoch- und Spätmittelalters. Neben Staatenbildung, lehensrechtlicher Standesgliederung, wirtschaftlichem Aufschwung und Wissenszuwachs – hier nicht thematisiert – prägte v. a. ein neues Religionsverständnis das Leben. Das jetzt etablierte Christentum veränderte die ideellen Leitlinien. Sogar Herrschermacht war nur gottverliehen. Die amtliche Interpretation der Bibel und kirchliche Lehrsätze (Dogmen) wurden zur alleingültigen Erklärung der Welt. Das blockierte ein unabhängiges Erkenntnisstreben. Die eigene Existenz zentrierte sich nun auf den einen, richtenden Gott. Ziel war die Erlösung der Seele. Von der Absolutheit der christlichen Identität überzeugt, duldete die Gemeinschaft der Gläubigen keine Abweichler.
Inhaltsverzeichnis:
Gottesherrschaft
Vorrang der Religion
Liturgische Requisiten
Klöster – Fundamente der Ordnung
Pilgerschaft – Unterwegs zum Göttlichen
Deus lo vult – Gott will es
Frömmigkeit – Hinwendung zu Gott
Der Tod ist nicht das Ende
Unvergessene Anderswelt
Reliquien – Hoffnungsziel und Wirtschaftsfaktor
Glaubensstreit
Eingemauerte Heilige
Glaubenskrieg
Spuren einer Wirtschaftsmetropole
Verstandessieg
Zu neuen Ufern des Wissens
Inventar der Wittenberger Alchemistenwerkstatt
Antimon – Rohstoff für Medizin
Antimon – Heilkraft und Gefahr
Überwindung von Denkverboten
Das neue Massenleiden
Das »Große Werk«
Vermeintlich am Ziel
Ewiger Drang nach ultimativer Erkenntnis
Atome – Zerfall, Spaltung, Wirkung
Jenseits des Atoms
Literaturauswahl
Abbildungsnachweis
Impressum