Die älteren Kunstdenkmalinventare des Landes Sachsen-Anhalt, die in mehreren Reihen und unterschiedlicher Form zwischen 1879 und 1943 veröffentlicht wurden, sind seit langem vergriffen. Sie besitzen aber – trotz der nach gegenwärtigem Denkmalverständnis bestehenden Lücken und anderer Mängel – allein mit der Fülle heute nicht mehr wiederholbarer Feststellungen und den bildlichen Wiedergaben verlorener Zustände noch immer einen hohen dokumentarischen Wert und bilden als Ausgangspunkt jeder Art von Denkmalforschung und als Nachschlagewerk für die breiten Kreise der Interessierten eine wichtige Grundlage. Dem vielfach bekundeten Interesse und Bedürfnis Rechnung tragend, diese Bände wieder leicht greifbar zu haben, hat sich das Landesamt für Denkmalpflege Sachsen-Anhalt zu einem Nachdruck aller einschlägigen Bände des Inventarwerks entschlossen. Sie werden gemeinsam mit der Historischen Kommission für Sachsen-Anhalt herausgegeben, unter deren Obhut die „Beschreibende Darstellung der älteren Bau- und Kunstdenkmäler der Provinz Sachsen“ von 1879 bis 1913 bzw. 1923 erschien. Der Historischen Kommission, ihrem Ehrenvorsitzenden Ernst Schubert und ihrem Vorsitzenden Josef Hartmann gebührt ein besonderer Dank für die Zustimmung zur Wiederveröffentlichung der Bände der älteren Reihe, die sich auf das Gebiet des heutigen Bundeslandes Sachsen-Anhalt beziehen. Für die seit 1933 publizierten Inventarbände der Provinz Sachsen und für das Land Anhalt stellt sich das Landesamt für Denkmalpflege in die Tradition der Herausgeberschaft des früheren Provinzialkonservators. Um die wechselnden Verhältnisse beim Zustandekommen der früheren Editionen und die Denkmalerfassung in Sachsen-Anhalt von ihren Anfängen an in einem Überblick etwas zu verdeutlichen, ist dem Nachdruck eine kurze Geschichte der Inventarisation vorangestellt, die Hans-Joachim Krause verfasst hat.