Das Gräberfeld liegt südöstlich der Gemeinde Mühlen Eichsen, Lkr. Nordwestmecklenburg, etwa 20 km nordwestlich von Schwerin auf einem landwirtschaftlich genutzten Gelände zwischen der nach Schwerin führenden Landstraße und dem Tal der Stepenitz mit dem anschließenden modernen Groß Eichsener See.
Das heute relativ ebene, nach Südosten offene Gelände steigt zur Straße hin mäßig an und fällt zur Stepenitz hin mit mehreren Metern Höhenunterschied recht steil ab.
Im Rahmen der Feldforschungen 1994–2003 wurden neben dem Bestattungsplatz zwei benachbarte Siedlungen 1 und 2 der jüngeren vorrömischen Eisen- sowie frühen und älteren Kaiserzeit mit Geophysik und Sondageschnitten teilweise untersucht. Im Gräberfeld fanden sich Hinweise auf Landschaftsveränderungen mit Bildung von Kolluvien. Im Umfeld wurden umfangreiche Surveys durchgeführt, die zur Entdeckung einiger Fundplätze, mutmaßliche Siedlungsstellen der Bronze und Eisenzeit führten, die Hinweise auf die Bedeutung als zentralen Bestattungsplatz geben.
Das Gräberfeld von Mühlen Eichsen und sein Umfeld bietet die vielleicht einzigartige Möglichkeit, ein Gräberfeld, einen zentralen Bestattungsplatz der vorrömischen Eisenzeit vollständig zu untersuchen und damit differenzierte Aussagen und Interpretationen einerseits zu Bestattungsbrauch, Beigabensitten und den religiösen Vorstellungen, andererseits zu Siedelverhalten, -struktur und -genese der Menschen zu erhalten, die hier vor 2000–2500 Jahren lebten.
Inhaltsverzeichnis
Einführung
Entdeckung und Ausgrabungen auf dem Gräberfeld
• Entdeckung und Grabungen 1907 und 1908
• Ausgrabungen 1994–2003
• Ausdehnung, Größe des Gräberfeldes
Kulturhistorische Stellung des Gräberfeldes innerhalb der Jastorf-Kultur
Südgruppe von Mühlen Eichsen
• Struktur der Südgruppe
• Zeitstellung und Ausstattung der Gräber mit Metall und Keramik
• Anthropologie: Alter und Geschlecht
• Grabbau und Bestattungssitten
• Chronologie und Chorologie
• Belegungsabfolge
Das Gräberfeld Mühlen Eichsen – zentraler Bestattungsplatz einer Siedelkammer
• Entwicklung der Landschaft
• Das Umfeld des zentralen Bestattungsplatzes – Siedlungen, Fundplätze, Gräber
Abbildungsnachweise
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