Die Kreisgrabenanlage von Goseck ist nach wie vor eine der wenigen vollständig ausgegrabenen Bauwerke ihrer Art und sticht damit unter den etwa 150 bekannten Rondellen des mittelneolithischen Kreisgrabenphänomens während der ersten Hälfte des 5. Jts. v. Chr. hervor. Mit ihrer wissenschaftlichen Auswertung eröffnete sich ein selten vollständiger Einblick in die Stratigrafie der Grabenverfüllung und räumliche Verteilung des archäologischen Fundmaterials, aus denen sich nicht nur Anhaltspunkte für die bauliche und chronologische Entwicklung der Anlage ableiten ließen. In Kombination mit einer Analyse der Architektur des Rondells konnte unter Berücksichtigung seiner astronomischen Orientierung im Gesamtkontext aller Untersuchungsergebnisse ein umfassendes Bild zu Funktion und Bedeutung der Kreisgrabenanlage erarbeitet werden, dass einen weiteren Baustein und Beitrag zum Verständnis des mittelneolithischen Kreisgrabenphänomens liefert.
Inhaltsverzeichnis:
Band I
Vorwort
Danksagung
1. Einleitung
Aufbau, Ziele und wichtigste Fragestellungen der Arbeit
Forschungsgeschichtlicher Überblick und aktueller Stand der Erforschung mittelneolithischer Kreisgrabenanlagen
2. Der Fundort
Geografie und Geologie des Saale-Unstrut-Gebietes
Topografie und Geländesituation
Die Ausgrabung der Kreisgrabenanlage
• Grabungsmethode
• Ausgrabung des Kreisgrabens
3. Die Befunde
Der Graben
• Form und Maße
• Anmerkungen und Quellenkritik zu den Grabenprofilen
• Auswertung der Grabenprofile
• Grabenerneuerungen, Instandsetzungen und Modifikationen
• Zur Frage eines vorgelagerten Walls
• Zusammenfassung und Interpretation der Grabenprofilauswertung
Die Palisaden
• Die Palisaden der Nordost-Grabungsfläche
• Die Palisaden der Südost-Grabungsfläche
• Die Palisaden der Südwest-Grabungsfläche
• Die Palisaden der Nordwest-Grabungsfläche
• Zusammenfassung der Palisadenbefunde
Die Gruben
• Die Gruben der Nordost-Grabungsfläche
• Die Gruben der Südost-Grabungsfläche
• Die Gruben der Grabungsfläche 2002 und 2003
• Die Gruben der Südwest-Grabungsfläche
• Die Gruben der Nordwest-Grabungsfläche
• Zusammenfassung der Grubenbefunde
Gräbchen
Hausbefunde
4. Die Funde
Aufnahmesystem und Codierung
Keramik
• Gefäßformen
• Verzierungen und Ornamentik
Steingeräte
• Silex
• Felsgestein
Fauna
• Tierknochenmaterial
• Bearbeitete Tierknochen
• Muscheln
Menschliche Skelettreste
5. Die Fundverteilung
Vorbemerkungen und Quellenkritik
Die Verteilung der Keramikfunde
• Horizontale Verteilung der Keramikfunde
• Vertikale Verteilung der Keramikfunde
Die Verteilung der Tierknochenfunde
• Horizontale Verteilung der Tierknochenfunde
• Vertikale Verteilung der Tierknochenfunde
Vergleich von Keramik- und Tierknochenverteilung und Gesamtmengen im Kreisgraben
Die Verteilung des lithischen Fundmaterials
6. Datierung der Kreisgrabenanlage von Goseck
Relativchronologische Einordnung
14C-Daten und absolut chronologische Einordnung
Zusammenfassung der Datierung
7. Kreisgrabenanlage und Siedlungskammer Goseck
8. Astronomie der Kreisgrabenanlage von Goseck
9. Goseck im Kontext mittelneolithischer Kreisgrabenanlagen – ein Vergleich
10. Interpretation und Deutung der Kreisgrabenanlage von Goseck – Überlegungen zum Kreisgrabenphänomen
Profan oder sakral? – Versuch einer Grundcharakterisierung
Lage und Standortwahl
Die Architektur: Form und Gliederung – Ästhetik, Symbolik und Bedeutung
• Der durchbrochene Kreis
• Zugänge und Öffnungen
• Die Innenfläche
• Palisaden und Graben – Himmel und Erde
Zweck und Praxis – Überlegungen zur Nutzung und Funktion
11. Zusammenfassung
12. Verzeichnisse
Band II
Kataloge
• XIII.1. Katalog der Funde und Befunde
• XIII.2. Katalog der Querprofile
Tafeln
• Taf. 1–139 Die Funde
• Taf. 140–166 Die Befunde
• Die Querprofile
Beilage 1: Grabungsplan