ASA SB 27: Archäologie in der Flussaue – 20 Jahre Hochwasserschutz und Ortsumgehung Eutzsch

22,00 

Während der Fertigstellung des vorliegenden Buches „Archäologie in der Flussaue“ lässt die über Wochen bis Monate andauernde, untypische Hitzewelle Mitteldeutschland regelrecht austrocknen. Wo beispielsweise Ende Juli 2017 Flüsse aus dem Harz Ortschaften überfluteten und von der Außenwelt abschnitten, führen diese derzeit keinen Tropfen Wasser mehr. In der Annaburger Heide standen zuletzt fast 100 Hektar Wald in Flammen, andernorts reichte ein Funkenschlag aus, ganze Straßenzüge auszulöschen. Schnell werden Assoziationen an die sonnenreichen Monate im Jahr 2015 und den »Glutsommer 2003« geweckt sowie Parallelen zu den verheerenden, zwischen Ende der 1940er- Jahre bis Ende der 1950er-Jahre immer wieder einsetzenden Hitzewellen gezogen; Bilder zu den damaligen Missernten und verdurstendem Vieh werden wach. Mitte des 16. Jhs., im Jahr 1540, soll nach verschiedenen Aufzeichnungen hierzulande über mehr als sechs Monate hinweg bei anhaltend hoher Temperatur kein einziger Regentropfen gefallen sein.
Hingegen versetzte 1342, also 200 Jahre zuvor, das Magdalenenhochwasser Europa in Angst und Schrecken. 1501 traten Donau und Elbe in erheblichem Ausmaß über ihre Ufer; wie auch beim Hochwasser 1784 wurden dabei zahlreiche Brücken weggerissen. 2002 war es erneut die Elbe, die weite Landstriche vollständig untergehen ließ. Nur elf Jahre später, 2013, sprach man erneut von einer Jahrtausendflut.
Derartige Naturkatastrophen stellen den in unseren Breiten seit dem Mittelalter praktizierten Deichbau auf den Prüfstand. Es werden nicht nur bestehende Deiche verstärkt und erhöht oder neue Deichtrassen geschaffen, sondern es wird auch mit Deichrückverlegungen und enormen Retentionsflächen den Gewässern wieder mehr Raum zugestanden. Die aktuellen Hochwasserschutzelemente greifen nicht nur mit ihren neuen Linienführungen, sondern auch bei geringen Verbreiterungen der bisherigen Aufstandsflächen in kulturträchtigen Boden ein; aber vor allem die großflächigen Lagerplätze und Bodenentnahmebereiche zerstören den im Boden verborgenen Bestand an kulturellen Quellen unserer Geschichte – wenn nicht vorab archäologische Dokumentationen, meist im zweistufigen Verfahren, durchgeführt werden.

Inhaltsverzeichnis:

Harald Meller & Susanne Friederich
Vorwort

AUSGANGSLAGE

Mechthild Klamm
Der Naturraum bei Eutzsch, Lkr. Wittenberg

Jörg Herrmann
Denkwürdigkeiten zu Überschwemmungen in der Gemarkung Eutzsch

Christian Pscheidl
Das Hochwasser von Eutzsch – Gezielte Suche nach günstigen Siedlungsplätzen

Thomas Laurat
Archäologische Spuren in der Gemarkung Eutzsch und Umgebung – Zur Ausgangslage

Thomas Laurat
Zur Lage und Charakteristik der Fundstellen an der Ortsumgehung Eutzsch

Thomas Laurat
Fachfeature: Bohrungen und Bewuchsanomalien – Entdeckung einer Fundstelle

NEOLITHIKUM

Jochen Fahr
Siedlungsreste der Kugelamphorenkultur aus der Elbaue

BRONZE- BIS EISENZEIT

Louis D. Nebelsick/Anna Swieder
Der Burgwall von Kemberg, lkr. Wittenberg- Die älteste dendrochronologisch datierte Befestigung der Lausitzer Kultur

Jochen Fahr/Thomas Laurat
Die späte Bronzezeit und frühe Eisenzeit im Umfeld von Eutzsch

