Mit dieser auf drei Bände angelegten Publikation wollen die Autoren erstmals eine zusammenfassende Darstellung zur Geschichte des ehemaligen Kanonissenstiftes und späteren Rittergutes Wendhusen in Thale vorlegen. Zahlreiche Fehldeutungen und Interpretationen galt es zu korrigieren. Während der umfangreichen Recherche hat sich sehr schnell gezeigt, dass die frühmittelalterliche Epoche Wendhusens in ihrer Bedeutung weit über die Region des Nordharzes hinausreicht. Die Betrachtung der Genealogie und Namenstradition bildeten hierbei einen unbedingten Schwerpunkt in einer noch weitgehend schriftlosen Zeit. Zum besseren Verständnis ist die auch heute noch umgangssprachlich benutzte alte Ortsbezeichnung Wendhwen im Gegensatz zur hochdeutschen Version Wendhausen beibehalten worden. In bewährter Form hat die »Nordharzer Altertumsgesellschaft e.V.« gemäß ihres Satzungszieles, der Erforschung und Verbreitung regionaler Geschichte, die Herausgabe dieser Publikation übernommen und schließt hiermit gleichsam an die drei Bände zur Geschichte der Grafschaft Regenstein von 1999 und 2004 an.
Der zweite Band umfasst die Geschichte der heute noch erkennbaren Bauwerke im ehemaligen Stiftsbereich, deren Abfolgen, Veränderungen und Nutzungsentwicklungen vom 9. Jahrhundert bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts. Schwerpunkt hierbei sind die Bereiche der Stiftskirche St. Marien und Pusinna mit ihrer frühmittelalterlichen Substanz sowie die ehemalige Kleriker- und heutige Gemeindekirche Sr. Andreas auf der Grundlage neuerer baugeschichtlicher Untersuchungen.
Im dritten Band wird die hoch- und spätmittelalterliche Epoche des Wendhusener Kanonissenstiftes bis zu seiner Aufhebung im frühen 16. Jahrhundert, dessen Verhältnis zum Reichsstift Quedlinburg und die Geschichte der Adelsfamilien von Thale/Wendhusen bis 1945 behandelt. Dieser Band schließt mit einem Exkurs über die das heutige Stadtgebiet von Thale prägende Territorialgeschichte des 17. Jahrhunderts.
Auf ein gesondertes Literatur- und Quellenverzeichnis wurde verzichtet.
Inhaltsverzeichnis:
Vorbemerkung
Die Klosteranlage
Die Stiftskirche des 9. Jahrhunderts
• Quellen
• Erhaltener Bestand und Bauform
• Die Kanonissenempore
• Bauhistorische Bedeutung
Der Westbau des 12. Jahrhunderts
• Baubestand
• Funktion und liturgische Bedeutung
• Historische Zuordnung
Profanisierung im 16. Jahrhundert
• Zerstörung und Umbau zum Wohnturm
• Das Herrenhaus
• Die Wirtschaftsgebäude vom 18.-20. Jahrhundert
Fundstücke
Die Andreaskirche