Pilotstudien: Zwölf Jahre Luftbildarchäologie in Sachsen Anhalt

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Artikelnummer: 4-5-21 Kategorien: ,

Luftbildarchäologie stellt seit einigen Jahrzehnten die wichtigste Prospektionsmethode der prähistorischen Archäologie dar. Leider zeichnet sich dies nicht in einem entsprechen- den Publikationsaufkommen ab. Der vorliegende Band soll hier eine Lücke schließen. Es ist die größte Stärke der Methode, dass durch die Beobachtung aus der Luft großräumige archäologische Strukturen dokumentiert werden können, die sich den Untersuchungsmöglichkeiten der meist notgedrungen punktuellen archäologischen Ausgrabungen auf dem Boden entziehen. Aus der Luft lassen sich bei günstigen Bedingungen mühelos ganze Siedlungen und Befestigungsanlagen bis in die Details der Hausgrundrisse verfolgen, ja selbst prähistorische Wegenetze sowie die großflächige Aufteilung der Landschaft – von einzelnen Feldeinteilungen bis zu den Quadratkilometer umfassenden pit alignments – sind erkennbar und ergeben mitunter ein völlig neues Bild vorgeschichtlicher Lebenswelten. Für solche Beobachtungen sind die äußerst ausgedehnten monokulturell bestellten Felder Mitteldeutschlands bestens geeignet, so dass sich hier die Stärken der Luftbildarchäologie mit günstigen geologischen Voraussetzungen, den agrarischen Gegebenheiten und der außerordentlichen Dichte an archäologischen Denkmalen auf das Glücklichste verknüpfen. Die prinzipielle Schwäche der Luftbildarchäologie besteht in der häufig unsicheren Datierung der entdeckten Strukturen. Deshalb ist deren kulturelle Zuordnung in das inzwischen recht feingliederige prähistorische Periodensystem häufig mit erheblichen Unsicherheiten behaftet. Dies wiederum erschwert die mühelose Einbindung der entdeckten Luftbildbefunde in klassische, an Fundmaterial und Ausgrabungen orientierte Arbeiten z. B. zur Siedlungsarchäologie. Das hat zur Folge, dass die Luftbildarchäologie zwar für die Bodendenkmalpflege in Deutschland zu einem wichtigen und unabdingbaren Instrument geworden ist; hier dient sie aber vor allem der Kenntnis neuer, bislang unerkannter Fundstellen oder der Präzisierung bereits bekannter Fundstellen in ihren Ausmaßen, um so die archäologischen Stätten vor Zerstörungen durch Baumaßnahmen o.ä. zu retten. Bei dieser Aufgabe ist die Luftbildarchäologie bloßes – wenn auch unverzichtbares – Hilfsmittel. Die genaue Datierung der Luftbildbefunde ist bei den bodendenkmalpflegerischen Fragestellungen zwar wünschenswert, aber nicht entscheidend. Diese Stellung als Arbeitsinstrument der Bodendenkmalpflege und die fehlende präzise Verknüpfung zwischen Luftbildstrukturen und ihrer chronologischen und kulturellen Einordnung sind offenbar der Grund für die Tatsache, dass im deutschsprachigen Raum zwar sehr attraktive und populäre Bildbände zu den faszinierenden Möglichkeiten der Luftbildarchäologie, aber keine umfangreicheren analytischen Studien diesbezüglich existieren. Die hier vorgelegte Arbeit von Ralf Schwarz versucht in ambitionierter Weise eine überzeugende Verknüpfung zwischen den Strukturen der Luftbildbefunde Sachsen-Anhalts sowie deren möglichst präziser kultureller und zeitlicher Einordnung zu erreichen. Dies gelingt in vielen Fällen durch eine morphologische Analyse der Luftbildbefunde im Abgleich mit Grabungsergebnissen und dem Material von Feldbegehungen für viele Perioden in so überzeugender Weise, dass sich zumindest für die hier vorgestellte Region der Stellenwert der Luftbildarchäologie noch weiter erhöht und für landschaftsarchäologische Studien erheblich an Bedeutung gewinnt. In vielen Fällen werden die Ergebnisse auch auf benachbarte Regionen übertragbar sein. Es soll nicht unerwähnt bleiben, dass die Arbeit der Luftbildarchäologie in der angelsächsischen Forschung einen ganz anderen Stand und Stellenwert besitzt und sich vorliegende Arbeit an dieser orientiert. (Auszug aus Vorwort)

