SiO? – Von Bergkristall bis Smartphone

10,00 

Warum eine Ausstellung über Siliziumdioxid?

Welche Gemeinsamkeit haben ein Weinglas und ein Fußballrasen? Was verbindet ein Smartphone mit einem Opal? Und wie stellt man die thematische Verbindung zwischen einem Bergkristall und Meeresplankton her? Die einfache Antwort: Siliziumdioxid.

An der Erdoberfläche kommt es tatsächlich fast überall vor: Es steckt im Sand, in Gesteinen, in Computern und sogar in unserem Körper. Ein vordergründig geologisches Thema mit einem ungeheuren Reichtum an Facetten. Warum also nicht eine Ausstellung darüber verwirklichen?
Welches Kind entdeckt nicht irgendwann bunte ‚Edelsteine‘ an jeder Ecke? Der einfachste Kieselstein verwandelt sich in der kindlichen Phantasie in einen Schatz, der wohlgehütet sein will und Gegenstand so mancher Märchengeschichte wird. Mir ging es als fünfjährigem Steppke auch nicht anders. Mein Onkel war es, der mir damals mitteilte, dass es sich bei den reichlich angesammelten Steinchen um Quarze handelte und irgendwie klang dieses Wort angenehm exotisch in meinen Ohren. Als ich dann ein oder zwei Jahre später die Armbanduhr meines Vaters einer genaueren Betrachtung unterzog, las ich auf dem Ziffernblatt das Wort ‚Quarz‘. Ich war verwirrt. Was hatte denn die Uhr mit den Kieselsteinen zu tun? Eine richtige Antwort hatte ich zu jenem Zeitpunkt nicht erhalten und die Frage verschwand wieder in der Versenkung.
14 Jahre später ging ich nach Freiberg um Geologie zu studieren. In jener Zeit hatte ich auch ein Faible für die organische Chemie entwickelt. Die langen Kohlenstoffketten mit ihren schier unendlichen Kombinationsmöglichkeiten faszinierten mich. Dass alles irdische Leben letztendlich auf ein paar wenige Elemente wie Kohlenstoff, Wasserstoff, Sauerstoff usw. beruhte, erstaunt mich bis heute. Ebenso erstaunlich war für mich die Tatsache, dass Silizium der ‚Grundstoff‘ der allermeisten Gesteine an der Erdoberfläche ist. Kohlenstoff und Silizium hatten also etwas gemeinsam:
Sie schnappen sich ein paar wenige andere Elemente, vernetzen sich zu teilweise äußerst komplexen Verbindungen und bauen ihre ganz eigenen ‚Welten‘ auf: Kohlenstoff die der Lebewesen und Silizium die Welt der Gesteine. Zum Leidwesen eines Geologiestudenten im ersten Semester sei gesagt dass die gesteinsbildenden, siliziumhaltigen Minerale zum Teil so komplex in ihrem Aufbau sind, dass die Faszination durch die für das Verstehen nötige, ungeheure Lernarbeit ein wenig vergällt werden kann. Doch der Quarz – die einfachste Verbindung des Siliziums in der Mineralogie – mit seiner Summenformel Si02, begann mich erneut zu interessieren. Allein hinter dem Begriff Siliziumdioxid versammeln sich eine Unmenge gestaltlicher und farblicher Varietäten und eine Vielzahl beliebter, optisch sehr ansprechender Gesteine.

Zehn Jahre später war dann der Moment gekommen, dieses spannende und vielseitige Thema in einer Ausstellung umzusetzen. Mir war es wichtig, nicht nur Beispiele für die Vielseitigkeit des Minerals an sich zu zeigen, sondern auch sein Vorkommen in Lebewesen und vor allem seine Bedeutung für uns Menschen zu verdeutlichen. Während der Recherche kamen viele Kuriositäten und Geschichten zum Vorschein, die auch für mich überraschend waren. Beim Durchblättern dieses Kataloges und dem Besuch der Ausstellung werden Ihnen diese Geschichten und Seltsamkeiten begegnen. Sie werden nach der Lektüre sicher mit ganz anderen Augen durch die Welt gehen.

Inhaltsverzeichnis:

Allgemeines
• SiO2 – Steckbrief
• Was sind Kristalle?
• Wie entstehen Kristalle?
Gesteine – Grundbaustein der Erdkruste
Farben
Formen
Chalcedone
Achate
Opale
SiO2 in der Lebewelt
Mensch und Sio2
Fremdwörter und Fachbegriffe

Gewicht 689 g
Bestellnr

5-6-2016

Hauptgruppe

Ausstellungskataloge Museum der Westlausitz Kamenz

KurzbezTitel

SiO? – Von Bergkristall bis Smartphone

Autor

Jens Czoßek — Hrsg. Museum der Westlausitz Kamenz

Erscheinungsjahr

Kamenz 2016

Technische Angaben

240 Seiten, reich bebildert, komplett in Farbe, 20, 0 x 20, 0 cm, Klapp-Broschur

Besonderheiten

Begleitband zur Sonderausstellung (2016) vom 25. Juni 2016 bis 28. Mai 2017