Jochen Fahr
Keramik der späten Bronzezeit und frühen Eisenzeit – Ein Überblick

Jochen Fahr
Feuerstellen, Herd- und Ofenanlagen

Klaus Bentele
Fachfeature: Möglichkeiten der fotografischen Darstellung am Beispiel einer »Ofenbatterie« – Von der Daguerreotypie zum virtuellen Ofen

Jochen Fahr/Thomas Laurat
Brunnen

Heiko Breuer
Fachfeature: Reinigung, Stabilisierung und Trocknung der Brunnenhölzer

Jochen Fahr
Briquetagefragmente – Salz

Christian Zschieschang
Fachfeature: Ein Salzbergwerk in der Dübener Heide

RÖMISCHE KAISERZEIT

Thomas Laurat
Spuren der Römischen Kaiserzeit

Thomas Laurat
Wohn- und Wirtschaftsgebäude der Römischen Kaiserzeit

Christian-Heinrich Wunderlich
Fachfeature: Edelmetallurgie im Freien Germanien?

MITTELALTER

Jochen Fahr
Frühmittelalterliche Siedlungsspuren

Christian Zschieschang
Eutzsch vom Mittelalter bis in die Neuzeit

FRÜHE NEUZEIT BIS MODERNE

Andreas Stahl
Kampfhandlungen bei Eutzsch in der Neuzeit

Mikko Heikkinen & Ulrike Petersen
Shades of Grey – Geomagnetische Untersuchungen

Mikko Heikkinen & Ulrike Petersen
Fachfeature: Geophysikalische Prospektion

HOCHWASSERSCHUTZ 2005-2017

Lkr. Anhalt-Bitterfeld
• Aken (Eibe)
• Altjeßnitz, Stadt Raguhn-Jeßnitz
• Jeßnitz, Stadt Raguhn-Jeßnitz
• Obselau, Stadt Aken (Eibe)

Burgenlandkreis
• Wengelsdorf, Stadt Weißenfels

Stadt Dessau-Roßlau
• Dessau-Großkühnau
• Mildensee
• Wasserburg Roßlau (Eibe)

Lkr. Jerichower Land
• Biederitz
• Dornburg, Stadt Gommern
• Fischbeck-Jerichow
• Gerwisch, Gemeinde Biederitz
• Jerichow

Stadt Magdeburg
• Burgwall Pechau – »Altes Dorf«
• Puppendorf

Salzlandkreis
• Lödderitz-Goldberg, Stadt Barby
• Lödderitz-Kuhbrückenweg, Stadt Barby

Lkr. Stendal
• Aulosen, Gemeinde Aland
• Bölsdorf, Bucher Deich, Stadt Tangermünde
• Demker, Stadt Tangerhütte
• Fischbeck-Lenzenberg, Gemeinde Wust-Fischbeck
• Jederitz, Gemeinde Havelberg
• Köckte, Bucher Deich, Gemeinde Tangerhütte
• Untere Havelniederung Molkenberg, Gemeinde Schollene
• Rosenhof (Altenzaun), Gemeinde Hohenberg-Krusemark
• Sandauerholz, Gemeinde Iden
• Sandau (Eibe), Verbandsgemeinde Elbe-Havel-Land
• Schönfeld
• Seehausen-Krugseebrücke – Geestgottberg, Stadt Seehausen (Altmark)
• Weißewarte, Stadt Tangerhütte

Lkr. Wittenberg
• Elster (Eibe), Stadt Zahna-Elster
• Klossa-Löben, Stadt Jessen (Elster)
• Wartenburg-Dabrun, Stadt Kemberg
• Mönchenhöfe, Stadt Jessen (Elster)
• Burgstall Seegrehna, Lutherstadt Wittenberg
• Wörlitz-Mittelhölzer, Stadt Oranienbaum-Wörlitz

Literatur zu Hochwasserschutz
Abbildungsnachweis zu Hochwasserschutz
Tabellen
Autorenverzeichnis

Gewicht 1721 g
Bestellnr

2-2-S27

Produktgruppe

Verkaufsprogramm

Reihe

Archäologie Sachsen-Anhalt

Hauptgruppe

Archäologie in Sachsen-Anhalt – Sonderbände

Untergruppe

Archäologie in Sachsen-Anhalt – Sonderbände

ISBN

978-3-944507-80-4

KurzbezTitel

Sonderband 27: Archäologie in der Flussaue – 20 Jahre Hochwasserschutz und Ortsumgehung Eutzsch

