Blankenhainer Berichte Band 33: Kräuter, Drogen und Gewürze – Sammelband zum Themenfeld Heilkräuter, Pflanzenheilkunde und Gewürze

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Die Pflanzen dienen dem Menschen nicht nur zur Ernährung und zum Bauen, sondern auch als Heil-, Rausch- und Würzmittel durch die in ihnen verborgene Biochemie. Diese biochemischen Bestandteile haben nur wenig mit dem Phänomen der Photosynthese zu tun, ihr Ursprung liegt in der Unbeweglichkeit der Pflanze. Pflanzen sind auf das Spiel von Wind, Wasser, Licht und anderen Lebewesen bei ihrer Verbreitung angewiesen. Die Pflanze bietet den Insekten Nektar als süße Nahrung und im Gegenzug werden die Pollen verbreitet. In Fruchtfleisch verpackte Samen werden als Nahrung aufgenommen und wieder ausgeschieden. So ist also die Pflanze bei ihrer Verbreitung auf die Zufälligkeit angewiesen — aber nicht immer geht es beim Kontakt Tier-Pflanze um die Verbreitung, meist geht es ums Fressen, und hier kann die Pflanze nicht entfliehen. „Deshalb mussten die Pflanzen notgedrungen zu Spezialisten für die Biochemie der Tiere werden. Ihre chemischen Produkte dienen nicht nur dazu, Tiere für die Bestäubung oder den Samentransport zu belohnen, sondern sie vertreiben, lähmen oder vergiften auch Tiere, die die Pflanze zerstören wollen“ (aus Balick und Cox, 1997, S. 12). Es sind gerade diese Wirkstoffe, die Pflanzen gegen Tiere einsetzen, die in der Medizin von größter Bedeutung sind. Ein Viertel aller verschreibungspflichtigen Medikamente beruhen auf diesen biochemischen Abwehrkeulen. Weiterhin sind es diese Substanzen, die als Wirkstoffe bei den Heil- und Würzkräutern sowie den Genuss- und Rauschmitteln fungieren — sei es das ätherische Öl im Salbei, das Koffein im Kaffee, das Nikotin im Tabak oder das Opium des Schlafmohns.

Inhaltsverzeichnis

Jürgen Knauss
Kräuter, Drogen und Gewürze — ein Vorwort

Jürgen Knauss & Cornelia Richter
Von Kräutlein und Tinkturen — Pflanzen und Volksheilkunde

Cornelia Richter
Heilkräuter, Würzkräuter, Pflanzenheilkunde
• Wichtige Aspekte und Entwicklungsschritte der Pflanzenheilkunde (Phytotherapie)
• Neuere Ansätze der Pflanzenheilkunde
• Ursprung der Teekultur
• Heilpflanzen — Was ist Phytotherapie?
• Definition Heilkraut / Wildkraut / Würzkraut
• Renaissance der „Kräuteranwendungen“
• Wissenswertes zur risikofreien Anwendung von Wild- bzw. Heilkräutern
• Heil- und Würzkräuter – was die Wirkung ausmacht
• Erläuterungen zu Pflanzeninhaltsstoffen
• Pflanzenbasierte Therapieverfahren
• Homöopathie
• Spagyrik
• Ayurveda
• Alphabetische Pflanzenporträts von Anis bis Ysop mit Bild
• Giftpflanzen — Pflanzengifte
• Grundregeln der Tee-Anwendung
• Rezepte aus der Kräuterheilkunde
• Rezepte aus der Kräuterküche Tipps rund um Gewürze und Kräuter
• Quellen

Exkurs

Ralph Herrmann
Heilkräuter im Museum

Susanna Kosmale (†)
Historische Streiflichter auf Besonderheiten bei der Nutzung und Einführung von Heilpflanzen im Westerzgebirge und seinem Vorland

Peter Meese
Wildwachsende Arzneipflanzen der Region um Zwickau, Werdau und Crimmitschau

Karl-Heinz Weißflog
Bockau der Laborantenort im Erzgebirge

Wulf Xylander
Das Thüringer Kräuterland – von Buckelapothekern, Laboranten und Kräuterweibern

Ute Helm
Phytotherapie in der modernen Pharmazie

Cornelia Richter und Jürgen Knauss
Heilwirkung von Bienenerzeugnissen — äußerst wirksam, kaum bekannt

Jürgen Knauss und Cornelia Richter
Süßstoffe aus der Tier- und Pflanzenwelt

Autorenverzeichnis
Kräutertafeln

Bei den Artikeln im Exkurs handelt es sich um Beiträge die in mittlerweile vergriffenen DLM-Publikationen schon veröffentlicht wurden, das behandelte Thema aber sehr gut ergänzen und bereichern.

Gewicht 529 g
Größe 21 × 15 cm
Bestellnr

2-18-33

Reihe

Veröffentlichungen des Museums Schloss Blankenhain

ISBN

978-3-95741-233-1, 9783957412331

KurzbezTitel

Band 33: Kräuter, Drogen und Gewürze – Sammelband zum Themenfeld Heilkräuter, Pflanzenheilkunde und Gewürze

Autor

Cornelia Richter unter Mitarbeit von Jürgen Knauss

Erscheinungsjahr

Langenweißbach 2024

Technische Angaben

284 Seiten, 84 farbige Kräutertafeln, 21 x 15 cm, Klappbroschur