Die Ur- und Frühgeschichtsforschung Mecklenburgs ist untrennbar mit so großen Namen wie Friedrich Lisch und Robert Beltz verbunden. Das Wissen über deren Nachfolger und deren Wirken nach 1930 ist dagegen ausgesprochen dürftig. Dabei erfuhr die prähistorische Archäologie im Deutschen Reich nach der Machtergreifung der NSDAP scheinbar einen enormen Aufschwung. In jedem Fall hatte sie eine wichtige Bedeutung für die nationalsozialistische Ideologie. Das Ostseegebiet war überdies im „Dritten Reich“ als „nordischer Raum“ von besonderem politischem Interesse.
Daniel Nösler hat sich sehr eingehend und differenziert mit der Geschichte der archäologischen Forschungen in Mecklenburg im Zeitraum 1930 – 1945 auseinandergesetzt und viele bislang unerschlossene Quellen ausgewertet. Das Ergebnis ist ein kenntnisreicher Überblick über Entwicklung der Archäologie in Mecklenburg und die politischen, wirtschaftlichen und wissenschaftlichen Hintergründe, die sie in diesem Zeitraum prägten.