(AEF) Neue Folge 6: Die Tonware der Linienbandkeramik im östlichen Thüringen

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Im Gepäck der ersten Ackerbauern und Viehzüchter erreicht auch die Keramik Mitteleuropa und wird durch ihre Eigenschaften – weitgehende Unvergänglichkeit, umfangreiche Verfügbarkeit sowie chronologische und chorologische Empfindlichkeit – zum bevorzugten Informationsträger für zahlreiche archäologische Fragestellungen. Im Neolithikum Mitteleuropas beruhen die meisten relativchronologischen Gliederungen auf Änderungen von Formen und Verzierungen der Gefäßkeramik und archäologische Kulturen des Neolithikums werden zu großen Teilen über markante Gefäßformen und -verzierungen charakterisiert, teilweise sogar nach ihnen benannt. Neben naturwissenschaftlichen Datierungen liefert vor allem die Keramik das chronologische Gerüst, teilweise sogar mit einer höheren Auflösung, als Hilfsmittel für viele Forschungen, auch jene, die sich explizit nicht mit der Tonware beschäftigen. Verfeinerungen der relativen Chronologien auf Basis der Gefäßkeramik können helfen, gesellschaftliche Prozesse durch eine genauere Zuordnung ihrer einzelnen Etappen besser zu verstehen. Die Beschäftigung mit der relativchronologischen Gliederung der Keramik stellt somit weiterhin eine Notwendigkeit archäologischer Studien dar. So bildet auch in dieser Arbeit die chronologische Gliederung der linienbandkeramischen Tonware ein wesentliches Ziel, zumal eine derartige Ordnung auf kombinationsstatistischer Basis für Mitteldeutschland bisher noch aussteht. Mit der Bearbeitung der Keramik aus einer Teilregion Mitteleutschlands soll versucht werden, eine vergleichbare relativchronologische Abfolge zu erzielen, wie sie bereits für viele andere Provinzen mit Bandkeramik existiert. Neben chronologischen Aspekten werden auch Untersuchungen zur regionalen Verbreitung von Formen und Verzierungen der Keramik und ihren Kombinationsmöglichkeiten auf den einzelnen Gefäßen yorgenommen, um u. a. stilistische Normen und Besonderheiten der thüringischen Gefäßverzierungen herauszuarbeiten und diese mit denen des mitteldeutschen und des darüber hinausgehenden Raums zu vergleichen, aber auch, um auf diesem Weg Kontakte sowohl zu benachbarten wie auch zu weiter entfernten Regionen darzustellen. Die zu verfolgenden Hauptschwerpunkte werden durch eine Reihe kleinerer Einzelstudien, wie beispielsweise solche zu anthropo- und zoomorphen Plastiken und Gefäßen, zu Sondergefäßformen und zur Verwendung von Farben und Pech, sowie durch die Darlegung vielfältiger Beobachtungen zu Herstellung und Verzierung der Gefäße ergänzt. Der Analyse der linienbandkeramischen Tonware des östlichen Thüringen werden im Folgenden Betrachtungen zum Arbeitsgebiet, Ausführungen zu methodischen Grundlagen und Darstellungen zu forschungsgeschichtlichen Aspekten vorangestellt.

Inhalt:

Vorwort der Herausgeber der Schriftenreihe
Vorwort des Verfassers

1. Einleitung
1.1. Das Arbeitsgebiet
1.1.1. Lage und Grenzen des Arbeitsgebiets
1.1.2. Naturräumliche Einheiten und die Verteilung der bandkeramischen Fundplätze
1.1.3. Ausgewählte topographische Aspekte der bandkeramischen Fundplätze
1.2. Räumliche und zeitliche Gliederungen und methodische Grundlagen
1.2.1. Regionale Gliederung
1.2.2. Die Fundplätze
1.2.3. Befundkategorien und Objekte
1.2.3.1. Befundkategorie „Grube“
1.2.3.2. Befundkategorie „Grab“
1.2.3.3. Befundkategorie „Brunnen“
1.2.3.4. Keramikobjekte
1.2.4. Grobgliederung der Linienbandkeramik
1.3. Forschungsgeschichtliche Aspekte
1.3.1. Geschichte der Bandkeramikforschung in Thüringen
1.3.2. Anmerkungen zur Sammlungsgeschichte im östlichen Thüringen

2. Älteste Linienbandkeramik und Übergang zur Entwickelten Linienbandkeramik
2.1. Einleitende Betrachtungen
2.2. Gefäßmagerungen
2.3. Gefäßformen
2.3.1. Schalen
2.3.2. Kümpfe
2.3.3. Flaschen
2.3.4. Hohl- und Ringfußgefäße
2.3.5. Löffel
2.3.6. Varia
2.4. Gefäßverzierungen
2.4.1. Verzierung aus Rillen und Punktreihen
2.4.2. Plastische Verzierungen
2.4.3. Sonderzeichen
2.5. Regionale und chronologische Einordnung der ältestlinienbandkeramischen Tonware des östlichen Thüringen
2.6. Übergang zur Entwickelten Linienbandkeramik