Autor

Hrsg. Harald Meller & Susanne Friederich (Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie Sachsen-Anhalt)

Erscheinungsjahr

Halle (Saale) 2018

TechnischeAbgaben

366 Seiten, 24 Beiträge, komplett farbig, zahlreiche Abbildungen, Karten und Pläne, eine gefaltete Landkarte, 29, 7 x 21, 2 x 3, 5 cm, Klappbroschur

Inhalt

Während der Fertigstellung des vorliegenden Buches „Archäologie in der Flussaue“ lässt die über Wochen bis Monate andauernde, untypische Hitzewelle Mitteldeutschland regelrecht austrocknen. Wo beispielsweise Ende Juli 2017 Flüsse aus dem Harz Ortschaften überfluteten und von der Außenwelt abschnitten, führen diese derzeit keinen Tropfen Wasser mehr. In der Annaburger Heide standen zuletzt fast 100 Hektar Wald in Flammen, andernorts reichte ein Funkenschlag aus, ganze Straßenzüge auszulöschen. Schnell werden Assoziationen an die sonnenreichen Monate im Jahr 2015 und den »Glutsommer 2003« geweckt sowie Parallelen zu den verheerenden, zwischen Ende der 1940er- Jahre bis Ende der 1950er-Jahre immer wieder einsetzenden Hitzewellen gezogen; Bilder zu den damaligen Missernten und verdurstendem Vieh werden wach. Mitte des 16. Jhs., im Jahr 1540, soll nach verschiedenen Aufzeichnungen hierzulande über mehr als sechs Monate hinweg bei anhaltend hoher Temperatur kein einziger Regentropfen gefallen sein. Hingegen versetzte 1342, also 200 Jahre zuvor, das Magdalenenhochwasser Europa in Angst und Schrecken. 1501 traten Donau und Elbe in erheblichem Ausmaß über ihre Ufer; wie auch beim Hochwasser 1784 wurden dabei zahlreiche Brücken weggerissen. 2002 war es erneut die Elbe, die weite Landstriche vollständig untergehen ließ. Nur elf Jahre später, 2013, sprach man erneut von einer Jahrtausendflut. Derartige Naturkatastrophen stellen den in unseren Breiten seit dem Mittelalter praktizierten Deichbau auf den Prüfstand. Es werden nicht nur bestehende Deiche verstärkt und erhöht oder neue Deichtrassen geschaffen, sondern es wird auch mit Deichrückverlegungen und enormen Retentionsflächen den Gewässern wieder mehr Raum zugestanden. Die aktuellen Hochwasserschutzelemente greifen nicht nur mit ihren neuen Linienführungen, sondern auch bei geringen Verbreiterungen der bisherigen Aufstandsflächen in kulturträchtigen Boden ein; aber vor allem die großflächigen Lagerplätze und Bodenentnahmebereiche zerstören den im Boden verborgenen Bestand an kulturellen Quellen unserer Geschichte – wenn nicht vorab archäologische Dokumentationen, meist im zweistufigen Verfahren, durchgeführt werden. Inhaltsverzeichnis: Harald Meller & Susanne Friederich Vorwort AUSGANGSLAGE Mechthild Klamm Der Naturraum bei Eutzsch, Lkr. Wittenberg Jörg Herrmann Denkwürdigkeiten zu Überschwemmungen in der Gemarkung Eutzsch Christian Pscheidl Das Hochwasser von Eutzsch – Gezielte Suche nach günstigen Siedlungsplätzen Thomas Laurat Archäologische Spuren in der Gemarkung Eutzsch und Umgebung – Zur Ausgangslage Thomas Laurat Zur Lage und Charakteristik der Fundstellen an der Ortsumgehung Eutzsch