Erstmals vor circa 7000 Jahren werden die Sonnenwenden durch Unterbrechungen im Palisadenzaun der Kreisgrabenanlage in Goseck als solare Zeitmarken sichtbar. Bezogen auf den ersten Frühlingsvollmond offenbaren weitere, bislang unverstandene Durchblicke jetzt auch eine lunare Funktion.
Nur die Fähigkeit zur Bestimmung eines solaren Referenzdatums ermöglicht die Zählung der Vollmonde in einem Sonnenjahr oder das Mitzählen von Tagen, WoChen, Monaten oder anderen Zeiteinheiten zur Bemessung des „Jahreskreises“. Gemeinsam definieren in Goseck die solaren und lunaren Zeitmarken eine Schaltregel zur Synchronisierung der Zyklen von Sonne und Mond innerhalb eines 19-jährigen Lunisolarkalenders.
Bezogen auf weitere, prähistorische Anlagen und Objekte beleuchten die neuen Erkenntnisse die Grundlagen einer vorgeschichtlichen Zeitrechnung unter Nutzung von Inhalten der Geometrie und Rechenschritten eines gezählten, lunisolaren Kalenders. Bedeutende Bauwerke und Objekte werden erstmals als gebautes prähistorisches Wissen rational lesbar.
Inhaltsverzeichnis
Einleitung / Methodik / Grundlagen der Zeitrechnung mit Sonne und Mond
Beobachten – Zählen – Tradieren
Die Kreisgrabenanlage von Goseck als Sonne-Mond-Kalender
Die Kreisgrabenanlage von Quenstedt / Symbole und Zeichen
Der Kalender von Stonehenge
Kalendarische Geometrie: Die Goldrauten von Bush und Clandon Barrow
Die Himmelsscheibe von Nebra
Die kalendarische Arithmetik eines akkadischen Rollsiegels
Der Berliner Goldhut als Speicher kalendarischen Wissens
Kalender und Kult: Der Sonnenwagen von Trundholm
Kalender aus Bronze: Die Objekte aus Balkakra und Haschendorf
Kalendarische Geometrie: Die Goldscheibe von Moordorf
Der Tonstempel vom Federsee
Tonhornobjekte als Kalendersymbole
Die Elchgeweihscheibe vom Federsee
Das Kultbeil von Broenstedtkov / Nordische Felsbilder (Sottorp, Aspeberget, Tanum)
Das Blashorn von Wismar und die Präzision der Zeitrechnung Alteuropas
Anleitung für die Zeitrechnung: Das Felsheiligtum von Yazilikaya
Fazit / Schlussbemerkung
Anhang I: Beispiele Kalendarischer Geometrie
Anhang II: Nachweis einer Längenmaßeinheit im Bildprogramm der Himmelsscheibe
Anhang III: Antike Schriftzeugnisse / Quellenangabe