Veröffentlichungen der Altertumskommission für Westfalen Band 17: Innere Strukturen von Siedlungen und Gräberfeldern als Spiegel gesellschaftlicher Wirklichkeit?

32,00 

Das 57. Internationale Sachsensymposion fand vom 26. bis 30. August 2006 in Münster auf Einladung der LWL-Archäologie für Westfalen, Außenstelle Münster (ehemals Westfälisches Museum für Archäologie / Landesmuseum und Amt für Bodendenkmalpflege, Außenstelle Münster), statt. Im LWL-Landesmuseum für Kunst und Kulturgeschichte trafen sich über 100 Wissenschaftler aus neun Nationen.
Thema des Symposions in Münster 2006 war ‚Innere Strukturen von Siedlungen und Gräberfeldern als Spiegel gesellschaftlicher Wirklichkeit?‘. Dies sollte der Tatsache Rechnung tragen, dass nicht nur die Anlage eines Grabes mit all seinen Bestandteilen gewissen Konventionen unterliegt, sondern auch die Anlage des Friedhofs als Gesamtheit stark abhängig ist von politischen, regionalen und lokalen Verhältnissen einerseits, aber andererseits auch von den Beziehungen der Mitglieder der Bestattungsgemeinschaft zueinander. Bilden sich im Friedhof nur zeitliche Abfolgen von Todesfällen ab oder handelt es sich um Familien- oder Hofgemeinschaften? Welchen Einfluss haben wirtschaftliche und soziale Hierarchien?
Das frühe Mittelalter ist bekannt für die große Mobilität der Menschen – sei es bedingt durch die Ereignisse der Völkerwanderungszeit, der Herausbildung des fränkischen Reiches oder früher Königtümer in Skandinavien. Lassen sich Fremde, Heimkehrer oder Reisende identifizieren – und wenn ja, nach welchen Kriterien? Bis zu welchem Grade lassen sich Einzelschicksale herausarbeiten? Welchen Einfluss hat die Religion? Spätestens seit den Untersuchungen auf der Feddersen Wierde ist Allgemeingut, dass auch die genaue Betrachtung von Gebäuden, Gehöften und Siedlungen Aufschluss geben kann über Strukturen in einer Gesellschaft und ihre Einwicklung im Lauf der Zeit.
Die Tagung widmete sich der Frage, ob sich ähnliche – oder ganz andere – Erkenntnisse auch an anderen Orten oder in anderen Zeiten gewinnen ließen. Wer oder was ist dafür verantwortlich, wenn sich die Struktur einer Siedlung ändert? In Münster konnten Beispiele vorgeführt werden, die von Veränderungen in der politischen Großlandschaft über wirtschaftliche Faktoren bis hin zum Erbrecht gingen.

Inhaltsverzeichnis:

Annette Siegmüller, Wilhelmshaven:
• Hölzerne Baustrukturen auf der Wurt Hessens, Wilhelmshaven

Tim Bunte, Münster, und Nicole Kröger-Köb, Paderborn:
• Balhorn in Merowinger- und Karolingerzeit

Angelika Speckmann, Münster:
• Gedanken zur sozialen Stellung der Bewohner einer frühmittelalterlichen Siedlung in Westfalen – Teil 1: Grundrisstypen ebenerdiger Hauptgebäude und ihre Entwicklung

Kai Bulka, Münster:
• Gedanken zur sozialen Stellung der Bewohner einer frühmittelalterlichen Siedlung in Westfalen – Teil 2: Die Gehöftstrukturen und Funde

Anke Hernö, Münster:
• Weit gereiste Keramik – wie gelangten im 7. / 8. Jahrhundert Gefäße aus dem südwestdeutschelsässischen Raum nach Westfalen?

Daniel Peiers, Münster:
• Fremde Einflüsse in Westfalen – Ergebnisse der Strontium-Isotopenanalyse zweier Frauengräber aus Soest

Dorothee Menke, Münster:
• Die Gräberfelder von Beelen und Herzebrock-Clarholz – Überlegungen zum Aussagewert von Grabbeigaben in Brandgräbern

Henriette Brink-Kloke, Dortmund:
• Frühmittelalterliche Gräberfelder am Hellweg in Dortmund

Bernhard Sichert, Niederkassel:
• Die Scherben des Spiegels – Möglichkeiten und Grenzen gesellschaftlicher Analyse eines frühmittelalterlichen Gräberfeldes im Lippe-Hellweg-Raum

Andrea Stapel, Münster:
• Bestattungsbrauchtum auf dem Gräberfeld Dortmund-Wickede

Alexandra Pesch, Münster:
• Die Jagd nach dem Phantom – Das frühe Münster als sächsische Siedlung und Klosterort?

