Sonderband 7: August der Starke (1670–1733) als Architekt – Der fürstliche Baumeister im Zeitalter des Absolutismus

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Welchen Einfluss nimmt ein Auftraggeber auf Planung und Gestalt eines Bauwerks? Wie sehr setzt ein Bauherr, der über die finanziellen Mittel zur Realisierung eines Bauprojektes verfügt, seinen Willen gegenüber dem Architekten als dem eigentlichen Fachmann durch, wenn es um gestalterische, künstlerische oder funktionale Aspekte der Bauplanung oder Bauausführung geht? Und wie verändert sich die Position des Bauherrn, wenn dieser über Kenntnisse in der Architektur verfügt? Auf solche Fragen wurde ich schon vor meiner Studienzeit durch Einblicke in Bauvorhaben privater Bauherren im väterlichen Architekturbüro sowie durch meine berufliche Tätigkeit in der Immobilienbranche aufmerksam.
Eine wissenschaftliche Untersuchung zum fürstlichen Baumeister bzw. zu Personen fürstlichen Ranges durchzuführen, die als ihr eigener Architekt auftraten, empfand ich somit als spannende Herausforderung. Angeregt und gefördert wurden meine Recherchen durch Herrn Prof. Dr. Wolfgang Götz (ϯ), Emeritus des Lehrstuhls für Kunstgeschichte an der Universität des Saarlandes. Seine intensive Anteilnahme an diesem Thema, über das wir regelmäßig diskutierten, seine Literaturempfehlungen und Hinweise waren mir eine wichtige Unterstützung.
Eine solche grundlegende Studie erforderte eine gewisse Eingrenzung auf einen Untersuchungszeitraum und einen Kreis fürstlicher Personen. Im Laufe der Bearbeitung erwies sich eine zeitliche Konzentration auf die Phase zwischen Westfälischem Frieden (1648) und Ausbruch der Französischen Revolution (1789) als wissenschaftlich sinnvoll, wie in den Hauptkapiteln des Buchs ersichtlich. Die inhaltliche Auswahl richtete sich nach den Ergebnissen der Quellenforschung, wobei den überlieferten eigenhändigen Architekturentwürfen fürstlicher Personen oberste Priorität zukam. Als Ergebnis liegt eine Publikation vor, in der erstmals mehrere fürstliche Bauherren mit ihren eigenhändigen Entwürfen einander gegenübergestellt werden.
Wegen der Vielzahl der bis heute erhaltenen primären Quellen nimmt August der Starke unter den entwerfenden Fürsten seiner Zeit eine Sonderstellung ein. Das Buch enthält einen umfangreichen Katalog, in dem vornehmlich die Zivilbauentwürfe des Kurfürst-Königs mit Informationen zur Lokalisierung, Datierung, Zeichentechnik, zu schriftlichen Anmerkungen in den Plänen etc. erfasst sind.

Inhaltsverzeichnis:

EINLEITUNG

Facetten des fürstlichen Architekturdilettantismus
Fürstlicher Architekturdilettantismus im Spiegel der Forschung
• Der fürstliche Bauherr
• Die fürstliche Bauherrin
• Fürst und Architekt
August der Starke als Architekt
• Forschungsstand
• Quellenlage
Terminologie, Vorgehensweise und Methode
Fragestellungen und Ziele

HISTORISCHER RÜCKBLICK

Der geistliche Bauherr als „Architectus“
Die Grundlagen und Motive des Architekturdilettantismus
Der fürstliche Bauherr als Architekt im 16. Jahrhundert
• König Philipp II. von Spanien (1527–1598)
• Erzherzog Ferdinand II. von Österreich (1529–1595)

DAS ZEITALTER DES ABSOLUTISMUS

„Architectura civilis et militaris“ im fürstlichen Bildungshorizont
Der fürstliche Bauherr als Architekt im 17. und 18. Jahrhundert
• Kurfürst Joseph Clemens von Köln (1671–1723)
• Zar Peter I. (der Große) von Russland (1672–1725)
• König Friedrich II. (der Große) von Preußen (1712–1786)

AUGUST DER STARKE ALS ARCHITEKT

Bildungsgang und Bildungsstand
• Höfischer Unterricht
• Kavalierstour
• Architekturbücher und Stichwerke
Zuordnung der Entwürfe
• Kriterien zum Nachweis der Eigenhändigkeit
• Analyse der Entwürfe
Die Entwürfe Augusts des Starken für Bauprojekte in Sachsen
• Innenstadt Dresden
• Umgebung von Dresden
• Sonstige Örtlichkeiten in Sachsen: Königliches Haus in Leipzig
Die Entwürfe Augusts des Starken für Bauprojekte in Polen
• Innenstadt Warschau
• Sonstige Örtlichkeiten in Polen: Schloss in „Nassenhuven“ (Mokry Dwór)

AUGUST DER STARKE IM KONTEXT FÜRSTLICH-ABSOLUTISTISCHER ARCHITEKTURDILETTANTEN

Fürstlich-absolutistische Architekturdilettanten
August der Starke als Architekt: Synthese mit stilistischer Einordnung

ANHANG

Die Entwürfe Augusts des Starken
• Tafeln
• Katalog
Tabellen
• Maßstabsleisten mit Beschriftung
• Maßstabsleisten ohne Beschriftung
• Provenienz der Entwurfsblätter
Bibliographie
Abbildungsverzeichnis
Abbildungsnachweis

Gewicht 1983 g
Größe 30 × 21,5 cm
Bestellnr

1-2-SB07

Hauptgruppe

Sonderbände zur mitteldeutschen Burgenforschung

ISBN

978-3-95741-184-6

KurzbezTitel

Sonderband 7: August der Starke (1670–1733) als Architekt – Der fürstliche Baumeister im Zeitalter des Absolutismus

Autor

Heidi Kügler

Erscheinungsjahr

Langenweißbach 2023

Technische Angaben

485 Seiten mit vielen farbige Abbildungen, 110 Tafeln, 99 Tabellen, 30 x 21,5 cm, Hardcover