20 Jahre, mag man sagen, ist für eine wissenschaftlich und kulturell ausgerichtete Akademie ein nicht besonders langer Zeitraum, dessentwillen man eine Festschrift herausgeben müsste. Doch es hat seine Besonderheiten mit dieser Akademie, die anlässlich des 20-jährigen Bestehens einmal einer besonderen Betonung bedürfen. Am 24. Juni 1991 trafen sich in Reinbek-Ohe dreizehn für Wissenschaft und Kultur engagierte Damen und Herren zur Gründungssitzung. Eine Satzung war vorbereitet, die von zwei mit anwesenden Juristen als in Ordnung befunden wurde. Es war den Gründungsmitgliedern wichtig, dem Namen das Attribut „Freie“ voranzusetzen. Hiermit sollte signalisiert werden, dass man sich von unerwünschter inhaltlicher Einflussnahme freihalten wollte. Der Verein wurde entsprechend seinem Gründungsort beim Amtsgericht Reinbek angemeldet und dort registriert. Finanziell noch mittellos konnte aufgrund zweier großzügiger Spenden bereits in der 2. Jahreshälfte 1991 ein Vortrags- und Exkursionsprogramm angeboten werden. Am Ende des Jahres; also nach einem halben Jahr nach der Gründung, hatte die Freie Lauenburgische Akademie für Wissenschaft und Kultur (kurz FLA) bereits 80 Mitglieder. Für 1992 wurde das erste umfassende Jahresprogramm herausgegeben. Die Titelseite zeigte ein Foto der steinernen Mühlenwehrbrücke von 1793, über die der Weg von Reinbek über die Bille nach Wentorf führte. Der Sinn dieses Fotos konnte erst im Nachhinein verstanden werden. Die FLA strebte von Reinbek in den Kreis Herzogtum Lauenburg, nach dem sie sich ja benannt hatte, und von Reinbek geht eben der kürzeste Weg über diese Brücke nach Wentorf. Wegen der besonderen Verbundenheit des l. Vorsitzenden mit der Gemeinde Wentorf wurden Kontakte mit dem damaligen Bürgermeister geknüpft, mit der Zielvorstellung, den Sitz der FLA von Reinbek nach Wentorf zu verlegen. Dankenswerterweise stellte aufgrund der Gespräche die Gemeinde Wentorf der FLA in ihrem neu erbauten Rathaus einen Büroraum zur kostenfreien Nutzung zur Verfügung. Damit war nun der Sitz in Wentorf im Kreis Herzogtum Lauenburg. Was wurde nun von der FLA in den vergangen 20 Jahren geleistet: Es würden 448 Abendvorträge an verschiedenen Standorten im Kreisgebiet mit Schwerpunkt Wentorf gehalten; es wurden 113 Tagesexkursionen durchgeführt, 99 mehrtägige Exkursionen innerhalb Deutschlands und in Nachbarländern mit insgesamt 515 Reisetagen wurden fachkundig vorbereitet und sachkundig geleitet; 53 ein- bis dreitägige wissenschaftliche Seminare mit 99 Veranstaltungstagen waren die Grundlage für die Herausgabe der inzwischen 10 Bände der eigenen Reihe „Beiträge für Wissenschaft und Kultur“, die in fast allen Universitäts- und Fachbibliotheken vorhanden sind.
Inhaltsverzeichnis:
HORST KEILING
• Zu den Doppelpauken- und Doppelscheibenfibeln der Jastorf-Kultur
WERNER BUDESHEIM
• „Rundlinge“ im Lauenburgischen?
HELGA de CUVELAND
• Die Sempersehe Apotheke in Altona – Ein Bürgerhaus als Kunstwerk
MARIA MOOS
• Das Bild der USA in der kanadischen Literatur: „Life with Uncle“
ULF AMELUNG
• Streifzüge durch die Naturschutzgeschichte
FRANK N. NAGEL
• Bergbaumuseen in Kanada
MARTIN PRIES
• Manchester – Eine Stadt erfindet sich neu
STEFAN BRAUCKMANN
• Von „lost p1aces“ zu Besuchermagneten – Eisenbahnkulturlandschaft in den Landkreisen Demmin und Herzogtum Lauenburg
HANS JOACHIM BODEN BACH
• Dr. phil. Kurt Langenheim als Museumsdirektor in Danzig (1938-1945) und weitere biographische Nachträge
HANS JOACHIM BODENBACH
• Kolloquium Mölln – Fund eines bisher unbekannten Kongressberichtes
HANS JOACHIM BODENBACH
• Neues zum Fund der Venus von Moravany (Moravany nad Vahom, Slowakei)
Nachruf für Dr. Gottfried Klippe1
Autorenverzeichnis
Beiträge für Wissenschaft und Kultur (BWK), Bände 1-10 und Autorenverzeichnis 1991-20 11