Schon aus weiter Feme leuchtet die weiße Kirche inmitten des Ortes über den Konturen der Häuser und Hausdächer. Wie ein guter Wächter im romantisch verklärten Sinne überblickt ihr barocker Turm seine Schutzbefohlenen. Dieses Gotteshaus wird noch heute in althergebrachter Weise vom Friedhof umschlossen. Unweit davon, südlich in Richtung des Ölbaches zum Pulvergrund, befindet sich ein beinahe naturbelassenes Paradies. Für die meisten Besucher wohl nicht erkennbar, haben hier unter Artenschutz stehende Kriechtiere durch Menschenhand einen ihnen angemessenen neuen Lebensraum erhalten. Auf engstem Raum kann hier Zivilisation und Naturbelassenheit in schöner Symbiose stattfinden. Das von Nord nach Süd stetig ansteigende Areal der Kirche samt Friedhof wird von einer aus Feldsteinen errichteten Mauer umschlossen. Im Osten säumt den Kirchenbereich das aus dem 18. Jahrhundert stammende stattliche Pfarrhaus mit seinem im Erzgebirge früher oft anzutreffenden schiefergedeckten Giebel. Östlich daran, dem nun abfallenden Gelände geschuldet, folgen tiefer liegend die schönen Pfarrnebengebäude, „das Gärtnerhaus „. Das umfangreich sanierte einstige Totengräberhäusel, das dem schon beschlossenen Abriss in letzter Minute entging, gibt dem Terrain mit seinem schmuckvollen, wieder so recht zur Geltung kommenden Fachwerk ein etwas romantisches Gepräge.
Mit großer Sicherheit steht fest, dass der spätgotische Kirchenbau zuvor eine Wehranlage beherbergte, deren Reste sagenhaft verklärt als .Rummelsburg“ in Erinnerung geblieben sind. Durch Grabungen konnte die Existenz der Burg nachgewiesen werden.
Inhaltsverzeichnis:
G. Hummel & B. Löwe:
• Einführung
H.J. Beier:
• Zu Fragen der Vorgängerbauten der heutigen Dorfkirche
G. Hummel:
• Der spätgotische Kirchenbau aus dem Jahre 1515
G. Hummel & W.-D. Röber:
• Die alten Glocken der Weißbacher Kirche
G. Hummel:
• Die beiden Bildnisse von Luther und Melanchton
G. Walter:
• Altartitulus, Reliquienkult und Flügelaltarschrein
G. Hummel:
• Einige Überlegungen zum Problem des Patrozinismus (Titulus)
F. Reinhold & G. Hummel:
• Interessantes aus Kirchenrechnungen vor der Umbauphase von 1692/93
M. Titze:
• Die barocke Umgestaltung der Weißbacher Kirche
F. Reinhold:
• Pfarrer Sinner und das „Hermannsgrab“
G. Hummel & F. Reinhold:
• Fünf alte Grabsteine
M.Titze:
• Die historische Umgestaltung der Weißbacher Kirche unter Oskar Mothes
Literatur
