WM Band 35: Das Magdalènien der Kniegrotte – Ein Höhlenfundplatz bei Döbritz, Saale-Orla-Kreis.

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Die „Kniegrotte“ ist eine kleine Karsthöhle im Dolomit des Mittleren Zechsteins, gelegen nahe der Ortschaft Döbritz im Saale-Orla-Kreis (Thüringen). Vor allem ihre exponierte Lage und Wassernähe machten sie zu einer idealen Lokalität für die Besiedlung durch die späteiszeitlichen Jägergruppen, die sich vom Herbst bis zum Frühjahr hier niederließen. Sie liegt inmitten einer magdalenienzeitlichen Siedlungskammer – unmittelbar benachbart im gleichen Zechsteinriff befinden sich die Urd-Höhle sowie die Wüste Scheuer. Weitere berühmte Fundplätze der umgebenden Region sind u.a. Oelknitz, die Teufelsbrücke bei Saalfeld-Obernitz sowie die Ilsenhöhle unter Burg Ranis. In diesem Umfeld ist die Kniegrotte mit einem 14C Datum von 13 520 ± 130 BP bislang die älteste Magdalenien-Station, so dass sie für diesen Raum den Beginn der Rekolonisation nach dem Kältemaximum von 18000 BP markiert, in deren Verlauf vor allem der Südrand des Thüringer Beckens zu einem bevorzugten Siedlungsgebiet der späteiszeitlichen Jäger heranwächst. Die kleine Höhle und das angrenzende Vorplatzareal wurden in den 30er Jahren des 20. Jh. durch den Laienforscher Martin Richter erforscht und ausgegraben. Eine Nutzung durch den Menschen ist vom mittleren Jungpaläolithikum bis ins Mittelalter belegt. Die Hauptfundschicht ist ein über 1 m mächtiges Sedimentpaket des Magdalenien, das ein ca. 14 500 Artefakte umfassendes Fundinventar, Feuerstellen und ein Pilaster aus Schieferplatten in sich barg.
Verschiedene Besiedlungsereignisse lassen sich hieraus im Nachhinein nicht mehr rekonstruieren, obgleich der Ausgräber drei Besiedlungshorizonte erwähnte. Die Schichtmächtigkeit sowie die Rahmenwerte der 14C-Daten zeigen mindestens eine
zweiphasige Belegung an.

Inhaltsverzeichnis:

Vorwort

Geographische und topographische Situation

Forschungs- und Grabungsgeschichte
• Forschungsgeschichte
• Publikations- und Quellenstand
• Grabungsmethode und Dokumentation

Stratigraphie
• Vorbemerkungen
• Beschreibung der Schichtenfolge

Naturwissenschaftliche Untersuchungen
• Sedimentpetrographische Analyse
• Holzkohlenbestimmung
• Malakologische Untersuchungen
• Menschliche Skelettreste
• Faunenreste
• Radiokarbondatierungen
• Klimaökologische und chronologische Betrachtung

Fundinventar
• Vorbemerkungen
• Evidente und latente Strukturen
• Steinartefakte
• Artefakte aus Geweih, Elfenbein und Knochen
• Schmuck- und Kunstobjekte sowie Farbstoffe

Zusammenfassung und Interpretation

Katalog: Fundstellen des Magdalénien mit Dreiecksmikrolithen

Literaturverzeichnis
Tafeln
Fototafeln

Gewicht 1290 g
Größe 30 × 21 cm
Bestellnr

3-2-35

ISBN

3-8062-1595-2

KurzbezTitel

Band 35: Das Magdalènien der Kniegrotte – Ein Höhlenfundplatz bei Döbritz, Saale-Orla-Kreis.

Autor

Christiane Höck

Erscheinungsjahr

Weimar 2000

Technische Angaben

202 Seiten, 128 Abbildungen, 64 Tabellen, 59 Tafeln, 2 Beilagen, 30,2 x 21,5 cm, Festeinband

Besonderheiten

Diese Reihe kann aboniert werden. Abo-Rabatt 10 %.