3. Entwickelte Linienbandkeramik
3.1. Keramikkategorien
3.1.1. Keramikkategorien und Kriterien für die Bildung von Gefäßeinheiten
3.1.2. Gefäßmagerungen
3.1.3. Keramikkategorien und Gefäßmagerungen
3.1.4. Keramikkategorien und Wandungsstärken
3.1.5. Gefäßmagerungen und Wandungsstärken
3.1.6. Merkmale der Keramikkategorien im Überblick
3.2. Hauptgefäßformen
3.2.1. Gliederung der Hauptgefäßformen und Beschreibung der Bodenformen
3.2.2. Technische Merkmale und Größenmaße der Hauptgefäßformen
3.2.3. Handhaben
3.2.4. Gefäßaufbau
3.2.5. Kerbungen und Dellungen der Gefäßränder
3.2.6. Durchbohrungen der Gefäßwandung
3.3. Sondergefäßformen, Plastiken und technische Keramikobjekte
3.3.1. Sonderformen der Schalen
3.3.2. Becher und Taschengefäße
3.3.3. Gefäße mit Tüllen
3.3.4. Gefäße mit Hohlfüßen
3.3.5. Siebgefäße
3.3.6. Anthropomorphe und zoomorphe Plastiken, Gefäße und Gefäßapplikationen
3.3.7. Anhänger
3.3.8. Spinnwirtel und Webgewichte
3.3.9. Unbekannte Formen
3.4. Verzierungen
3.4.1. Verzierungen der verzierten Feinkeramik
3.4.2. Verzierungen der verzierten Grobkeramik
3.4.3. Verzierungen der mit Leisten verzierten Keramik
3.4.4. Verzierungen der plastisch verzierten Keramik
3.4.5. Beobachtungen zum Verzierungsablauf und Sonderformen der Verzierungen
3.5. Auswertung der verzierten Feinkeramik
3.5.1. Relativchronologische Gliederung der Keramik
3.5.2. Absolute Chronologie
3.5.3. Regionale Gliederung der linienbandkeramischen Formen und Verzierungen im östlichen Thüringen
3.6. Die Entwickelte Linienbandkeramik des östlichen Thüringen im Kontext Mitteldeutschlands und der angrenzenden Regionen
3.6.1. Erfurter Mulde
3.6.2. Thüringen auf Grundlage der Gräberfelder
3.6.3. Sachsen
3.6.4. Böhmen
3.6.5. Die Regionen östlich und nördlich des Harzes
3.6.6. Die Regionen westlich und südwestlich des Harzes
3.6.7. Die Regionen zwischen Rhein, Weser und Main

4. Aspekte der Kommunikationsbeziehungen unter besonderer Berücksichtigung der Fernkontak-te

5. Übergang von der Entwickelten Linienbandkeramik zur Stichbandkeramik

6. Zusammenfassung

7. Literatur
8. Abkürzungen
9. Kataloge
9.1. Merkmalskatalog
9.1.1. Gefäßmagerungen (Mag) der Ältesten und der Entwickelten Linienbandkeramik
9.1.2. Hauptgefäßformen (Gf)
9.1.3. Handhaben der Entwickelten Linienbandkeramik
9.1.4. Verzierungen der Entwickelten Linienbandkeramik
9.2. Fundplatzkatalog
9.2.1. Landkreis Weimar
9.2.2. Stadtkreis Weimar
9.2.3. Ilm-Kreis
9.2.4. Landkreis Saalfeld–Rudolstadt
9.2.5. Saale-Holzland-Kreis
9.2.6. Stadtkreis Jena
9.2.7. Saale-Orla-Kreis
9.2.8. Landkreis Greiz
9.2.9. Stadtkreis Gera
9.2.10. Landkreis Altenburger Land

Karten

Tafeln

auf CD-ROM
9.3. Fundobjektkatalog
9.3.1. Ältestlinienbandkeramische und in Tradition der Ältesten Linienbandkeramik gefertigte Tonware
9.3.2. Tonware der Entwickelten Linienbandkeramik

10. Tabellen

11. Listen
• 1: Zuordnung der Gefäße bzw. Objekte zu den Fundplätzen
• 2: Zuordnung der Gefäße zu den einzelnen Phasen (sortiert nach Gefäß-Nr.)
• 3: Zuordnung der Gefäße zu den einzelnen Phasen (phasenweise aufgelistet)
• 4: Anzahl der datierten Gefäße pro Fundplatz
• 5: Fundplatznachweis zu Abb. 115
• 6: Fundplatznachweis zu Abb. 119
• 7: Fundplatznachweis zu Abb. 120
• 8: Zuordnung der Tafelabbildungen zu den einzelnen Gefäßeinheits- bzw. Objekt-Nr.

12. Seriationsmatrizen

Faltbeilagen
1: Bandkeramische Fundplätze im östlichen Thüringen
2: Relative Häufigkeit der Bandverzierungen in den Phasen und Subphasen des östlichen Thürin-gen

Gewicht 1450 g
Bestellnr

1-3-06

Reihe

Alteuropäische Forschungen

ISBN

978-3-95741-024-5

KurzbezTitel

(AEF) Neue Folge 6: Die Tonware der Linienbandkeramik im östlichen Thüringen

Autor

Ralph Einicke

Erscheinungsjahr

Langenweißbach 2014

Technische Angaben

387 Seiten, 138 Textabbildungen, Diagramme und Tabellen in SW und Farbe, 10 Fundverbreitungskarten, 116 Fundtafeln, 2 Beilagen und 1 CD, Format A 4, Festeinband

Besonderheiten

Reihe kann abonniert werden .