Inhaltsverzeichnis:

Vorwort

12 JAHRE LUFTBILDARCHÄOLOGIE IN SACHSEN-ANHALT

Kurze Geschichte der Luftbildarchäologie

Bedeutung der Luftbildarchäologie

Methoden der Luftbildarchäologie
• Grundsätzliches
• Bodenmerkmale
• Feuchtemerkmale
• Schneemerkmale
• Bewuchsmerkmale
Spuren im Luftbild
Erscheinungsbild der Luftbildbefunde
Interpretation der Strukturen
Geologische Voraussetzungen

ERGEBNISSE DER LUFTBILDARCHÄOLOGIE

JUNGSTEINZEIT
Frühe Jungsteinzeit
• Offene Siedlungen
• Befestigte Siedlungen
• Kultanlagen
Mittlere Jungsteinzeit
• Offene Siedlungen
• Befestigte Siedlungen
• Grabanlagen
Späte Jungsteinzeit

BRONZEZEIT UND FRÜHE EISENZEIT
• Offene Siedlungen
• Befestigte Siedlungen
• Kultanlagen
• Grabanlagen
• Flurgrenzen – Ackerraine – Wege

SPÄTE EISENZEIT
• Befestigte Siedlungen
• Grabanlagen
• Fluren

RÖMISCHE KAISERZEIL
• Offene Siedlungen
• Befestigungen
• Grabanlagen
• Fluren

MITTELALTER
• Befestigungen
• Offene Siedlungen
• Befestigte Siedlungen
• Landwehren
• Fluren
• Bergbau

