Vor 500 Jahren wurde die alte Ordnung aus den Angeln gehoben: Zehntausende Menschen lehnten sich gegen ihre Herren auf. Erstmals forderten die ›Kleinen Leute‹, was heute oft als Menschen- oder Bürgerrechte begriffen wird. Der ›Deutsche Bauernkrieg‹ von 1524/25 wurde zum größten Volksaufstand vor der Französischen Revolution.
Heute werfen aktuelle archäologische Ausgrabungen ein neues Licht auf den Untergang der Klöster Himmelpforte (Wernigerode) und Kaltenborn (Allstedt), die beide in den Unruhen des Jahres 1525 geplündert wurden. Im vergangenen Jahr konnte zudem die Mallerbacher Kapelle wiederentdeckt werden, die bereits ein Jahr vor Beginn der Aufstände niedergebrannt wurde; ein Ereignis, das als erster Vorbote des Bauernkriegs in Mitteldeutschland gilt.
Das Landesmuseum für Vorgeschichte Halle (Saale) führt die Ergebnisse und Funde der aktuellen Forschungsprojekte in einer Gesamtschau zusammen und ermöglicht so erstmals einen archäologischen Blick auf die authentischen Schauplätze des Bauernkrieges in Mitteldeutschland.
Inhaltsverzeichnis:
Grußwort
Reiner Haseloff, Ministerpräsident des Landes Sachsen-Anhalt
Vorwort
Harald Meller und Regine Maraszek
Archäologische Zeugnisse des Bauernkrieges 1524/25 ∙ Einleitung
Felix Biermann und Harald Meller
Die Zerstörung der Mallerbacher Kapelle bei Allstedt im März 1524 ∙ Vorbote des Bauernkrieges im mitteldeutschen Raum
Felix Biermann und Gerrit Deutschländer
Kaltenborn bei Emseloh ∙ Geschichte und Archäologie des Augustiner-Chorherrenstifts und der Angriff der Bauern am 30. April 1525
Felix Biermann und Gerrit Deutschländer
Das Augustiner-Eremitenkloster Himmelpforte bei Wernigerode ∙ von der Gründung bis zum Untergang
Felix Biermann und Gerrit Deutschländer
Klöster. Geplündert. In den Wirren der Bauernaufstände
Paul Globig
Quellen und Literatur
Abbildungsnachweis
Impressum