In der Forschung, die sich mit Bau und Geschichte von Schloss und Festung Heldrungen beschäftigt hat, wird der Stein einhellig in das Jahr 1528 datiert und als »Bauinschrift« angesehen, die sich auf die Bautätigkeit am Schloss unter Ernst II. Graf von Mansfeld-Vorderort bezieht. Seine Ansichtsseite ziert ein qualitätvolles Relief, dessen untere Hälfte Inschriften auf Ernst II. und seine zweite Gemahlin Dorothea einnehmen. Darüber und zum Teil in die Schriftzeilen hineinragend sind zwei figürliche Darstellungen angebracht, die man aufgrund des Umrisses und der Strahlenglorien als »spätgotische Mariendarstellungen« gedeutet hat, die von tuchhaltenden Engeln flankiert werden. Die Einfassungen der Marienbilder werden als eine »Reihung balusterartiger Säulchen« beschrieben, »die durch Ketten miteinander verbunden sind und dazwischen auf Maria verweisende Herzsymbole enthalten«. In erster Linie durchgehend als »Quelle für das Baugeschehen« aufgefasst, ist nur einmal darüber hinaus darauf hingewiesen worden, dass zu der »Bauinschrift« »einst figürliche Darstellungen des gräflichen Paares Ernst und Dorothea gehörten« und es sich insgesamt um »Reste eines ursprünglich größeren, steinernen Bildwerkes« gehandelt habe — die einzige Andeutung zu einem Sachverhalt, der im Folgenden näher zu untersuchen ist.
Inhaltsverzeichnis:
Zu dem Fragment
Mansfeld und der Schwanenorden
Wallfahrten nach Elende
Zur baugeschichtlichen Interpretation der Inschriften
Die Erbteilungen seit 1492 und ihre Folgen für das Mansfelder Baugeschehen
Schloss Vorderort
Schloss Mittelort und Schloss Seeburg
Schloss Hinterort
Veränderungen im Bereich von Schloss Vorderort
Der Ausbau von Heldrungen
Zur Aussage der Inschriften
Quellenangaben und Überlegungen zur Rekonstruktion des »Monuments«
Das gebesserte Mansfelder Wappen und seine Vorgeschichte
Zu den Bildnissen
Hans Döring
Summa summarum
Abkürzungen und abgekürzt zitierte Literatur
Anmerkungen
Anhang I
Anhang I l
Abbildungen