Weil sich nur wenige schriftliche oder bauliche Zeugnisse erhalten haben, sind unsere Kenntnisse über die mittelalterliche Stadt, trotz des rasanten Fortschritts von Wissenschaft und Technik in den letzten Jahrzehnten auch heute noch eher gering. Der Mittelalterarchäologie kommt daher in den historischen Altstädten eine ganz besondere Bedeutung zu. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde der Kunsthistoriker und Archäologe Herbert Küas zum Begründer der modernen Stadtkernarchäologie in Leipzig. Dank der umfangreichen Bautätigkeit nach der deutschen Wiedervereinigung konnten Archäologen, Denkmalpfleger und Historiker wesentliche neue Erkenntnisse über das mittelalterliche Leipzig hinzugewinnen. Die Publikation stellt diese in anschaulicher Form erstmals einem breiteren Publikum vor. Behandelt werden u.a. die frühen Burgen Leipzigs, die Stadtentwicklung vor 1500 und die ältesten Kirchen der Handelsstadt. Dem Wirken von Herbert Küas wird ein eigener Beitrag gewidmet, denn an sein Lebenswerk schließen sich die neueren Forschungen nahtlos an.
Inhaltsverzeichnis:
Walter Christian Steinbach
• Zum Geleit
Manfred Unger
• Herbert Küas – Archäologe und Kunsthistoriker
Thomas Westphalen
• Die frühen Burgen Leipzigs
Andreas Büttner
• Neue Ausgrabungen am Leipziger Thomaskirchhof
Thomas Vogtherr
• Über den Nutzen der Schriftquellen für den Archäologen. Der Bericht der Pegauer Annalen über Leipzig in den Jahren 1215-1218
Thomas Noack
• Die Pleißenburg im Mittelalter
Wolfgang Hocquél
• Die Nikolaikirche zu Leipzig im Mittelalter
Alberto Schwarz
• Bauarchäologische Beobachtungen am Alten Rathaus zu Leipzig
Christian Ronnefeldt
• Zur Grimmaischen Vorstadt. Die Ausgrabungen auf dem Augustusplatz in Leipzig
Herbert Küas (Konspekt)
• Die Wiprechtsburg zu Groitzsch
Gerhart Pasch
• St. Andreas-Kirche Knautnaundorf
Gerhart Pasch
• Dorfkirche Kulkwitz