Wohl jeder, der sich in den älteren Kirchen Mitteldeutschlands aufmerksam umschaut, hat sie schon einmal gesehen: steinerne Drachen, Schlangen, Löwenköpfe oder Wilde Männer. Solche rätselhaften Bilder begegnen uns auch im Meißner Dom. Da sind Fabeltiere dargestellt, die in der Natur nie gesehen wurden, es blicken uns menschenähnliche Gesichter in wild verformten Köpfen an, und es wachsen Pflanzenteile aus Kopf und Mund eines Männergesichtes. Im sakralen Raum hat alles eine Bedeutung, die den Schöpfern der Bildwerke bewusst war, die uns heute aber oft unbekannt geworden ist. Was hat es mit diesen Bildwerken auf sich, warum wurden sie erschaffen? Dieser Frage geht der Coswiger Autor Werner Schmidt in der vorliegenden Publikation (A5-Format, 40 Seiten, S/W, Rückendrahtheftung, einfache Gestaltung) anhand der Bildwerke im Meißner Dom nach, indem er versucht, die Denkweisen jener Zeiten nachzuempfinden, in denen die uns interessierenden Bilder geschaffen wurden, die Umstände zu betrachten, unter denen sie entstanden sind und vergleichbare Beispiele aus demselben Zeitraum zu finden. Daraus ergeben sich einige Deutungsvorschläge, die in der Arbeit zur Diskussion gestellt werden.
Inhalt
1. Einleitung
2. In der Achteckkapelle
2.1. Fabeltiere
2.2. Benennung und Gestalt der Tiere
2.3. Verbundene Schlangen
2.4. Die geistige Situation im 13. Jahrhundert
2.5. Bischof Withego I. als Bauherr des Doms
2.6. Deutungsversuche
2.7. Zeittafel: 1263 bis 1293
3. Unter der Orgelempore
3.1. Seltsame Gesichter
3.2. Gesellschaftliche Erscheinungen im 14. Jahrhundert
3.3. Die Bischöfe Johann II. und Nikolaus I. von Meißen
3.4. Wilde Männer
3.5.Grüne Männer
3.6. Zeitlich bedingte Bildaussage
3.7. Zeittafel: 1373 bis 1386
4. Literaturverzeichnis
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