Die Archäologen verstehen unter der Bezeichnung Jastorf-Kultur die materiellen Hinterlassenschaften der frühen Germanenstämme aus etwa den letzten fünf Jahrhunderten vor unserer Zeitrechnung in Norddeutschland.
Bereits nach der ersten landesweiten Kartierung (Keiling 1969, Karte I) nach der Zusammenstellung der Jastorf-Fundpätze durch Beltz im Jahre 1906 und 1910, die auch eine Grundlage für die Karte im Germanenhandbuch (Krüger 1988, Karte 2) war, zeichnete sich deutlich ab, dass im westmecklenburgischen Sudebogen eine bedeutende Konzentration von Fundplätzen liegt, die wir aus rein topographischen Gründen als Hagenower Gruppe der Jastorf-Kultur bezeichnen.
Die Hagenower Gruppe der vorrömischen Eisenzeit ist ein Bestandteil der Unterelbegruppe der Jastorf-KuItur, die Teile Nordniedersachsens, Schleswig-Holsteins, die Altmark, das Hamburger Gebiet, und Westmecklenburg umfasst. Sie ist kulturell eng verbunden mit Ostholstein.