Duncan Sayer, Oxford:
• Drei südenglische Gräberfelder aus angelsächsischer Zeit und ihre Organisation

Susanne Hakenbeck, Cambridge:
• Identitätsbildungsprozesse im Gräberfeld von Altenerding

Ruth Blankenfeldt, Schleswig:
• Der bildfeindliche Germane?

Markus C. Blaich und Michael Geschwinde, Braunschweig:
• Zur Binnenstruktur des karolingerzeitlichen Gräberfeldes von Werlaburgdorf, Lkr. Wolfenbüttel, Niedersachsen

Ursula Koch, Heroldsberg:
• Eine Familie im Abseits – Händler oder Steuereintreiber in Mannheim-Vogelstang

Nina Lau, Schleswig:
• Die Pferdegeschirre aus dem Thorsberger Moor – Neue Forschungen zu den Ausrüstungen germanischer Reiter

Gry Wiker, Oslo:
• Monochrome blue Kaupang-beads – Local manufacture or import?

Per Ethelberg, Haderslee:
• Verteidigungsanlagen und Haustypen der älteren römischen Kaiserzeit im ehemaligen Herzogtum Schleswig-Holstein

Anne Birgitte Serensen. Hadersleu:
• Gedanken über die Entwicklung von 0stergard in der späten Wikingerzeit und im frühen Mittelalter – Vom Einzelhof zum Dorf

Michaela Helmbrecht, Lund:
• Der Gebrauch von anthropomorphen Darstellungen im vendel- und wikingerzeitlichen Skandinavien – Das Beispiel der Motivgruppe ‚Hörnerhelmträger‘

Gewicht 923 g
Bestellnr

7-6-17

Produktgruppe

Verlagsprogramm

Reihe

Archäologie Westfalen

Hauptgruppe

Veröffentlichungen der Altertumskommission für Westfalen

Untergruppe

Veröffentlichungen der Altertumskommission für Westfalen

ISBN
KurzbezTitel

Band 17: Innere Strukturen von Siedlungen und Gräberfeldern als Spiegel gesellschaftlicher Wirklichkeit? Akten des 57. Internationalen Sachsensymposions vom 26. bis 30. August 2006 in Münster.

Autor

Christoph Grünewald & Torsten Capelle — Herausgeber: Torsten Capelle

Erscheinungsjahr

Münster 2007

TechnischeAbgaben

171 Seiten, viele Abbildungen in Farbe und s/w, 21 Beiträge zum Stand der Forschungen, Teilnehmeraufstellung, 30, 3 x 21, 6 x 1, 6 cm, Festeinband

