Es ist das Schicksal des Groitzscher Berges, dass keine Periode Bestand hatte. Die Vergänglichkeit geschichtlicher Zeitabschnitte waren auch bestimmend für den Berg. Mit den verschiedenen Burganlagen, der Vogtei – dem Schloss – Weinberg und der Wiprechtsburg, reihen sich große Zeitabschnitte mit ihrem Wandel aneinander. Der letzte Abschnitt begann noch unter der Bezeichnung „der Berg bei Groitzsch“ im letzten Jahrhundert. Viele Großgaststätten auf dem Lande entstanden aus dem Bedürfnis heraus: „Hinaus in die Natur!“ Mit dem Niedergang der Gastronomie in den 50er Jahren ging auch diese Periode wieder zu Ende.
Durch umfangreiche Ausgrabungsarbeiten in den Jahren 1959 bis 1967 durch das Landesmuseum für Vorgeschichte Dresden sind auf dem Groitzscher Berg für das westsächsische Gebiet wertvolle Erkenntnisse der frühen Besiedlung bis zum 13. Jahrhundert gewonnen worden. Entsprechend der besonderen überregionalen Bedeutung der Burg des Wiprecht von Groitzsch wurden die Ergebnisse von dem Grabungsleiter H.-J. Vogt vom Landesmuseum Dresden dem Kunsthistoriker H. Küas als Beobachter sowie dem Historiker M. Kobuch eingehend dokumentiert und behandelt.
Der Groitzscher Berg hat seine eigene Geschichte, die auch die der anliegenden Stadt Groitzsch beeinflusst hat. Für eine umfassende Darstellung des Berges sollen deshalb hier örtliche Forschungen und Beobachtungen mit einbezogen werden.
Die auf dem Berg freigelegten Ruinen Wiprechts gehören in diesem Gebiet zu den ältesten bekannten Steinbauten, die auch mit historischen Fakten exakt datiert werden können. Durch die Ausgrabungsergebnisse erfuhr die landesweit historische Bedeutung des Groitzsche Berges eine neue Bewertung, die im Rahmen des Dachvereins „Mitteldeutsche Straße der Braunkohle“ einen gewichtigen Teil des kulturellen Erbes darstellt. Es ist eine Aufgabe dies durch eine ständige Ausstellung zu vermitteln, welche in Verbindung mit einer Gastronomie auch der Tradition auf dem Berg wieder gerecht werden kann. So wir das Ende der „Wiprechtsburg“ als neuen Anfang begreifen, wird der Groitzscher Berg in der Zukunft lebendige Geschichte bleiben.
Inhaltsverzeichnis
Der Groitzscher Berg (Die Zeitabschnitte bis 1800)
Die Burg Wiprechts von Groitzsch
Zentrum des beginnenden Landesausbaues
Zwei Städte entstehen
Ein königlicher Schiedsspruch
Die Burg Heinrich des Erlauchten
Das Vogtamt im „Districtus Groitzsch“
Das Vorwerk/Rittergut
Auflösung der Vogtei
Das Geleitamt Pegau
Das „Häuslein“ auf dem Hausberg
Der Weinberg
Zur Wiprechtsburg (1800 – 1959)
Beginn und Ausbau (1800-1900)
• Die Anfänge der Gastronomie
• Gottfried Rößler (1846 – 1874)
• Entdeckung der Rundkapelle
• Rößlers Erben und das neue Saalgebäude
• Entdeckungen und Beobachtungen
• Der letzte Umbau
• Vom Groitzscher Ochsentanz
Die Wiprechtsburg Gaststätte (1900 -1955)
• Königlicher Besuch zur Industrieausstellung
• Veranstaltungen zu allen Jahreszeiten
• Lailachs Bewirtschaftung
• Nach dem Krieg
• Frau Röder erzählt
Die 50er Jahre
• Rohlands Erben
• Das Ende eines Zeitabschnittes