Der kleine sakrale Kunstführer Beiheft 8: Die Stiftungen vom Planitzer Kohlberg. (Beiheft 8 zu Heft 5 / Schlosskirche Planitz)

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1876 war der Bau der Lukaskirche in Planitz fast vollendet. Da verfasste Pfarrer Winkler, der Ortsgeistliche, ein Büchlein und berichtete, dass sich die Kirchgemeinde infolge des ungewöhnlich starken Bevölkerungswachstums über einen Kirchenneubau grundsätzlich einig war, aber in vielen Einzelfragen uneins. Dann folgte der bemerkenswerte Satz: „Der Kostenpunkt veranlasste keine Bedenken“. Und das konnte er guten Gewissens schreiben, obwohl sich die Baukosten vom ersten Entwurf bis zum fertigen Gotteshaus mehr als verdoppelt hatten. Wer die Planitzer Ortsgeschichte kennt, weiß, dass Gelder vom Steinkohlenbergbau die großzügige Finanzierung des Baus der Lukaskirche und der benachbarten Cainsdorfer Kirche ermöglichten. Durch diese zwei prächtigen Kirchen, jede auf einem geschickt gewählten, erhabenen Standort, kam die Stiftung vom Kohlberg ins Blickfeld der Öffentlichkeit. Oft genug ist über sie geschrieben, am gründlichsten von Pfarrer Segnitz vor 120 Jahren, oft aber auch nur abgeschrieben worden.
Dass diese Vorgänge dennoch ein weiteres Mal dargestellt werden, hat seinen Grund. Jetzt können in die Betrachtung einige aussagefähige Quellen einbezogen werden, die zwar im Prinzip bekannt, aber bisher im Wortlaut nicht zugänglich waren bzw. wieder zugänglich sind. Dabei handelt es sich vor allem um die Planitzer Pfarrmatrikel von 1595, die unlängst im Archiv wieder aufgefunden wurde, und die Akten der Kirchen- und Schulvisitationen von 1529 bis 1556, die nun gesammelt und gedruckt vorliegen.
Die bessere Quellenkenntnis ermöglicht eine genauere und umfassendere Sicht auf die Anlässe, Gründe und Modalitäten, dass der Kirche in Planitz Rechte an Einkünften aus dem Steinkohlenabbau eingeräumt wurden. So wird nicht nur ein wesentliches Stück der Ortsgeschichte erhellt, sondern es können auch Einsichten in die Bergbau- und Kirchengeschichte unserer Region gewonnen werden. Quellen werden häufig Buchstabengetreu zitiert, damit die Zeugen der Vergangenheit selbst einprägsam zu Wort kommen.

Inhaltsverzeichnis:

U. Frank:
• Geleitwort

G. Zorn:
Die Stiftungen vom Planitzer Kohlberg
• Der Planitzer Kohlberg und seine hochadeligen Köhler
• Die komplizierte Rechtslage auf dem Kohlberg
• Exkurs über die Herren von der Planitz und den Silberbergbau in Schneeberg
• Die finanzielle Lage der Kirchgemeinde Planitz zur Zeit der Reformation
• Die ersten Zuwendungen wegen des Kohlberges im 16. Jahrhundert
• Eine erstaunliche Entdeckung
• Die Stiftung vom Kohlberg durch die Patronatsherrschaft von Beust
• Exkurs über die Baugeschichte der Schlosskirche Planitz
• Die bemerkenswerte Begründung
• Die Verdoppelung der Stiftung im 17. Jahrhundert
• Stiftungsgeld wurde Musik
• Noch eine Stiftung vom Kohlberg
• Die Ursache sollte aus der Welt geschafft werden
• Der juristische Kampf um die Beustsche Stiftung
• Das Stiftungsgeld wuchs und zwei Kirchen wurden gebaut
• Der Geldstrom versiegt im 20. Jahrhundert

Resümee

Quellen

Literatur

Dank

Gewicht 75 g
Bestellnr

1-8-B8

Hauptgruppe

Beihefte zum kleinen sakralen Kunstführer

ISBN

978-3-941171-32-9

KurzbezTitel

Beiheft 8: Die Stiftungen vom Planitzer Kohlberg. (Beiheft 8 zu Heft 5 / Schlosskirche Planitz)

Autor

Günter Zorn

Erscheinungsjahr

Altenburg, Langenweißbach, Neumark 2009

Technische Angaben

28 Seiten, reich bebildert, 8 Farbtafeln, 1 Beilage mit Grubenplänen, Broschur, 14, 8 x 21, 0 cm