Der Schädelfund von Weimar-Ehringsdorf

19,90 

Die außerordentliche Bedeutung des Schädelfundes von Weimar- Ehringsdorf für die ganze paläolithische Forschung rechtfertigt es, in einer monographischen Darstellung mit der Beschreibung des Schädels eine Schilderung der geologischen Verhältnisse des Fundgebietes, sowie der Werkzeuge, deren sich der Mensch von Ehringsdorf bediente, zu verbinden. Wenn auch der Erhaltungszustand des Schädels selbst infolge des eigenartigen Schicksals, das er vor der Fossilisierung erlitt, zu wünschen übrig läßt und darum nur eine Rekonstruktion ein Bild seiner ursprünglichen Form zu geben vermag, so liegt der besondere Wert des Fundes doch darin, daß der Schädel mitsamt der ihm zugehörigen Umwelt an Tieren, Pflanzen und Kulturerzeugnissen in ihren natürlichen Lagerungen im Kalktuff eingebettet und so erhalten wurde. Dieser glückliche Umstand wird nur dadurch etwas beeinträchtigt, daß die Art der Entstehung der Kalktuffe zurzeit noch nicht eindeutig aufgeklärt werden kann, und daß darum über den Zustand der Lagerungsstätte des Schädels zur Zeit seiner Einschließung in den Kalk keine einheitliche Auffassung herrscht.
Nach der aber als allgemein richtig angenommenen Ansicht sind die Tier- und Menschenreste der Ehringsdorfer Lagerstätten in zeitweise vorhanden gewesene Wassertümpel geraten und dann in und mit den in ihnen sich abspielenden Bodenbildungen festgeworden. Dabei ist es fraglich, ob es zur Absetzung eines Kalkschlammes, also einer mehr oder weniger wasserreichen, plastischen Masse kam, die bei Abfluß des Wassers erst erhärtete, oder ob im Wasser von vornherein durch Ausscheidung an den Oberflächen von Wasserpflanzen Kalkkrusten entstanden, die eine etwas festere und mehr sandige Beschaffenheit des Bodens bedingten. Diese Frage ist, abgesehen von ihrer geologischen Bedeutung, für den Schädelfund deswegen von einigem Interesse, weil der Schädel vor oder bei dem Einschluß in den Kalktuff durch irgendeine Gewalteinwirkung zerdrückt wurde und die einzelnen Bruchstücke sich dabei, ohne ihren ursprünglichen Platz wesentlich zu ändern, teilweise verlagerten und so fixiert wurden. Das hat zur Voraussetzung, daß die den Schädel einbettende Gesteinsmasse vor ihrem Festwerden einen gewissen Grad von Plastizität besaß.

Inhaltsverzeichnis:

Fritz Wiegers: Die Geologie der Kalktuffe von Weimar

Geschichte der Erforschung des Weimarer Kalktuffs

Die Geologie der Kalktuffe
• Die Verbreitung der Tuffe
• Das Liegende der Tuffe
• Der Kalktuff von Taubach
• Der Kalktuff von Weimar
• Der Kalktuff von Ehringsdorf
• Die Flora der Kalktuffe
• Die Säugetierfauna der Kalktuffe
• Der Pariser
• Das Hangende der Tuffe
• Die Entstehung des Kalktuffs und seiner Einlagerungen

Literaturverzeichnis


Franz Weidenreich: Die Morphologie des Schädels

Die Fundumstände

Die Rekonstruktion

Die Beschreibung der einzelnen Fragmente
• Das Stirnbein
• Das Hinterhauptbein
• Das Schläfenbein
• Der rechte große Keilbeinflügel
• Die Scheitelbeine

Das individuelle Alter und der Geschlechtscharakter des Schädels

Der Schädel als Ganzes

Die Einreihung des Schädels in die paläolithischen Hominidengruppen

Sind die Wölbungsverhältnisse des Schädels natürliche oder das Resultat einer postmortalen Deformierung?

Die Hiebmarken des Schädels und ihre Ursachen

Schlusssätze
• Übersicht der Maße, Winkel und Indices

Literaturverzeichnis


Erich Schuster: Die altsteinzeitliche Kultur von Ehringsdorf

Allgemeine Vorbemerkungen

Fundumstände

Rohmaterial

Technik
• Allgemeines
• Bearbeitung des Gesamtknollens
• Herstellung des Halbfabrikates
• Bearbeitung zum Fertigfabrikat
• Herstellungsgeräte
• Einteilung der Werkzeuge

Die Werkzeugformen
• Fundstücke in der Nähe des Schädels
• Fauststeine
• Herstellungsgeräte
• Kernstücke, Kopfabschläge, Halbfabrikate und Abfälle
• Der Keil
• Spitzen
• Schaber
• Kratzer
• Disken
• Bearbeitete Bruchstücke
• Nichtfeuersteine

Die Fundstücke aus den oberen Schichten des Travertins

Versuch einer Statistik

Zusammenfassung und Schlusswort

Nachwort

Literaturverzeichnis

Gewicht 746 g
Größe 24 × 17 cm
Bestellnr

3-6-35

Reihe

Archäologie Thüringen

KurzbezTitel

Der Schädelfund von Weimar-Ehringsdorf

Autor

Fritz Wiegers, Franz Weidenreich & Erich Schuster

Erscheinungsjahr

Gera, Reprint der Original-Ausgabe von 1928, 1.Auflage 2013

Technische Angaben

204 Seiten, 136 Abbildungen, 26,5 x 17,5 cm, Hardcover