Giovanni Simonetti (1652–1716) war der künstlerisch bedeutendste in Mitteldeutschland tätige italienische Stuckateur der Barockzeit. Durch seine Zusammenarbeit mit dem Bildhauer und Baumeister Andreas Schlüter (1659–1714) bei der Ausstattung des Berliner Stadtschlosses schuf er Werke von europäischem Rang. Diese Berliner Arbeiten sowie die Stuckausstattungen der Schlösser in Zerbst (Anhalt), Schwedt (Oder) und in der Leipziger Handelsbörse sind durch Zerstörungen im und nach dem Zweiten Weltkrieg alle verloren. Umso wichtiger war die Erkenntnis, dass sich sowohl in den Schlössern Oranienbaum und Coswig (Anhalt) als auch in einem seit 2011 als »Simonetti-Haus« bezeichneten Gebäude in Coswig Stuckdecken aus den frühen und mittleren Schaffensphasen des Künstlers in hervorragender Qualität erhalten haben. Besonderes Augenmerk liegt dabei aus denkmalfachlicher Perspektive auf dem »Simonetti-Haus« und seiner Rettung.
Anlässlich des 300. Todestages Simonettis veranstaltete der Verein »Simonetti Haus Coswig (Anhalt) e. V.«, unterstützt vom Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie Sachsen- Anhalt und der Stadt Coswig, 2016 eine wissenschaftliche Tagung, die aktuelle Forschungsergebnisse über den Stuckateur und Baumeister vorstellte. Sie werden in diesem Band präsentiert.
Inhaltsverzeichnis
Geleitwort
Elisabeth Rüber-Schütte
Vorwort
Mario Titze
Zur Einführung
Volker Riedel
Die Familie Simonetti
Mika Matthies
Simonettis Wirken in Oranienbaum und Coswig. Seine künstlerische Entwicklung und sein Schaffen als Stuckateur bis 1700
Mario Titze
Johann Friedrich (von) Mehder (1673–1709?). Alchemist und Bauherr des »Simonetti-Hauses«?
Uwe Meißner
Die Alchemie als zweite Deutungsebene der Stuckdecken des »Simonetti-Hauses« in Coswig
Rainer Werthmann
Simonettis Wirken in Zerbst und seine Rolle als Anhalt-Zerbster Baumeister
Dirk Herrmann
Der künstlerische Wert des Schlosses in Piotrkowice (Groß Peterwitz)
Mika Matthies, Arkadiusz Michoński
Bildanhang
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