Ausblick
• Literatur
• Zeittafel

Gewicht 1798 g
Bestellnr

4-5-21

Produktgruppe

Verkaufsprogramm

Reihe

Archäologie Sachsen-Anhalt

Hauptgruppe

Einzeltitel

Untergruppe

Einzeltitel Sachsen-Anhalt

ISBN

3-910010-72-5

KurzbezTitel

Pilotstudien: Zwölf Jahre Luftbildarchäologie in Sachsen Anhalt

Autor

Ralf Schwarz —– Hrsg. Dr. Harald Meller

Erscheinungsjahr

Halle (Saale) 2003

TechnischeAbgaben

290 Seiten, zahlreiche Beiträge, viele Abbildungen und Pläne meist in Farbe, 30, 5 x 25, 0 x 2, 9 cm, Festeinband

Inhalt

Luftbildarchäologie stellt seit einigen Jahrzehnten die wichtigste Prospektionsmethode der prähistorischen Archäologie dar. Leider zeichnet sich dies nicht in einem entsprechen- den Publikationsaufkommen ab. Der vorliegende Band soll hier eine Lücke schließen. Es ist die größte Stärke der Methode, dass durch die Beobachtung aus der Luft großräumige archäologische Strukturen dokumentiert werden können, die sich den Untersuchungsmöglichkeiten der meist notgedrungen punktuellen archäologischen Ausgrabungen auf dem Boden entziehen. Aus der Luft lassen sich bei günstigen Bedingungen mühelos ganze Siedlungen und Befestigungsanlagen bis in die Details der Hausgrundrisse verfolgen, ja selbst prähistorische Wegenetze sowie die großflächige Aufteilung der Landschaft – von einzelnen Feldeinteilungen bis zu den Quadratkilometer umfassenden pit alignments – sind erkennbar und ergeben mitunter ein völlig neues Bild vorgeschichtlicher Lebenswelten. Für solche Beobachtungen sind die äußerst ausgedehnten monokulturell bestellten Felder Mitteldeutschlands bestens geeignet, so dass sich hier die Stärken der Luftbildarchäologie mit günstigen geologischen Voraussetzungen, den agrarischen Gegebenheiten und der außerordentlichen Dichte an archäologischen Denkmalen auf das Glücklichste verknüpfen. Die prinzipielle Schwäche der Luftbildarchäologie besteht in der häufig unsicheren Datierung der entdeckten Strukturen. Deshalb ist deren kulturelle Zuordnung in das inzwischen recht feingliederige prähistorische Periodensystem häufig mit erheblichen Unsicherheiten behaftet. Dies wiederum erschwert die mühelose Einbindung der entdeckten Luftbildbefunde in klassische, an Fundmaterial und Ausgrabungen orientierte Arbeiten z. B. zur Siedlungsarchäologie. Das hat zur Folge, dass die Luftbildarchäologie zwar für die Bodendenkmalpflege in Deutschland zu einem wichtigen und unabdingbaren Instrument geworden ist; hier dient sie aber vor allem der Kenntnis neuer, bislang unerkannter Fundstellen oder der Präzisierung bereits bekannter Fundstellen in ihren Ausmaßen, um so die archäologischen Stätten vor Zerstörungen durch Baumaßnahmen o.ä. zu retten. Bei dieser Aufgabe ist die Luftbildarchäologie bloßes – wenn auch unverzichtbares – Hilfsmittel. Die genaue Datierung der Luftbildbefunde ist bei den bodendenkmalpflegerischen Fragestellungen zwar wünschenswert, aber nicht entscheidend. Diese Stellung als Arbeitsinstrument der Bodendenkmalpflege und die fehlende präzise Verknüpfung zwischen Luftbildstrukturen und ihrer chronologischen und kulturellen Einordnung sind offenbar der Grund für die Tatsache, dass im deutschsprachigen Raum zwar sehr attraktive und populäre Bildbände zu den faszinierenden Möglichkeiten der Luftbildarchäologie, aber keine umfangreicheren analytischen Studien diesbezüglich existieren. Die hier vorgelegte Arbeit von Ralf Schwarz versucht in ambitionierter Weise eine überzeugende Verknüpfung zwischen den Strukturen der Luftbildbefunde Sachsen-Anhalts sowie deren möglichst präziser kultureller und zeitlicher Einordnung zu erreichen. Dies gelingt in vielen Fällen durch eine morphologische Analyse der Luftbildbefunde im Abgleich mit Grabungsergebnissen und dem Material von Feldbegehungen für viele Perioden in so überzeugender Weise, dass sich zumindest für die hier vorgestellte Region der Stellenwert der Luftbildarchäologie noch weiter erhöht und für landschaftsarchäologische Studien erheblich an Bedeutung gewinnt. In vielen Fällen werden die Ergebnisse auch auf benachbarte Regionen übertragbar sein. Es soll nicht unerwähnt bleiben, dass die Arbeit der Luftbildarchäologie in der angelsächsischen Forschung einen ganz anderen Stand und Stellenwert besitzt und sich vorliegende Arbeit an dieser orientiert. (Auszug aus Vorwort) Inhaltsverzeichnis: Vorwort 12 JAHRE LUFTBILDARCHÄOLOGIE IN SACHSEN-ANHALT Kurze Geschichte der Luftbildarchäologie Bedeutung der Luftbildarchäologie Methoden der Luftbildarchäologie • Grundsätzliches • Bodenmerkmale • Feuchtemerkmale • Schneemerkmale • Bewuchsmerkmale Spuren im Luftbild Erscheinungsbild der Luftbildbefunde Interpretation der Strukturen Geologische Voraussetzungen ERGEBNISSE DER LUFTBILDARCHÄOLOGIE JUNGSTEINZEIT Frühe Jungsteinzeit • Offene Siedlungen • Befestigte Siedlungen • Kultanlagen Mittlere Jungsteinzeit • Offene Siedlungen • Befestigte Siedlungen • Grabanlagen Späte Jungsteinzeit BRONZEZEIT UND FRÜHE EISENZEIT • Offene Siedlungen • Befestigte Siedlungen • Kultanlagen • Grabanlagen • Flurgrenzen – Ackerraine – Wege SPÄTE EISENZEIT • Befestigte Siedlungen • Grabanlagen • Fluren RÖMISCHE KAISERZEIL • Offene Siedlungen • Befestigungen • Grabanlagen • Fluren MITTELALTER • Befestigungen • Offene Siedlungen • Befestigte Siedlungen • Landwehren • Fluren • Bergbau Ausblick • Literatur • Zeittafel

Besonderheiten

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