Ermutigt durch die überdurchschnittlich große Resonanz während der von der Nordharzer Altertumsgesellschaft im Jahr 2015 organisierten gleichnamigen Vortragsreihe im Kloster Wendhusen, möchte ich mit dieser Darstellung einem seit langem von verschiedenen Seiten geäußerten Wunsch nach der Publikation von Forschungsergebnissen zu einigen Königspfalzen im nördlichen Harz endlich nachkommen.
Seit 1982 standen zunächst nach zahlreichen Geländebegehungen und intensiver Auswertung historischer Quellen die königlichen ‚Aufenthaltsorte‘ und Pfalzen- Quedlinburg, Ilsenburg, Bodfeld, Hasselfelde und Siptenfelde im Mittelpunkt des Interesses. Nach 1990 kamen natürlich die Pfalzen des Westharzes hinzu. Eine sehr fruchtbare Zusammenarbeit mit dem Stützpunkt Harzarchäologie des Niedersächsischen Institutes für Denkmalpflege in Goslar hatte sich sofort ergeben.
In unseren Betrachtungen zur Bedeutung des Wirtschaftsraumes Harz für die deutschen Könige waren wir unabhängig voneinander zu ganz ähnlichen Ergebnissen gekommen, die nun eine veränderte historische Bewertung der Harzpfalzen bewirkten. Inzwischen wird auch zunehmend akzeptiert, dass durch den Metallreichtum des Harzes und die damit verbundene frühe Montanwirtschaft letztlich die immer wieder so proklamierte KÖNIGSLANDSCHAFT HARZ ihre Begründung findet. Nicht zuletzt, hatte auch das (anlässlich des 1996 in Wernigerode stattgefundenen Deutschen Wandertages) vom Autor in diesem Zusammenhang initiierte Projekt WEGE DEUTSCHER KAISER UND KÖNIGE DES MITTELALTERS IM HARZ mit einem 550 km langen Wanderweg ganz wesentlich zur Popularisierung der Thematik beigetragen. Die hohe Akzeptanz und Frequenz dieses Weges zeigt, dass es jenseits der akademischen Publikation zum Thema „Königspfalzen im Harz“ einen breiten Bedarf an zusammenfassender populärwissenschaftlicher Darstellung gibt, dem hiermit entsprochen werden soll. Somit kann bei dieser Orientierung, natürlich auf der Basis der Erkenntnisse aus dem REPERTORIUM DER DEUTSCHEN KÖNIGSPFALZEN und eigener Forschungsergebnisse, durchaus ein Blick nach Gemeinsamkeiten und Veranlassungen für die Konzentration von Königsaufenthalten im Harz gewagt werden, ohne in vorgegebenen Nomenklaturen verharren zu müssen oder dem in Erwartung stehenden Teil des Repertoriums zu Sachsen-Anhalt vorgreifen zu wollen. Deshalb soll besonders der jeweiligen ostsächsisch/ostfälischen Vorgeschichte der erst im 10. Jahrhundert durch schriftliche Überlieferung erkennbaren Aufenthaltsorte der Könige eine besondere Aufmerksamkeit geschenkt werden, um die Tradition der Örtlichkeiten aufzuhellen. Dabei wird auch den infrastrukturell wichtigen Siedlungsgemeinschaften, die später teilweise als PERTINENZIEN benannt sind, Raum zu geben sein.
Inhaltsverzeichnis:
Vorbemerkung
Funktion und Konzept einer Königspfalz
Der Harz – eine Königslandschaft
• Werla
• Derenburg
• Halberstadt
• IIsenburg
• Bodfeld
• Hasselfelde
• Siptenfelde
• Gernrode
• Quedlinburg
Ergebnisse
Impressum