Inhalt

Das 57. Internationale Sachsensymposion fand vom 26. bis 30. August 2006 in Münster auf Einladung der LWL-Archäologie für Westfalen, Außenstelle Münster (ehemals Westfälisches Museum für Archäologie / Landesmuseum und Amt für Bodendenkmalpflege, Außenstelle Münster), statt. Im LWL-Landesmuseum für Kunst und Kulturgeschichte trafen sich über 100 Wissenschaftler aus neun Nationen. Thema des Symposions in Münster 2006 war 'Innere Strukturen von Siedlungen und Gräberfeldern als Spiegel gesellschaftlicher Wirklichkeit?'. Dies sollte der Tatsache Rechnung tragen, dass nicht nur die Anlage eines Grabes mit all seinen Bestandteilen gewissen Konventionen unterliegt, sondern auch die Anlage des Friedhofs als Gesamtheit stark abhängig ist von politischen, regionalen und lokalen Verhältnissen einerseits, aber andererseits auch von den Beziehungen der Mitglieder der Bestattungsgemeinschaft zueinander. Bilden sich im Friedhof nur zeitliche Abfolgen von Todesfällen ab oder handelt es sich um Familien- oder Hofgemeinschaften? Welchen Einfluss haben wirtschaftliche und soziale Hierarchien? Das frühe Mittelalter ist bekannt für die große Mobilität der Menschen – sei es bedingt durch die Ereignisse der Völkerwanderungszeit, der Herausbildung des fränkischen Reiches oder früher Königtümer in Skandinavien. Lassen sich Fremde, Heimkehrer oder Reisende identifizieren – und wenn ja, nach welchen Kriterien? Bis zu welchem Grade lassen sich Einzelschicksale herausarbeiten? Welchen Einfluss hat die Religion? Spätestens seit den Untersuchungen auf der Feddersen Wierde ist Allgemeingut, dass auch die genaue Betrachtung von Gebäuden, Gehöften und Siedlungen Aufschluss geben kann über Strukturen in einer Gesellschaft und ihre Einwicklung im Lauf der Zeit. Die Tagung widmete sich der Frage, ob sich ähnliche – oder ganz andere – Erkenntnisse auch an anderen Orten oder in anderen Zeiten gewinnen ließen. Wer oder was ist dafür verantwortlich, wenn sich die Struktur einer Siedlung ändert? In Münster konnten Beispiele vorgeführt werden, die von Veränderungen in der politischen Großlandschaft über wirtschaftliche Faktoren bis hin zum Erbrecht gingen. Inhaltsverzeichnis: Annette Siegmüller, Wilhelmshaven: • Hölzerne Baustrukturen auf der Wurt Hessens, Wilhelmshaven Tim Bunte, Münster, und Nicole Kröger-Köb, Paderborn: • Balhorn in Merowinger- und Karolingerzeit Angelika Speckmann, Münster: • Gedanken zur sozialen Stellung der Bewohner einer frühmittelalterlichen Siedlung in Westfalen – Teil 1: Grundrisstypen ebenerdiger Hauptgebäude und ihre Entwicklung Kai Bulka, Münster: • Gedanken zur sozialen Stellung der Bewohner einer frühmittelalterlichen Siedlung in Westfalen – Teil 2: Die Gehöftstrukturen und Funde Anke Hernö, Münster: • Weit gereiste Keramik – wie gelangten im 7. / 8. Jahrhundert Gefäße aus dem südwestdeutschelsässischen Raum nach Westfalen? Daniel Peiers, Münster: • Fremde Einflüsse in Westfalen – Ergebnisse der Strontium-Isotopenanalyse zweier Frauengräber aus Soest Dorothee Menke, Münster: • Die Gräberfelder von Beelen und Herzebrock-Clarholz – Überlegungen zum Aussagewert von Grabbeigaben in Brandgräbern Henriette Brink-Kloke, Dortmund: • Frühmittelalterliche Gräberfelder am Hellweg in Dortmund Bernhard Sichert, Niederkassel: • Die Scherben des Spiegels – Möglichkeiten und Grenzen gesellschaftlicher Analyse eines frühmittelalterlichen Gräberfeldes im Lippe-Hellweg-Raum Andrea Stapel, Münster: • Bestattungsbrauchtum auf dem Gräberfeld Dortmund-Wickede Alexandra Pesch, Münster: • Die Jagd nach dem Phantom – Das frühe Münster als sächsische Siedlung und Klosterort? Duncan Sayer, Oxford: • Drei südenglische Gräberfelder aus angelsächsischer Zeit und ihre Organisation Susanne Hakenbeck, Cambridge: • Identitätsbildungsprozesse im Gräberfeld von Altenerding Ruth Blankenfeldt, Schleswig: • Der bildfeindliche Germane? Markus C. Blaich und Michael Geschwinde, Braunschweig: • Zur Binnenstruktur des karolingerzeitlichen Gräberfeldes von Werlaburgdorf, Lkr. Wolfenbüttel, Niedersachsen Ursula Koch, Heroldsberg: • Eine Familie im Abseits – Händler oder Steuereintreiber in Mannheim-Vogelstang Nina Lau, Schleswig: • Die Pferdegeschirre aus dem Thorsberger Moor – Neue Forschungen zu den Ausrüstungen germanischer Reiter Gry Wiker, Oslo: • Monochrome blue Kaupang-beads – Local manufacture or import? Per Ethelberg, Haderslee: • Verteidigungsanlagen und Haustypen der älteren römischen Kaiserzeit im ehemaligen Herzogtum Schleswig-Holstein Anne Birgitte Serensen. Hadersleu: • Gedanken über die Entwicklung von 0stergard in der späten Wikingerzeit und im frühen Mittelalter – Vom Einzelhof zum Dorf Michaela Helmbrecht, Lund: • Der Gebrauch von anthropomorphen Darstellungen im vendel- und wikingerzeitlichen Skandinavien – Das Beispiel der Motivgruppe 'Hörnerhelmträger'

Besonderheiten