Der Autor konnte seit 1984 als Vertreter des Kulturbundes in der Gemeindevertretung seines Heimatdorfes wirken und im Umbruchjahr 1990 einen konstruktiven Beitrag zum Übergang von der DDR zur BRD leisten. Auch als Vorsitzender von Vereinen, die sich um den Erhalt der Ziegelei als produzierendes technisches Denkmal und die Entwicklung des Schloss-Park-Ensembles zum touristischen Zentrum in der Region Haldensleben kümmerte, verlor Herr Hauer die Ruine Nordhusen nicht aus den Augen. Aber eben nur die Kirchenruine. Der Erforschung der Wüstung bzw. des einstmaligen Ortes Nordhusen widmeten sich andere Menschen, zumal sich das Museum Haldensleben, anderen Forschungsgebieten zugewandt hatte. Initiatoren der Wüstungsforschung waren Barbara Fritsch und Götz Alper vom Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie Sachsen-Anhalt, die Ulrich Müller und Christoph Rinne vom Institut für Ur- und Frühgeschichte der Universität Kiel zu wiederholten geophysikalischen Untersuchungen motivieren konnten. Parallel dazu spürte der ehrenamtliche Bodendenkmalpfleger Alexander Grelich zahlreiche Metallobjekte auf den beackerten Teilen der Wüstung auf. Letztlich vervollständigten archäologische Voruntersuchungen zum Bau des Elbe-Aller-Radwegs 2014 unter Leitung von Judith Lücke und Benjamin Serbe den Kenntnisstand.
Dem Autor sind diese Einzelforschungen erst bekannt geworden, nachdem er sich als Rentner wieder seiner eigentlichen Heimatregion westlich von Hundisburg zugewandt hatte. Dort betreibt er seit 2017 praktische Landschaftspflege indem er den Schäfer Thomas Schäfer bei der Weidewirtschaft unterstützt. Viele Male habe er seither die von den Schafen abgefressenen Flächen nachgemäht, den Kirchhof von Nordhusen entbuscht und im Rahmen einer offiziellen Bachpatenschaft die Rie gepflegt. Dadurch ist er vermutlich zum besten Kenner des Oberflächenreliefs der Wüstung Nordhusen geworden. Zudem kommt man bei dieser meditativen Arbeit ins Grübeln und erkennt Zusammenhänge, die sich durch kleine Sondagen bestätigen oder widerlegen lassen.
Herr Hauer möchte daher im Folgenden versuchen, alle archäologischen, kunstgeschichtlichen und heimatkundlichen Einzelforschungen zu einem Gesamtbild zu vereinigen, um dadurch das kulturtouristische Potenzial der Wüstung Nordhusen weiter zu erschließen. Letztlich geht es ihm um die Menschen, denen er einen angenehmen und informativen Spaziergang durch seine Heimatlandschaft wünscht.
Inhaltsverzeichnis:
Vorbemerkung des Verfassers
Forschungsgeschichte und kulturtouristische Entwicklung
Ortsentwicklung in der Zusammenschau
Baugeschichte der Kirche von Nordhusen
Einbindung der Ortsentwicklung in die Regionalgeschichte
Urkundliche Erwähnungen und Niedergang Nordhusens
Quellen und Anmerkungen