Thomas Laurat Fachfeature: Bohrungen und Bewuchsanomalien – Entdeckung einer Fundstelle NEOLITHIKUM Jochen Fahr Siedlungsreste der Kugelamphorenkultur aus der Elbaue BRONZE- BIS EISENZEIT Louis D. Nebelsick/Anna Swieder Der Burgwall von Kemberg, lkr. Wittenberg- Die älteste dendrochronologisch datierte Befestigung der Lausitzer Kultur Jochen Fahr/Thomas Laurat Die späte Bronzezeit und frühe Eisenzeit im Umfeld von Eutzsch Jochen Fahr Keramik der späten Bronzezeit und frühen Eisenzeit – Ein Überblick Jochen Fahr Feuerstellen, Herd- und Ofenanlagen Klaus Bentele Fachfeature: Möglichkeiten der fotografischen Darstellung am Beispiel einer »Ofenbatterie« – Von der Daguerreotypie zum virtuellen Ofen Jochen Fahr/Thomas Laurat Brunnen Heiko Breuer Fachfeature: Reinigung, Stabilisierung und Trocknung der Brunnenhölzer Jochen Fahr Briquetagefragmente – Salz Christian Zschieschang Fachfeature: Ein Salzbergwerk in der Dübener Heide RÖMISCHE KAISERZEIT Thomas Laurat Spuren der Römischen Kaiserzeit Thomas Laurat Wohn- und Wirtschaftsgebäude der Römischen Kaiserzeit Christian-Heinrich Wunderlich Fachfeature: Edelmetallurgie im Freien Germanien? MITTELALTER Jochen Fahr Frühmittelalterliche Siedlungsspuren Christian Zschieschang Eutzsch vom Mittelalter bis in die Neuzeit FRÜHE NEUZEIT BIS MODERNE Andreas Stahl Kampfhandlungen bei Eutzsch in der Neuzeit Mikko Heikkinen & Ulrike Petersen Shades of Grey – Geomagnetische Untersuchungen Mikko Heikkinen & Ulrike Petersen Fachfeature: Geophysikalische Prospektion HOCHWASSERSCHUTZ 2005-2017 Lkr. Anhalt-Bitterfeld • Aken (Eibe) • Altjeßnitz, Stadt Raguhn-Jeßnitz • Jeßnitz, Stadt Raguhn-Jeßnitz • Obselau, Stadt Aken (Eibe) Burgenlandkreis • Wengelsdorf, Stadt Weißenfels Stadt Dessau-Roßlau • Dessau-Großkühnau • Mildensee • Wasserburg Roßlau (Eibe) Lkr. Jerichower Land • Biederitz • Dornburg, Stadt Gommern • Fischbeck-Jerichow • Gerwisch, Gemeinde Biederitz • Jerichow Stadt Magdeburg • Burgwall Pechau – »Altes Dorf« • Puppendorf Salzlandkreis • Lödderitz-Goldberg, Stadt Barby • Lödderitz-Kuhbrückenweg, Stadt Barby Lkr. Stendal • Aulosen, Gemeinde Aland • Bölsdorf, Bucher Deich, Stadt Tangermünde • Demker, Stadt Tangerhütte • Fischbeck-Lenzenberg, Gemeinde Wust-Fischbeck • Jederitz, Gemeinde Havelberg • Köckte, Bucher Deich, Gemeinde Tangerhütte • Untere Havelniederung Molkenberg, Gemeinde Schollene • Rosenhof (Altenzaun), Gemeinde Hohenberg-Krusemark • Sandauerholz, Gemeinde Iden • Sandau (Eibe), Verbandsgemeinde Elbe-Havel-Land • Schönfeld • Seehausen-Krugseebrücke – Geestgottberg, Stadt Seehausen (Altmark) • Weißewarte, Stadt Tangerhütte Lkr. Wittenberg • Elster (Eibe), Stadt Zahna-Elster • Klossa-Löben, Stadt Jessen (Elster) • Wartenburg-Dabrun, Stadt Kemberg • Mönchenhöfe, Stadt Jessen (Elster) • Burgstall Seegrehna, Lutherstadt Wittenberg • Wörlitz-Mittelhölzer, Stadt Oranienbaum-Wörlitz Literatur zu Hochwasserschutz Abbildungsnachweis zu Hochwasserschutz Tabellen Autorenverzeichnis

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